Die Belichtungszeit ist eine der drei Säulen der Fotografie, neben Blende und ISO. Sie hat zwei Hauptfunktionen: die Anpassung der Helligkeit deines Fotos und die Erzeugung dramatischer Effekte durch das Einfrieren oder Verwischen von Bewegungen. In diesem Artikel werde ich dir alles Wichtige zur Belichtungszeit erklären – ganz einfach und verständlich.
Wie funktioniert die Belichtung deiner Kamera?
Die Belichtungszeit wird durch den Verschluss der Kamera gesteuert. Dieser Vorhang bedeckt den Kameradensor, bis du den Auslöser betätigst. Sobald der Verschluss geöffnet ist, fällt das Licht durch das Objektiv auf den Sensor. Sobald genügend Licht aufgenommen wurde, schließt sich der Verschluss wieder. Der Auslöserknopf wird auch Verschluss oder Verschlussknopf genannt, da er diesen Vorgang auslöst.
Was ist die Belichtungszeit?
Die Belichtungszeit ist die Dauer, in der der Verschluss geöffnet ist und Licht auf den Sensor projiziert. Sie bestimmt, wie viel Zeit die Kamera benötigt, um ein Foto aufzunehmen. Dies wiederum beeinflusst das Aussehen deines Fotos.
Wählst du eine lange Belichtungszeit, bleibt der Verschluss länger geöffnet und der Sensor wird länger belichtet. Dadurch entsteht der sogenannte Bewegungsunschärfe-Effekt. Motive, die sich während der Belichtungszeit bewegen, erscheinen verschwommen. Dieser Effekt wird oft in der Werbung für Autos oder Motorräder verwendet, um eine Illusion von Geschwindigkeit zu erzeugen.
Lange Belichtungszeiten werden auch verwendet, um die Milchstraße oder andere Objekte bei Nacht oder in dunklen Umgebungen zu fotografieren. Landschaftsfotografen nutzen sie auch gerne, um Bewegung in Flüssen oder Wasserfällen darzustellen.
Auf der anderen Seite ermöglicht eine kurze Belichtungszeit das Einfrieren von Bewegungen. Mit kurzen Belichtungszeiten kannst du schnell bewegte Objekte, wie fliegende Vögel oder Autos, einfangen. Dadurch werden Bewegungen gestoppt und jedes Detail bleibt scharf und klar.
Wie misst man die Belichtungszeit?
Die Belichtungszeit wird in Sekunden gemessen. Beispielsweise steht 1/4 für eine Viertelsekunde und 1/250 für eine Zweihundertfünfzigstelsekunde (oder vier Millisekunden).
Moderne Kameras können Belichtungszeiten von bis zu 1/4000 Sekunde erreichen, manche sogar noch schneller. Lange Belichtungszeiten von etwa 30 Sekunden sind ebenfalls möglich. In solchen Fällen ist ein Stativ empfehlenswert, um Verwacklungen zu vermeiden.
Weitere Einflüsse der Belichtungszeit
Die Belichtungszeit beeinflusst nicht nur die Bewegung im Bild, sondern auch die Helligkeit. Eine lange Belichtungszeit sorgt für mehr Licht auf dem Sensor und damit für ein helleres Foto. Eine kurze Belichtungszeit führt zu einem dunkleren Foto, da weniger Licht einfällt.
Die Helligkeit wird jedoch nicht nur von der Belichtungszeit beeinflusst, sondern auch von Blende und ISO. Alle drei Einstellungen wirken zusammen und sollten sorgfältig gewählt werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Tipps für kurze und lange Belichtungszeiten
Eine kurze Belichtungszeit eignet sich, um Bewegungen einzufrieren. Für fliegende Vögel oder schnelle Sportereignisse sind Belichtungszeiten von 1/1000 Sekunde oder schneller ideal.
Eine lange Belichtungszeit hingegen erzeugt Bewegungseffekte. Sie eignet sich beispielsweise für das Fotografieren von Wasserfällen oder nächtlichen Szenen. Verwacklungsunschärfe kann hier ein kreatives Element sein.
Um die Belichtungszeit einzustellen, kannst du den Kameramodus auf “Verschlusspriorität” oder “Manuell” stellen. Je nach Situation kannst du die Belichtungszeit anpassen und die Kamera übernimmt automatisch die anderen Einstellungen wie Blende und ISO.
Bei der Wahl der Belichtungszeit solltest du auch die Brennweite des Objektivs berücksichtigen. Längere Brennweiten verstärken die Verwacklungsunschärfe, daher sind kürzere Belichtungszeiten erforderlich.
Die Belichtungszeit bietet zahlreiche kreative Möglichkeiten in der Fotografie. Egal ob du Bewegungen einfrieren oder verschwimmen lassen möchtest, mit der richtigen Belichtungszeit kannst du einzigartige Aufnahmen machen. Also schnapp dir deine Kamera und probier es selbst aus!
