Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsminderungsrente: Die wichtigsten Informationen

Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsminderungsrente: Die wichtigsten Informationen

Du möchtest wissen, wie das deutsche Sicherheitsnetz bei Berufsunfähigkeit funktioniert und alles Wichtige über die Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsminderungsrente erfahren? Kein Problem, wir bringen Licht ins Dunkel und beantworten dir die wichtigsten Fragen zum Thema Berufsunfähigkeit.

Was ist der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit?

Das Leben hält manchmal unvorhergesehene Wendungen bereit: Ein Schicksalsschlag, eine Krankheit oder ein Unfall können langfristige Auswirkungen auf die Fähigkeit haben, den eigenen Beruf auszuüben. In solchen Fällen spricht man von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit. Hier sind die Unterschiede:

Berufsunfähigkeit

Berufsunfähigkeit tritt ein, wenn eine Person aufgrund gesundheitlicher Probleme ihren bisherigen Beruf oder eine ähnliche Tätigkeit nicht mehr ausüben kann. Dies bedeutet, dass die Person aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, die spezifischen Anforderungen ihres Berufs zu erfüllen.

Erwerbsunfähigkeit

Erwerbsunfähigkeit bezieht sich auf die generelle Unfähigkeit einer Person, jegliche Art von Erwerbstätigkeit auszuüben, unabhängig von ihrem bisherigen Beruf oder ihren Fähigkeiten. Wenn eine Person also aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen keine Arbeit mehr verrichten kann, selbst wenn es sich um eine völlig andere Tätigkeit handelt, für die sie qualifiziert wäre, wird dies als Erwerbsunfähigkeit bezeichnet. Es ist eine stärkere Einschränkung als Berufsunfähigkeit.

Wichtig: Die genaue Definition von Berufs- und Erwerbsunfähigkeit kann je nach Land, Versicherungsverträgen oder anderen rechtlichen Bestimmungen variieren. Es ist ratsam, vor dem Abschluss einer Versicherung die spezifischen Definitionen und Bedingungen genau zu prüfen, um sich für den Ernstfall abzusichern. Informiere dich auch über das deutsche Krankenversicherungssystem.

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Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsminderungsrente: Definition

Die beiden Leistungen unterscheiden sich wie folgt:

Erwerbsminderungsrente

Die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) ist eine Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie richtet sich an Personen, die aufgrund von gesundheitlichen Gründen entweder gar nicht oder nur noch eingeschränkt weniger als sechs Stunden pro Tag einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Die Erwerbsminderungsrente gibt es in zwei Formen:

  1. Die volle Erwerbsminderungsrente wird ausgezahlt, wenn eine Person weniger als drei Stunden arbeiten kann. Die Höhe der Rente beträgt etwa 34 Prozent des vorherigen Bruttoverdienstes.
  2. Die teilweise Erwerbsminderungsrente greift, wenn die Person für eine Zeitspanne zwischen drei und sechs Stunden arbeitsfähig ist.

Hinweis: Die Erwerbsunfähigkeitsrente wurde am 1. Januar 2001 abgeschafft und durch die Erwerbsminderungsrente ersetzt. Einige Personen erhalten jedoch weiterhin die Erwerbsunfähigkeitsrente nach altem Recht, wenn sie diese Leistung bereits vorher bezogen haben. Nach heutiger Regelung besteht also kein Unterschied zwischen der Erwerbsunfähigkeitsrente und der Erwerbsminderungsrente.

Berufsunfähigkeitsrente

Im Gegensatz zur Erwerbsminderungsrente ist die Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente) eine private Versicherungsleistung. Sie wird gezahlt, wenn eine dauerhafte Berufsunfähigkeit eintritt. Die Höhe der BU-Rente darf 75 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens nicht überschreiten, aber sie muss die Lebenshaltungskosten decken. Die BU-Rente ist unabhängig von einer konkreten Tätigkeit und basiert auf dem individuellen Versicherungsvertrag.

Um Anspruch auf eine BU-Rente zu haben, muss die versicherte Person nachweisen, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ihren zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann. Die BU-Rente bietet finanzielle Unterstützung und hilft dabei, den Lebensstandard trotz der gesundheitlichen Beeinträchtigung weitgehend aufrechtzuerhalten.

Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsminderungsrente: Unterschiede

Ein wichtiger Unterschied zwischen der BU-Rente und der Erwerbsminderungsrente liegt darin, wie die Leistungsfähigkeit einer Person beurteilt wird: Bei der BU-Rente wird die Berufsunfähigkeit anhand des zuletzt ausgeübten Berufs beurteilt, während die Erwerbsminderungsrente die Fähigkeit zur Ausübung irgendeiner Erwerbstätigkeit prüft.

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Wenn eine Person also aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten kann, aber gesundheitlich dazu in der Lage ist, einen anderen Beruf auszuüben, hat sie in vielen Fällen keinen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente.

Wird die BU-Rente auf die Erwerbsminderungsrente angerechnet?

Die BU-Rente und die Erwerbsminderungsrente sind unabhängige Leistungen, die separat beantragt werden müssen. In der Regel wird die BU-Rente nicht auf die Erwerbsminderungsrente angerechnet. Beide Rentenarten können jedoch parallel gezahlt werden, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Regelungen und Bedingungen von den individuellen Versicherungsverträgen und den Richtlinien der Rentenversicherung abhängen.

Welche Versicherung bietet mehr Schutz?

Wenn es deine Gesundheit und finanzielle Situation erlauben, ist es besonders als Selbstständige:r ratsam, sich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu entscheiden. Denn die Erwerbsunfähigkeitsversicherung wird nur dann ausgezahlt, wenn du nicht in der Lage bist, in jedem beliebigen Beruf für mindestens sechs oder drei Stunden pro Tag zu arbeiten.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet im Vergleich zur gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsversicherung einen umfassenderen Schutz und tritt früher in Kraft. Die Versicherungsleistungen werden bereits bei einer Berufsunfähigkeit ausgezahlt. Du erhältst deine Rente also schon, wenn du deinen derzeitigen Beruf für sechs Monate oder länger nur zu 50 Prozent oder weniger ausüben kannst.

Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtet außerdem auf eine sogenannte abstrakte Verweisung. Das bedeutet, dass der Versicherer dir auch dann deine vereinbarte Rente zahlt, wenn du theoretisch in der Lage wärst, in einem anderen Job zu arbeiten. Beim Abschluss deiner Versicherung solltest du auf diesen Aspekt achten und unbedingt Angebote vergleichen.

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Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung bietet außerdem eine Nachversicherungsgarantie. Sie kann mit deinem Leben und Einkommen mitwachsen. Wenn du ein höheres Gehalt bekommst, kannst du die Rentenhöhe entsprechend anpassen – auch bei einem Berufswechsel.

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