Die Welt der Verträge und Vereinbarungen ist manchmal kompliziert. Ein Begriff, der oft auftaucht, ist das “Besitzkonstitut”. Aber was bedeutet das eigentlich? In diesem Artikel erklären wir dir auf einfache Weise, was ein Besitzkonstitut ist und wie es in verschiedenen Situationen angewendet wird.
Was ist ein Besitzkonstitut?
Ein Besitzkonstitut ist eine besondere Vereinbarung zwischen Verkäufern und Käufern. Anders als beim Kauf wird der Vertragsgegenstand nicht an den Käufer übergeben. Stattdessen bleibt die Sache in der Obhut des Verkäufers, während die Käufer als Eigentümer mittelbare Besitzer werden. Es wird ein Vertrag über die Nutzung, den Gebrauch und den Besitz der Sache abgeschlossen.
Der Unterschied zwischen mittelbaren und unmittelbaren Besitzern
Mittelbare und unmittelbare Besitzer unterscheiden sich darin, wer die Gewalt über eine bestimmte Sache hat. Mittelbare Besitzer sind gleichzeitig Eigentümer, geben jedoch die Nutzung oder den Gebrauch an den unmittelbaren Besitzer ab. Unmittelbare Besitzer halten die Sache physisch in den Händen oder nutzen sie, sind aber nicht die Eigentümer und müssen sich an die Vorgaben der mittelbaren Besitzer halten.
Besitzkonstitut bei einer Mietwohnung
Ein Beispiel für die Anwendung des Besitzkonstituts ist eine Mietwohnung. Der Eigentümer ist der mittelbare Besitzer der Immobilie und überlässt sie den Mietern, die dadurch unmittelbare Besitzer werden. Die Mieter dürfen die Immobilie nutzen, müssen sich aber an die im Mietvertrag festgehaltenen Vereinbarungen halten.
Wie funktioniert das Besitzkonstitut bei Kreditgebern?
Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, verlangt sie in der Regel Sicherheiten. Das Besitzkonstitut sorgt dafür, dass die Kreditnehmer die finanzierten Gegenstände behalten können, während sie gleichzeitig als Sicherheiten dienen. Bei einem Autokredit kann beispielsweise das Auto als Sicherheit dienen. Die Kreditnehmer werden unmittelbare Fremdbesitzer, während die Bank als mittelbarer Besitzer fungiert.
Besitzkonstitut vs. Sicherungsübereignung
Die Sicherungsübereignung ist ein Vertrag zwischen Schuldner und Gläubiger einer Kreditvereinbarung. Das Besitzkonstitut wird im Vertrag vereinbart und ersetzt die Übergabe der Sache. Es ermöglicht dem Schuldner, den Gegenstand weiter zu nutzen, während er als Sicherheit dient.
Antizipiertes Besitzkonstitut
Beim antizipierten Besitzkonstitut dient die Kreditsicherheit noch nicht im Besitz des Kreditnehmers. Es können auch Gegenstände zur Sicherungsübereignung genutzt werden, die noch nicht existieren, aber eindeutig identifizierbar sind.
Was Verbraucher beachten müssen
Wenn du ein Darlehen aufnimmst oder eine Wohnung mietest, musst du dich nicht weiter kümmern. Das Besitzkonstitut ist Teil des Vertrages und endet automatisch nach Abschluss des Vertrags.
Mit diesem Wissen kannst du das Besitzkonstitut besser verstehen und in verschiedenen Situationen richtig anwenden.