Die Lagequalitäten der Wohnlagen in Berlin werden in drei Kategorien eingeteilt: einfache, mittlere und gute Wohnlage. Die Wohnlageeinstufung einer Adresse spiegelt die Wertigkeit der Lagegegebenheiten des weiteren Wohnumfeldes im Vergleich zu anderen Adressen im gesamten Berliner Stadtgebiet wider. Berlin ist eine Stadt mit einer vielfältigen Stadtgestalt, da sie aus der Vereinigung von sieben Städten und 59 Landgemeinden entstanden ist. Dies bedeutet, dass es in Berlin nicht nur ein Zentrum gibt, sondern viele Bezirks- und Ortsteilzentren. Im Rahmen der Wohnlageeinstufung werden diese Faktoren berücksichtigt.
Der Berliner Mietspiegel 2023 basiert auf einem wissenschaftlichen Wohnlageermittlungsmodell, das umfangreiche statistische Indikatoren berücksichtigt. Bei der Indexfortschreibung 2021 wurde die Wohnlageeinstufung für die neu hinzugekommenen Adressen automatisiert auf Basis der umliegenden Wohnlageeinstufung vorgenommen. Die Wohnlageneinstufung aus dem Berliner Mietspiegel 2021 wurde unverändert übernommen.
In der Wohnlagenkarte für Berlin kann man einen Überblick über die Verteilung der Wohnlagen im gesamten Stadtgebiet erhalten. Es ist wichtig zu beachten, dass in den Gebieten mit überwiegend einfacher, mittlerer oder guter Wohnlage auch Adressen verschiedener Wohnlagen vorhanden sein können. Die eindeutige Wohnlagezuordnung ergibt sich allein aus dem Straßenverzeichnis zum Berliner Mietspiegel 2023.
Um die Wohnlageeinstufungen besser zu verstehen, werden Wohnlagebeschreibungen bereitgestellt. Diese beschreiben typische Merkmale der Wohnlagen in Berlin. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die einzelnen Gebäude und Wohnanlagen in einer Wohnlage von der allgemeinen Bewertung abweichen können.
Die einfache Wohnlage in den Zentren der Stadt ist durch eine geschlossene Bauweise, verdichtete Bebauung und oft fehlende Grünflächen gekennzeichnet. Diese Wohnlagen können auch mit Gewerbe- und Industriegebieten durchmischt sein. In den dezentralen Stadtbereichen gibt es ebenfalls einfache Lagequalitäten, bei denen sowohl geschlossene als auch offene Bauweise vorhanden ist. Diese Wohnlagen haben eine geringere Durchgrünung und ein unterdurchschnittliches Image.
Die mittleren Wohnlagen in den Zentren der Stadt zeichnen sich durch geschlossene Bauweise, verdichtete Bebauung und eine mittlere Durchgrünung aus. Die Versorgungsangebote und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr können unter- oder überdurchschnittlich sein. In den dezentralen Stadtbereichen gibt es mittlere Lagequalitäten mit einem größeren Angebot an Grün- und Freiflächen. Auch hier kann es unter- oder überdurchschnittliche Versorgungsangebote und Anbindungen an den öffentlichen Personennahverkehr geben.
Die guten Wohnlagen in den Zentren der Stadt haben eine geschlossene Bauweise, eine starke Verdichtung und eine hohe Durchgrünung. Diese Lagen befinden sich in der Nähe der Zentrumskerne und haben ein gutes bis sehr gutes Image. Die Versorgungsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr können jedoch geringer sein. In den dezentralen Stadtbereichen gibt es Wohnungsbestände mit guten Lagequalitäten, die sich durch eine offene Bauweise, eine homogene Nutzungsstruktur und ein umfangreiches Angebot an Grün- und Freiflächen auszeichnen. Auch hier kann die Versorgungsmöglichkeit und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr geringer sein.
Es gibt auch Gebiete ohne betroffenen Wohnraum, in denen die Wohnlageeinstufung keine Anwendung findet.
Für weitere Informationen zur genauen Lagezuordnung können Sie sich an Ihr Bezirksamt oder die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen wenden.