Mit dem Winterurlaub in Sicht freuen sich Millionen Deutsche auf Schnee und Kälte. Doch bevor es losgeht, lohnt es sich, einen Blick in den Kleiderschrank zu werfen. Möglicherweise müssen neue Winterhandschuhe her, die auch bei eisigen Temperaturen warm halten. Wenn Sie noch nicht die perfekten Handschuhe gefunden haben, dann sind Sie hier genau richtig. Denn wir haben zwei Modelle beheizbarer Handschuhe einem ausführlichen Test unterzogen.
Sealskinz vs. Ekoi: Der erste Eindruck
Auf den ersten Blick wirkt der Sealskinz Cycle Glove sportlicher und fahrradtauglicher. Der Heat Concept 5 von Ekoi hingegen könnte auch als Skihandschuh durchgehen. Der großzügige Schaft des Ekoi-Modells kann sogar am Unterarm mit einer Gummikordel befestigt werden. Das hat einige Vorteile, auf die wir später näher eingehen werden. Sealskinz hingegen hat auf den ausladenden Schaft verzichtet und stattdessen Handinnenflächen und Finger mit weichem Leder ausgestattet. Der Rest macht einen hochwertigen Eindruck. Die Handschuhe sollen zu 100% wasserdicht sein. Ekoi verzichtet hingegen auf Leder und setzt stattdessen auf ein aufgenähtes und gummiertes Pad am Handteller, um den Grip am Lenker oder Skistock zu verbessern.
Sealskinz vs. Ekoi: Die wichtigsten Infos im Überblick
Die beiden Handschuhe werden jeweils mit zwei separat verpackten Akkus geliefert. Die Akkupacks von Ekoi sind grau, kantig und etwas klobiger als die flacheren Energiespeicher von Sealskinz. Beide Modelle werden mit Ladegeräten geliefert. Bei Ekoi ist das Netzteil inklusive, während Sealskinz nur das zweigeteilte Kabel mit den 2,5-Millimeter-Klinkensteckern bereitstellt. Der passende Adapter sollte jedoch in den meisten Haushalten vorhanden sein. Beide Ladegeräte verfügen über eine LED, die grün leuchtet, sobald die Akkus voll aufgeladen sind. Das Aufladen der Akkus dauerte einige Stunden, bevor sie einsatzbereit waren.
Praxistest: Akkus einsetzen
Beide getesteten Handschuhmodelle können auch ohne Akkus bequem getragen werden. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt haben wir die Handschuhe auf dem Fahrrad getestet. Dabei schnitt der Sealskinz-Handschuh etwas besser ab. Das Futter des Ekoi-Modells war uns an den Fingern etwas zu dick. Obwohl wir immer noch sicher Bremsen und Schalten konnten, fühlte sich die Kontrolle mit den Sealskinz-Handschuhen spürbar direkter an. Nach einer halben Stunde hatten wir dennoch kalte Finger. Dies bringt uns zu den Akkus.
Die beiden Hersteller verstecken die Akkus praktischerweise im Schaft der Handschuhe. Beide Modelle verfügen über kleine Taschen mit einem kurzen Kabel und 2,5-Millimeter-Klinkenstecker. Hier enden jedoch die Gemeinsamkeiten. Bei Ekoi sind die Akkus in einer Tasche auf der Oberseite des Schafts verstaut, die sich mit einem Reißverschluss schließen lässt. Bei Sealskinz hingegen befindet sich die elastische, aber etwas knapp bemessene Akkutasche auf der Handunterseite. Das Anschließen der Akkus dauerte nur wenige Sekunden. Die Aufbewahrung der mit soliden 2200 mAh ausgestatteten Li-Polymer-Akkus gestaltete sich bei den flacheren Sealskinz-Packs etwas schwieriger. Mit etwas Fingerspitzengefühl rutschen die Akkus jedoch an die vorgesehene Stelle. Die klobigen Akkus von Ekoi hingegen lassen sich problemlos in der Tasche verstauen.
Sealskinz vs. Ekoi: Die Anprobe
Beim Anziehen wurde schnell klar, welche Idee praktischer ist. Die Hände passen beim Ekoi-Modell trotz Akkus problemlos durch das elastische Bündchen, während beim Sealskinz-Handschuh der sportliche Schaft etwas problematisch war. Dies liegt vor allem an der ungünstigen Platzierung des Akkus. Das Anziehen des Sealskinz-Handschuhs erforderte einige Mühe und Fummelei. Ob der Handschuh mit einer größeren Größe besser sitzen würde, ist schwer zu beurteilen. Die Finger passten jedoch perfekt. Auch der Ekoi Heat Concept 5 passte gut. Der großzügig dimensionierte Schaft und der Kordelzug erwiesen sich als bessere Lösung. Der Handschuh kann am Unterarm festgezogen werden, um die Wärme zu halten. Bei dem beheizbaren Handschuh von Sealskinz war der Klettverschluss am Handgelenk nur schwer zu schließen, da er vom Akku beeinträchtigt wurde.
Heiße Liebe oder laues Lüftchen? Der Messtest
Ekoi gibt für die drei Heizstufen des Heat Concept 5 Richtwerte von 25, 30 und 35ºC an. Sealskinz verzichtet hingegen auf Temperaturangaben und verspricht eine Laufzeit von 5-6 Stunden. Um dies zu überprüfen, haben wir einen Messgerät verwendet und die Temperatur in den Handschuhen gemessen. Bei Raumtemperatur erreichte Ekoi nach einer halben Stunde beeindruckende 47 Grad Celsius, während Sealskinz in unserem Test nach 30 Minuten auf 43 Grad Celsius kam. Hier sind alle weiteren Messwerte:
- Messergebnisse bei Zimmertemperatur
Beide Hersteller empfehlen, die Handschuhe einige Minuten auf der höchsten Heizstufe vorzuwärmen, bevor man sie im Freien verwendet. Um zu testen, wie warm es in den Handschuhen wird und wie lange die Akkus halten, haben wir einen weiteren Test bei einer Außentemperatur von etwa 2 Grad Celsius durchgeführt. Die Ergebnisse waren ermutigend: In beiden Handschuhen heizten sich die Innenseiten in Heizstufe 3 innerhalb von zehn Minuten auf 35 Grad Celsius auf. Nach einer Stunde Betrieb konnten wir immer noch kuschelige 38 Grad Celsius (Sealskinz) und 35 Grad Celsius (Ekoi) messen. Hier sind alle Messergebnisse:
- Messergebnisse bei 2ºC Außentemperatur
Fazit
Beide beheizbaren Handschuhe erfüllen ihren Zweck und halten die Finger warm. Auf der höchsten Heizstufe halten die Akkus bei Sealskinz und Ekoi mindestens zwei Stunden durch, wobei die Akkus von Sealskinz im Test etwas länger hielten. Beide Modelle sind optisch ansprechend und hochwertig verarbeitet. Der eine ist eleganter, der andere winterlicher. Im Praxistest gefiel uns der Ekoi Heat Concept 5 etwas besser. Er ließ sich komfortabler anziehen und verschließen. Beim Radfahren fühlten wir uns mit den Sealskinz-Handschuhen dank des Lederfutters sicherer. Daher empfehlen wir dieses Modell für den täglichen Gebrauch oder kurze Radausflüge an winterlichen Wochenenden. Der Ekoi-Handschuh eignet sich besonders für Schlittentouren und besonders kalte Tage beim Skifahren.
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