Heute teste ich einen direkten Aluminiumdruck von Zor.com, der lebendige Farben und eine unglaubliche Bildschärfe verspricht. Das 3 mm dicke Dibond besteht aus zwei dünnen Aluminiumplatten mit einem Kern aus Polyethylen geringer Dichte. Dadurch ist der Druck robust, langlebig und gleichzeitig sehr leicht. Doch ehrlich gesagt, bin ich skeptisch gegenüber allem außer dem Drucken auf Fine-Art-Papier. Nennt mich konservativ, aber mal sehen, ob Dibond meine Meinung ändern kann.
Der Gesamteindruck ist entscheidend
Schon bei einem Druck geht es nicht nur um die reine Qualität. Der Gesamteindruck ist mindestens genauso wichtig. Ich meine, man könnte einen perfekten Druck mit einer völlig unpassenden Matte und Rahmen versehen und so das Aussehen des Kunstwerks ruinieren. Ein hochwertiger Rahmen, qualitativ hochwertige Oberflächen und sogar die Beleuchtung können dabei helfen, ein Kunstwerk optimal zu präsentieren. Dies ist mein erster Aluminiumdruck, also bin ich gespannt auf das Ergebnis.
Über das Foto
Für diesen Test habe ich ein abstraktes Foto mit beabsichtigter Kamera-Bewegung ausgewählt, um die Druckqualität und den Gesamteindruck zu testen. Das Originalfoto zeigt einen Strand zur blauen Stunde, kurz nach Sonnenuntergang, mit reinem Weiß, purem Schwarz, einer Variation von Blau bis Orange und ausreichend scharfen Kanten im Vordergrund, um die tonale Klarheit von Aluminium Dibond beurteilen zu können.
Vorbereitung für den eigenen Aluminiumdruck
Vor dem Druck habe ich einige Postprocessing-Schritte durchgeführt, bevor ich meine digitale Datei zum Drucken an Zor.com geschickt habe. Tatsächlich sieht die Softproof-Fassung mit allen Anpassungen sehr anders aus als das für das Web bestimmte JPG. Hier ist ein Screenshot-Vergleich der beiden Versionen und der entsprechenden Histogramme. Links ist der beabsichtigte Druck, rechts der Softproof.
Hier sind die Schritte, die ich unternommen habe, um diesen Aluminiumdruck entsprechend aussehen zu lassen:
- Den richtigen Farbprofil für den Softproof auswählen und aktivieren. Lade Zor’s ICC-Profil für Alu-Dibond hier herunter.
- Die Farbbalance und Sättigung kontrollieren und abweichende Farben anpassen. Bei diesem Druck war Blau viel zu stark in Richtung Cyan verschoben und gesättigter als die anderen Farben. Blau ist jedoch oft eine Ausnahme bei Drucken.
- Den Kontrast in den Mitteltönen durch Kurven um 5-10 Punkte verringern.
- Blau aus den Schatten herausziehen, um die übersättigten und kühlen Schwarztöne auszugleichen, die sonst den Druck dominieren würden.
- Die dunklen Bereiche des Bildes aufhellen, in denen noch Details vorhanden sind (Schatten).
- Wenn es sich um ein kontrastreiches Bild handelt, das auch Schwarz enthält, dann den Schwarzpunkt anpassen, bis das Histogramm gerade den unteren Wert berührt.
- Das Gleiche gilt für Weiß. Wenn Sonne, Mond, Sterne oder eine künstliche Lichtquelle direkt im Bild sichtbar sind, dann Weiß einschließen. Ansonsten die Highlights verringern und die Weißen etwas erhöhen, aber in diesem Fall kein reines Weiß verwenden.
- Als abschließende Anpassung etwas Rauschen (Gaußsche Verteilung, 0,11, monochrom) hinzufügen, um Banding-Effekte zu verhindern.
- Abschließend die Gesamtbelichtung um eine halbe Blende erhöhen. Wenn alle anderen Anpassungen vorgenommen wurden, gleicht dies den dunkleren (grauen) Aluminiumuntergrund im Vergleich zu normalem weißem Papier aus. Die Weißen gegebenenfalls entsprechend anpassen.
Die Enthüllung
Nach einer Woche ist der Druck endlich angekommen. Auf den ersten Blick hat mich das Gewicht am meisten überrascht. Der Druck in der Größe von 60×40 cm wiegt nur einige hundert Gramm, inklusive der robusten Verpackung. Beim Auspacken sehe ich nun einen Blick auf mein Kunstwerk.
Na ja, ich hätte Aluminium nicht unbedingt als das beste Trägermaterial für hochwertige Drucke eingeschätzt. Tatsächlich dachte ich immer, dass Alu-Dibond eine minderwertige Alternative zu den Klassikern wie den deutschen Fine-Art-Papieren ist. Und doch schaue ich mit Staunen auf die Details in den tiefsten Dunkelheiten und hellsten Highlights.
Das Gefühl des Drucks ist fantastisch. Was soll ich sagen? Ich bin ein Fan des matten Finishs, und die Alu-Dibond-Textur von Zor ist definitiv eine, die man berühren möchte. Etwas, an das ich mich gewöhnen muss, ist, dass die hellsten Teile ganz anders aussehen und sich anders anfühlen als der Rest des Drucks. In diesen Bereichen wird weiße Tinte auf das Aluminium gedruckt und dann eingefärbt, um die Farbe des Fotos zu erzielen. Das matte Finish geht in diesen Bereichen verloren, aber es verleiht dem Druck eine Variation der Oberflächen, wenn auch eine seltsame. Es fällt mir schwer, dies auf einem Foto zu zeigen, aber ich werde versuchen, Ihnen zu zeigen, was ich meine. Achten Sie auf den Unterschied in der Textur zwischen dem hellen linken Teil und den blauen Mitteltönen im nächsten Bild.
Das Fazit
Würde ich wieder auf Aluminium drucken? Angesichts des günstigen Preises (dieser 60×40-Druck kostet nur € 15,99) und des beeindruckenden industriellen Gesamteindrucks würde ich nicht zögern, auf Alu-Dibond zu drucken. Allerdings nur mit bestimmten Fotos, die eine abstrakte Qualität haben und vorzugsweise nichts, was purem Weiß nahe kommt. Ich kann nicht ignorieren, dass mich die hellsten Teile anders aussehen und anders anfühlen lassen als den Rest des Bildes. Trotzdem glaube ich, dass großarti