BAV: Alles, was du über die betriebliche Altersvorsorge wissen musst

BAV: Alles, was du über die betriebliche Altersvorsorge wissen musst

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine zusätzliche Rente, die die gesetzliche Rente ergänzt. Seit 2002 können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung sind, einen Teil ihres Bruttolohns direkt für eine bAV verwenden. Dies nennt man Entgeltumwandlung, auf die seit 2002 jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch hat.

Um die betriebliche Altersvorsorge weiter zu stärken, wurde zum 1. Januar 2018 das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) eingeführt. Dieses Gesetz verbessert die Rahmenbedingungen und ergänzt ein sogenanntes Sozialpartnermodell. Doch dazu später mehr.

Der Arbeitgeber führt die bAV durch

Anders als bei der Riester-Rente, entscheidet in der Regel der Arbeitgeber über die Anlageform der bAV. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen der Sparer die Anlageform selbst auswählen kann. Zum Beispiel, wenn der Arbeitgeber noch keine bAV anbietet oder der Sparer seine bAV von einem früheren Arbeitgeber mitbringt und die Anlageform beibehalten möchte.

Der Arbeitgeber kümmert sich nicht nur um die Anlageform, sondern auch um die Gehaltsumwandlung. Er überweist also monatlich einen Teil des Bruttogehalts direkt in die bAV, um die Altersvorsorge des Arbeitnehmers zu sichern. In vielen betrieblichen Versorgungen sind auch weitere Risiken wie Invalidität oder Tod abgesichert.

Opting-out Modell in der bAV

Früher mussten Arbeitnehmer sich aktiv für eine bAV entscheiden. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz von 2018 hat dieses Prinzip jedoch umgekehrt. Seitdem nehmen alle Beschäftigten zu einem vorab definierten Zeitpunkt automatisch an der Entgeltumwandlung teil, zum Beispiel am Ende der Probezeit. Wer das nicht möchte, muss aktiv widersprechen.

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Fünf Formen der bAV

Arbeitgebern stehen fünf verschiedene Modelle für die Durchführung der bAV zur Verfügung. Sie wählen den Anbieter der Versicherung oder des Fonds aus und sind Vertragspartner. Dabei können sie zwischen folgenden Anlageformen wählen:

1. Direktversicherung

Die Direktversicherung ist in der Regel eine Lebens- oder Rentenversicherung. Der Arbeitgeber schließt einen Vertrag mit einem Versicherungsunternehmen ab und überweist jeden Monat einen Teil des Gehalts an den Versicherer zugunsten des Mitarbeiters.

2. Pensionskasse

Eine Pensionskasse ist eine eigenständige Versorgungseinrichtung, die oft von einem oder mehreren Unternehmen gegründet wird. Das Geld wird sicher angelegt, zum Beispiel in einer Rentenversicherung.

3. Unterstützungskasse

Bei der Unterstützungskasse gründen ein oder mehrere Unternehmen eine selbstständige Versorgungseinrichtung. Im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers sind die Arbeitnehmer über den Pensions-Sicherungs-Verein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (PSVaG) geschützt.

4. Pensionsfonds

Im Gegensatz zur Pensionskasse dürfen Pensionsfonds das Geld der Anleger auch in börsennotierte Anlagen investieren. Dadurch sind die Renditechancen höher, aber auch das Risiko steigt.

5. Direktzusage

Vor allem Großunternehmen nutzen oft die Direktzusage. Dabei gibt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Versorgungszusage und legt das Geld selbst an. Es ist keine Versicherung oder Fonds dazwischen geschaltet.

Staatliche Förderung der bAV

Ein entscheidender Vorteil der bAV ist, dass der Staat in der Ansparphase auf Steuern und Sozialabgaben verzichtet. Seit 2018 sind Einzahlungen in eine Direktversicherung, Pensionskasse oder einen Pensionsfonds bis zu einer Grenze von 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung staatlich gefördert.

Steuern und Auszahlungsphase

Wichtig zu beachten ist, dass die Betriebsrente in der Auszahlungsphase steuerpflichtig ist. Dies wird als nachgelagerte Besteuerung bezeichnet. Auch Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung fallen in der Auszahlungsphase der Betriebsrente an.

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Es gibt noch viele weitere Details zur bAV, wie zum Beispiel den Schutz vor Insolvenz und Arbeitgeberwechsel sowie die Förderung für Geringverdiener. Es lohnt sich, die verschiedenen Anlageformen und Regelungen genauer zu betrachten, um die beste Lösung für die eigene Altersvorsorge zu finden.

BAV

Das Video unten erklärt die betriebliche Altersvorsorge anschaulich:

Video

Jetzt bist du bestens gerüstet, um deine betriebliche Altersvorsorge in die Hand zu nehmen und für deine Zukunft vorzusorgen!