Behandlung von Sialorrhoe und anderen Symptomen bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS)

Behandlung von Sialorrhoe und anderen Symptomen bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS)

ALS ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung, die zu fortschreitendem Muskelschwund führt. Die Behandlung der damit einhergehenden Symptome ist von großer Bedeutung, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. In diesem Artikel werden wir uns auf die Behandlung der vermehrten Speichelproduktion (Sialorrhoe) sowie der Eindickung des Schleims und der Schwäche der Atemmuskulatur konzentrieren. Diese Symptome treten häufig bei ALS-Patienten auf und können erhebliche Einschränkungen verursachen.

Behandlung der Sialorrhoe

Die vermehrte Speichelproduktion und das Austreten von Speichel aus dem Mund sind häufig auftretende Probleme bei ALS. Neben der Beeinträchtigung der Lebensqualität kann dies auch gesundheitliche Risiken durch das Einatmen von Speichel mit sich bringen. Glücklicherweise stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, um die Speichelproduktion zu reduzieren.

Eine häufig verwendete Option ist Amitriptylin, ein Antidepressivum, das als Nebenwirkung eine starke Mundtrockenheit verursacht. Es wird üblicherweise abends in einer Dosierung von 10 bis 25 mg eingenommen und kann bei Bedarf gesteigert werden. Alternativ kann ein Scopolamin-Pflaster oder Atropin verwendet werden, nach Rücksprache mit dem Hausarzt und einer EKG-Untersuchung.

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend wirksam ist oder im Verlauf der Erkrankung an Wirksamkeit verliert, kann eine lokale Injektion von Botulinumtoxin (BoNT-A) in die Speicheldrüsen erwogen werden. Diese Injektion führt zu einer vorübergehenden Reduzierung der Speichelproduktion für etwa drei bis vier Monate. Die Behandlung erfordert jedoch Erfahrung und eine sorgfältige Aufklärung der Patienten, da sie auch die Muskeln beeinflussen kann, die für das Kauen und Schlucken verantwortlich sind.

Behandlung von Schleimeindickung und Atemschwäche

Neben der Sialorrhoe können bei ALS-Patienten auch Probleme wie die Eindickung des Schleims und eine Schwäche der Atem- und Atemhilfsmuskulatur auftreten.

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Um das Bronchialsekret zu verflüssigen und das Abhusten zu erleichtern, können Medikamente wie N-Acetylcystein oder Ambroxol eingesetzt werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dabei ebenfalls wichtig. In einigen Fällen kann auch eine inhalative Therapie mit Sekretolytika erwogen werden.

Bei einer starken Einschränkung des Abhustens aufgrund von Muskelschwäche kann der Einsatz eines Husten-Unterstützers wie dem Cough-Assist® hilfreich sein. Zusätzlich kann eine Schüttelmassage des Brustkorbes oder eine Schüttelweste eingesetzt werden, um den Schleim zu lösen und das Abhusten zu unterstützen.

Eine Atemtherapie mit forciertem Sekretmanagement kann ebenfalls durchgeführt werden, um die Atemfunktion zu verbessern.

Fazit

Die Behandlung der Symptome bei ALS ist komplex und erfordert eine individuelle Herangehensweise. Die Reduktion der vermehrten Speichelproduktion, die Verflüssigung des Schleims und die Stärkung der Atemmuskulatur sind wichtige Aspekte, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und eine sorgfältige Abwägung der Risiken und Vorteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sind dabei unerlässlich.