Betonbohren kann für viele Laien eine echte Herausforderung darstellen. Wie erkenne ich, ob es sich um Beton handelt? Welchen Bohrer sollte ich verwenden? Woran sollte ich denken? In diesem Artikel finden Sie alle Antworten und einige nützliche Tipps, um das Betonbohren zum Kinderspiel zu machen.
Welche Art von Wand haben Sie?
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um Beton handelt oder nicht, können Sie einen Klopf-Test machen, um festzustellen, ob es sich um einen massiven Untergrund (Stein oder Beton) oder um eine Gipskartonplatte handelt, die darunter hohl ist. Anschließend können Sie an einer unauffälligen Stelle eine Probebohrung machen. Der dabei entstehende Bohrmehl verrät Ihnen, um welchen Untergrund es sich handelt.
- Weißes Bohrmehl deutet auf Kalksandstein hin.
- Rotes Bohrmehl bedeutet, dass es sich um Ziegelstein handelt.
- Graues Bohrmehl deutet auf Beton hin.
Jetzt wissen Sie, um welches Material es sich handelt, und können das passende Werkzeug auswählen.
Gefahren beim Betonbohren
Bevor wir uns dem richtigen Werkzeug und der Anleitung widmen, sollten wir auf mögliche Gefahren hinweisen, wie z.B.:
- Elektrische Leitungen
- Wasserleitungen
- Risse im Beton
Wenn Sie beispielsweise Betonstufen, einen Betonquader oder andere Bauwerke bearbeiten, kann das Betonbohren zu Rissen und Brüchen führen. Bohrungen in der Nähe der Kante können dazu führen, dass der Beton abplatzt oder dass Betonschrauben und -anker nicht sicher befestigt werden können. Daher sollten immer die technischen Eigenschaften und die Abstände zur Kante beachtet werden.
Für Strom- und Wasserleitungen gibt es spezielle Detektoren, die zuverlässig vorhandene Leitungen anzeigen können. Eine Grundregel besagt, dass Stromleitungen immer senkrecht oder waagerecht von der Steckdose weg verlaufen, aber es gibt auch Ausnahmen aufgrund von Fehlern oder in Altbauten. Eine Kontrolle ist daher die sicherste Methode.
Der richtige Bohrer für Beton
Beton besteht aus einer Mischung aus Gestein und Zement. Er wird aus Zement, Kalkstein, Ton, Sand, Kies und Wasser hergestellt. Je nach Zusammensetzung und Mischverhältnis entsteht Beton mit unterschiedlichen Eigenschaften, einschließlich Härte. Daher gibt es verschiedene Anforderungen an den richtigen Bohrer.
Es gibt verschiedene Bohrer, die für das Betonbohren geeignet sind, darunter:
- Betonbohrer
- Hammerbohrer
- Schlagbohrer
- Granitbohrer
Im Allgemeinen können Sie mit allen genannten Bohrern in Beton bohren. Es gibt auch Universalbohrer, die für viele Materialien geeignet sind, einschließlich Beton. Diese Mehrzweckbohrer eignen sich besonders gut für kleine Bohrlöcher im Haushalt.
Mehrere Faktoren beeinflussen die Wahl des richtigen Bohrers:
- Wie groß und tief soll das Bohrloch sein?
- Welche Maschine verwenden Sie zum Bohren?
- Wie oft werden Sie den Bohrer verwenden?
- Möchten Sie den Bohrer auch für andere Materialien verwenden?
Bohrlochgröße und Maschinentyp
Kleine Bohrdurchmesser können oft mit einem Akkuschrauber mit Schlagfunktion gebohrt werden. Bei größerer Betonhärte und größerem Durchmesser stoßen Sie mit einem Akkuschrauber jedoch an Ihre Grenzen. Je geeigneter das Werkzeug ist, desto einfacher wird der Bohrvorgang.
Wenn Sie ein tiefes Loch mit einem Durchmesser von über 12 mm bohren möchten, sollten Sie keinen Schlagbohrer, sondern einen Bohrhammer verwenden. Dieser Bohrer arbeitet mit kräftigen Schlägen und dringt leichter in den harten Beton ein. Beim Bohrhammer müssen Sie keinen Druck auf das Werkzeug ausüben, das erledigt die Maschine von alleine.
Für sehr breite Bohrlöcher in Beton können Sie eine Bohrkrone verwenden.
Einsatzzweck und Häufigkeit
Wenn Sie nur einen kleinen Kunststoffdübel in die Wand setzen möchten und selten bohren, sollten Sie sich für einen Bohrer entscheiden, der auch andere Materialien bohren kann. So lohnt sich die Anschaffung.
Betonbohrer
Der Betonbohrer ist speziell für professionelle Bohrarbeiten in Beton, Stein und Mauerwerk geeignet. Er kann in allen Dreh- und Schlagbohrmaschinen verwendet werden.
Hammerbohrer
Der Hammerbohrer wird zusammen mit einem Bohrhammer verwendet. Je nach Modell kann er für verschiedene Betonarten und Materialien verwendet werden. Hammerbohrer haben unterschiedliche Schneiden, Kopfformen und Spiralformen. Die Qualität des Bohrers bestimmt auch, wie belastbar er ist.
Schlagbohrer
Ein Schlagbohrer wird in einer Schlagbohrmaschine verwendet und eignet sich gut zum Bohren von Beton, Mauerwerk und Naturstein. Die Bohrdurchmesser sind jedoch in der Regel kleiner als bei einem Hammerbohrer.
Granitbohrer
Obwohl der Granitbohrer eigentlich für Granit entwickelt wurde, kann er auch zum Bohren von Marmor, Kunststein und Beton verwendet werden.
Die richtige Bohrergröße
Damit der Dübel, Bolzenanker oder die Betonschraube im Beton halten, ist es wichtig, das richtige Vorbohren durchzuführen:
- Nylondübel (Bohrdurchmesser = Dübelgröße)
- Betonschraube (Bohrdurchmesser = Schaftdurchmesser, da das Gewinde breiter ist)
- Bolzenanker (Bohrdurchmesser = Dübeldurchmesser)
In allen Fällen muss das Loch tiefer gebohrt werden als die Länge des Dübels, Ankers oder der Schraube.
Beton bohren – Los geht’s
Jetzt, da Sie Experten für Werkzeug und Material sind, können wir endlich beginnen.
Wenn Sie nicht viel Erfahrung im Betonbohren haben, besteht die Gefahr des Abrutschens. Um dies zu vermeiden, können Sie mit einem kleinen Bohrer eine Kerbe bohren und dann dort ansetzen. Eine Kerbe von wenigen Millimetern reicht bereits aus.
Halten Sie die Maschine während des gesamten Bohrvorgangs stabil und gerade. Wenn Sie die gewünschte Tiefe erreicht haben, lassen Sie den Abzug nicht los, da Sie sonst im Bohrloch stecken bleiben. Die Maschine muss weiterdrehen, bis Sie das Bohrloch vollständig verlassen haben. Dadurch wird nicht nur das Bohrmehl aus dem Loch entfernt, sondern es verhindert auch, dass der Bohrer am Eingang des Lochs verkantet und etwas abbricht.
Bohren mit einer Schlagbohrmaschine
Bei kleinen Bohrlöchern, bei denen eine Schlagbohrmaschine ausreichend ist, müssen Sie mit Körperkraft in das Bohrloch drücken, um es zu vertiefen. Dies kann lange dauern und anstrengend sein. Vergessen Sie nicht, die Schlagfunktion einzuschalten und die höchste Drehzahl einzustellen.
Betonbohren mit einem Bohrhammer
Mit einem Bohrhammer wird es Ihnen viel leichter fallen. Setzen Sie den Bohrhammer in die Kerbe ein und beginnen Sie langsam und ohne Körperdruck zu hämmern. Sobald der Bohrer tiefer eingedrungen ist und keine Abplatzungen mehr auftreten können, können Sie schneller bohren. Vergessen Sie nicht, dass Sie hier nicht mit Ihrem Körpergewicht arbeiten sollten!
Durchbruch einer Wand
Wenn Sie einen Durchbruch in der Wand planen, gehen Sie besonders vorsichtig vor, da auf der anderen Seite des Betons Abplatzungen auftreten können. Es ist ratsam, auch von der anderen Seite aus vorzubohren.
Nachbereitung
Trotz des Ausblasens des Bohrlochs ist immer noch Bohrmehl darin. Sie sollten es absaugen oder ausblasen. Einige Befestigungssysteme erfordern ein bestimmtes Verfahren. Zum Beispiel wird bei der Verwendung von Injektionsmörtel und einer Ankerstange das Loch mit einer Ausblaspumpe gereinigt oder mit einer Stahlbürste gereinigt. Anschließend können Sie eine Schraube oder einen Dübel platzieren.
