In vielen Gemeinden müssen Bauabfälle getrennt, fachgerecht entsorgt und idealerweise recycelt werden. Doch wie genau funktioniert das? Und welche Materialien dürfen in welchen Behältern landen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Entsorgung von Bauschutt und Baumischabfall.
Bauschutt kann auch bares Geld bringen
Wer seinen Bauschutt sorgfältig sortiert, spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern kann sogar Geld verdienen. Historische oder handwerklich hergestellte Baumaterialien wie Bodenfliesen, Mauersteine, Dachziegel, Türen oder Fußböden haben oft noch einen Wert und können weiterverkauft werden. Auch industriell gefertigte Produkte bis in die 1950er-Jahre finden häufig Abnehmer. Bauschutt besteht ausschließlich aus mineralischen Stoffen wie Ziegel- und Mauersteinen, Fliesen, Beton- und Steinabbruch, Mauerwerk, Estrich, Marmor, Mörtel und Putzresten sowie Waschbecken und Toiletten.
Die richtige Entsorgung von Bauschutt
Die Entsorgung von Bauschutt ist kostenintensiv. Entsorgungsunternehmen wie die Stadtreinigung Hamburg erheben entsprechende Gebühren. Die Preise können jedoch je nach Bundesland variieren. Daher ist es ratsam, sich vorher über die genauen Vorschriften und Kosten zu informieren. Um es dir einfacher zu machen, haben wir hier ein Beispiel aus Hamburg:
- Asbestzement aus Abbrüchen, Platten/Dächer: 18 Euro pro angefangene 100 Liter (max. 5 Kubikmeter)
- Bauschutt, Kleinmengen aus Privathaushalten, ohne Rigips: 1,60 Euro pro Anlieferung und Tag (max. 10 Liter)
- Mineralischer Bauschutt, ohne Rigips: 16 Euro pro angefangene 100 Liter (max. 500 Liter)
- Mineralfaserabfälle, Glas- und Steinwolle: 15 Euro pro angefangene 100 Liter (max. 1 Kubikmeter)
- Gemischte Bau- und Abbruchabfälle: 26 Euro pro angefangene 100 Liter (max. 1 Kubikmeter)
Bitte beachte, dass bestimmte Materialien wie Zement aus Asbest, Glas- und Steinwolle, Mineralfaserabfälle sowie Bau- und Abbruchabfälle von der Stadtreinigung Hamburg nur nach telefonischer Absprache angenommen werden.
Baumischabfälle werden nicht von Stadtreinigungen angenommen
Während auf Recyclinghöfen Verpackungs-Styropor, Schrott, Kabel, Buntmetalle, Dachpappe und Kunststofffenster ohne Glasscheiben kostenlos entsorgt werden können, nehmen Stadtreinigungen wie die in Hamburg Baumischabfälle, Rigips und Gartenlauben nicht an.
Entsorgungsunternehmen kümmern sich um Baumischabfall
Baumischabfall besteht aus Materialien wie Holzresten, Gasbeton, Dämmmaterialien, Glas, Kunststoffen, Rohren, Folien und Baustoffen, die Schadstoffe enthalten. Die Entsorgung von Baumischabfall ist teurer als die von Bauschutt. Hier werden Container benötigt. Die Preise für einen Baumischabfall-Container variieren je nach Region. Die Kosten liegen in der Regel ab circa 300 Euro pro Tonne, einschließlich Transport und Miete. Pauschal abgerechnet kostet ein 5-Kubikmeter-Container etwa 400 Euro und ein 8-Kubikmeter-Container rund 650 Euro. Entsorgungsunternehmen übernehmen die fachgerechte Trennung und Verwertung des Baumischabfalls.
Richtig entsorgen und recyceln
Beim Umgang mit Bauschutt und Baumischabfall ist Vorsicht geboten. Einige Materialien können giftige Stoffe enthalten und beim Einatmen von Staub erheblichen Schaden anrichten. Achte daher unbedingt darauf, beim Entsorgen von Bauschutt und Baumischabfall einen Mundschutz, Handschuhe und eine Schutzbrille zu tragen.
Hier sind einige Tipps zur Entsorgung verschiedener Baustoffe:
- Alte Tapetenreste gehören nicht in den Altpapiercontainer, sondern in den Restmüll.
- Holzabfälle können teilweise wiederverwertet werden, jedoch nehmen nicht alle Deponien Altholz an.
- Mauer- und Ziegelsteine können im Straßenbau wiederverwendet werden. Vorher sollte allerdings der Putz von den Steinen entfernt und separat entsorgt werden.
- Altöl, Farb- und Lackreste sind Giftstoffe. Manche Gemeinden haben ein sogenanntes Giftmobil, das ein- bis zweimal im Jahr die Entsorgung übernimmt. Alternativ können die Behälter zum Recyclinghof gebracht werden.
- Gipskartonplatten müssen auf einer Deponie oder in speziellen Betrieben entsorgt werden.
- Metalle gehören auf Wertstoffhöfe oder eine zulässige Sammelstelle. Wer Metalle vorab sortiert (Eisen, Stahl, Bleche), bekommt mehr Geld als für Mischschrott. Altmetall- und Verwertungsunternehmen sowie Schrotthändler kaufen Metalle zu den jeweils aktuellen Tagespreisen an.
Asbest fachgerecht entsorgen
Asbesthaltiges Material ist seit 1993 in Deutschland verboten, da es krebserregende Asbestfasern enthält. Wir empfehlen dringend, Asbestplatten nicht selbst zu zerkleinern oder zu beschädigen, um eine Kontamination zu vermeiden. Am besten kontaktierst du einen Fachbetrieb, der Asbest ordnungsgemäß entsorgt.
Bauschutt und Baumischabfall müssen richtig entsorgt werden, um die Umwelt zu schützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Informiere dich daher immer über die regionalen Vorschriften und wende dich bei Fragen an die zuständigen Umweltbehörden, das Abfallwirtschaftsamt oder die Entsorgungsbetriebe.