Hast du deinen Hund schon einmal gestreichelt und dabei einen ungewohnten Knubbel oder sogar eine Beule auf seiner Haut entdeckt? Das kann zunächst beunruhigend sein! Oftmals denken Hundebesitzer sofort an einen Tumor. Allerdings gibt es viele andere Gründe für plötzliche Knoten in der Haut.
Ein Knubbel beim Hund muss kein Tumor sein
1. Brustwarzen
Die einfachste Erklärung für einen Knubbel im Brust- oder Bauchbereich sind die Brustwarzen deines Hundes. Sie sind gut im Fell versteckt und nur durch gründliches Abtasten zu spüren. Oftmals werden sie fälschlicherweise für Zecken oder Pickel gehalten. Aber auch männliche Hunde haben Brustwarzen! Wenn du also einen Knubbel im Brustbereich entdeckst, solltest du zunächst prüfen, ob auf der anderen Seite des Körpers ein passendes Gegenstück zu finden ist.
2. Parasitenbisse
Plötzlich auftretende Knubbel können auch auf einen Parasitenbefall zurückzuführen sein. Besonders in der warmen Jahreszeit sind Zecken, Flöhe und Co aktiv. Ein Knubbel von bis zu einem Zentimeter Durchmesser ist daher oft nichts anderes als eine festgebissene Zecke. Zeckenbisse können jedoch auch zu Entzündungen führen. Bei sensiblen Hunden kann der Biss anschwellen, wenn ein Teil des Zeckenkopfes stecken geblieben ist oder Bakterien in die Wunde gelangt sind. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, da Zecken verschiedene Krankheiten auf Hunde übertragen können.
Übrigens: Tipps zum Entfernen einer Zecke findest du in unserem Magazin!
3. Grützbeutel
Hunde produzieren Talg, der dazu dient, ihre Haut geschmeidig und wasserabweisend zu machen. Manchmal produzieren die Talgdrüsen jedoch zu viel Talg oder entzünden sich. Dies kann zu einem kleinen Pickel oder sogar zu einem größeren Grützbeutel führen. Ein Grützbeutel kann schmerzhaft entzündet sein und muss eventuell ausgedrückt werden. In schweren Fällen kann es notwendig sein, die Wunde auszuspülen oder den Beutel operativ zu entfernen. In den meisten Fällen ist dies jedoch nicht erforderlich.
4. Hautwarzen
Ältere Hunde neigen häufig dazu, Warzen auf der Haut zu entwickeln. Diese Warzen treten meist an Stirn, Innenschenkeln oder Kinn auf. In der Regel verursachen sie keine Schmerzen und sind nur ein kosmetisches Problem. Wenn dein Hund jedoch häufig an der Warze kratzt, kann diese sich entzünden und zu einem Problem werden. In solchen Fällen sollte die Warze ärztlich behandelt werden, um eine Entzündung zu verhindern.
5. Knubbel & Beulen nach Injektionen
Empfindliche Hunde können nach einer Impfung oder anderen Injektionen an der Einstichstelle eine Reaktion zeigen. Bei Impfungen wird dies meist durch die Lösungsmittel in den Impfstoffen verursacht. Auch der eigentliche Einstich kann zu einer Entzündung führen. Bei langhaarigen Hunden mit dichtem Fell ist es oft schwierig, die Einstichstelle richtig zu desinfizieren. Diese Reaktionen klingen in der Regel nach einigen Tagen wieder ab. Sollte dies nicht der Fall sein, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass sich kein Abszess gebildet hat.
Die häufigsten Tumor-Arten bei Hunden
Krebserkrankungen wie Hautkrebs sind heute die häufigste Todesursache bei Hunden. Mit einer frühzeitigen Diagnose können jedoch immer mehr Hunde vollständig geheilt werden.
Ob es sich um einen Mastzelltumor handelt, kannst du in unserem Magazin nachlesen.
Lipome
Lipome sind Tumore des Fettgewebes, die überall im Körper auftreten können. Sie können sehr groß werden und sind meist weich. In der Regel müssen Lipome nur entfernt werden, wenn sie das Tier direkt beeinträchtigen. In den meisten Fällen ist eine Entfernung jedoch nicht erforderlich. Vor der Entscheidung sollte jedoch eine Biopsie durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um ein Lipom handelt. Dabei entnimmt der Tierarzt mit einer Spritze einige Zellen zur Untersuchung. Manche Hunde neigen generell stärker zu Lipomen als andere.
Milchdrüsen-Tumor
Tumore an den Milchdrüsen, auch bekannt als Gesäugetumore, sind relativ häufig. Auch Rüden können davon betroffen sein. Am besten erkennt man den Tumor, indem man regelmäßig den Bauch des Hundes abtastet. Die meisten Hunde werden diese zusätzlichen Streicheleinheiten zu schätzen wissen. Achte dabei auf alle Bereiche von der Höhe des Ellenbogens bis zu den Innenschenkeln. Der Tumor kann die Größe eines kleinen Knotens oder einer großen Geschwulst erreichen. Es gibt weiche oder harte, verschiebliche oder verwachsene sowie gutartige oder bösartige Gesäugetumore. Etwa jeder zweite Tumor an den Milchdrüsen ist bösartig, was nur durch eine pathologische Untersuchung festgestellt werden kann.
Tipps zur Krankheitsbestimmung
Taste deinen Hund regelmäßig auf Knubbel, Warzen oder andere Unebenheiten auf und unter der Haut ab. So lernst du das Gefühl der Haut deines Hundes kennen, wenn er gesund ist. Beginne am Kopf und taste dich tastend über seinen Körper und seine Beine vor. Zum Schluss ist der Bauch dran. Sorge dafür, dass sich dein Hund frühzeitig an diese Prozedur gewöhnt.
Wenn du etwas Auffälliges findest, beachte Folgendes:
- Notiere dir Zeitpunkt und Größe des Knubbels!
- Gab es auffällige Ereignisse in der Vergangenheit?
- Zeigt dein Hund neben dem Knubbel andere Symptome wie Appetitverlust oder Durchfall?
- Suche eine Tierarztpraxis oder Tierklinik auf und lasse deinen Hund gründlich untersuchen!
Hatte dein Hund auch schon einmal einen Knubbel auf der Haut? Wie lautete die Diagnose und was konntest du dagegen tun? Teile uns deine Erfahrungen in den Kommentaren mit!