Bellende Hunde in der Wohnung – Wie handhabt man das als Mieter?

Bellende Hunde in der Wohnung – Wie handhabt man das als Mieter?

Wuff wuff, jaul jaul …

Hunde sind wie wir – sie haben Gefühle, Stimmungen und einen eigenen Charakter. Doch was tun, wenn unser liebster Vierbeiner zu unruhig ist und auch zu den Ruhezeiten oder während unserer Abwesenheit viel bellt? Wie ist die Gesetzeslage, wenn sich ein Nachbar belästigt fühlt? Keine Sorge, wir von Frohlinder haben alle wichtigen Informationen für dich zusammengetragen.

Wann wird Hundegebell zur Lärmbelästigung?

Jeder Mensch hat eine andere Toleranzgrenze für Lärm. Dennoch kann es durch Hundegebell zu nachbarschaftlichen Konflikten kommen, die den benachbarten Mieter sogar zu einer Mietminderung berechtigen können.

Die Frage, was als unzumutbare Lärmbelästigung durch Hunde gilt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es handelt sich meist um Einzelfallentscheidungen. Ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg aus dem Jahr 2005 besagt beispielsweise, dass Hundegebell in einem Mehrfamilienhaus zur normalen Geräuschkulisse gehört. Das Oberlandesgericht Hamm hat hingegen festgelegt, dass auch Hunde Ruhezeiten einhalten müssen. Demnach sollten Hunde zwischen 8 und 13 Uhr sowie 15 bis 19 Uhr bellen, jedoch nicht länger als 10 Minuten am Stück oder insgesamt 30 Minuten täglich. Ähnlich entschied das Oberlandesgericht Köln im Jahr 1993. Hunde sollten die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten und ebenfalls nicht länger als 10 Minuten am Stück oder 30 Minuten täglich bellen.

Kleiner Hund bellt in der Wohnung

Diese Vorgaben sind zwar recht streng, aber oft kaum umsetzbar. Dennoch sollten Hundebesitzer Rücksicht auf ihre Nachbarn nehmen. Schließlich möchte man selbst auch nicht von nächtlichen Partys des Nachbarn oder lauter Musik beim gemütlichen Sonntagsbrunch gestört werden. Ein klärendes Gespräch unter Nachbarn trägt oft besser zum harmonischen Miteinander bei als der Gang zum Anwalt.

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Was kann ich tun, damit mein Hund weniger bellt?

Wenn dein Hund viel bellt, solltest du zunächst herausfinden, warum er unruhig ist. Ist er vielleicht gelangweilt und braucht mehr Beschäftigung? Oder liegt es in seiner Natur, bedingt durch seine Rasse? Beispielsweise sind Spitz oder Schäferhunde eher dafür bekannt, viel zu bellen. Fühlt sich dein Hund vielleicht vernachlässigt, ist er nicht genug ausgelastet, hat er Angst oder einen starken Beschützerinstinkt?

Wenn du die Ursache für das Bellen gefunden hast, kannst du mit ein paar Tricks deinen Hund zu einem etwas leiseren Familienmitglied machen.

Tipp 1: Ruhe bewahren

Hunde, die bellen, möchten oft Aufmerksamkeit. Indem du schimpfst, bestätigst du ihr Verhalten. Anstatt zu schimpfen, ignoriere einfach das Bellen und tue so, als wäre nichts passiert. Falls das Bellen sehr penetrant ist und das Ignorieren schwerfällt, solltest du deinen Hund auf seinen Platz schicken oder ihm das Kommando geben, aufzuhören.

Tipp 2: Sozialkompetenz fördern

Wenn dein Hund besonders stark auf andere Hunde reagiert, ist es wichtig, sein Sozialverhalten zu fördern. Hundeparks oder Hundeschulen können dabei sehr hilfreich sein. Wenn sich das Verhalten deines Hundes anderen Hunden gegenüber verbessert und er nicht mehr bellt, kannst du ihn mit einer Belohnung wie einer Frohlinder Snackwurst verwöhnen. Wenn er trotzdem bellt, solltest du die Situation ignorieren und nicht darauf reagieren.

Tipp 3: Das richtige Kommando

Damit dein Hund aufhört zu bellen, ist es wichtig, ein kurzes und eindeutiges Kommando zu verwenden. “Nein” oder “Klappe” wären gute Befehle. Ein weniger guter Befehl wäre “Aus”, da dieser auch verwendet wird, um den Hund von etwas abzulassen oder loszulassen.

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Bei allen Maßnahmen gilt: Sei geduldig und konsequent. Mit etwas Training und Verständnis kannst du deinen Hund dazu bringen, weniger zu bellen und das Zusammenleben mit deinen Nachbarn harmonischer gestalten.

Quellen: Frag einen Anwalt – Nachbar beschwert sich über Hundebellen, Lärmbelästigung durch Hundegebell: Urteile für genervte Nachbarn

(Hauptbild: © kerkezz – Fotolia.com)