Die Anforderungen an Arbeitnehmer in nahezu allen Berufsfeldern steigen stetig. Viele Menschen möchten sich bereits während ihrer Ausbildung oder zu Beginn ihrer Karriere in bestimmten Kursen weiterbilden, um ihre zukünftige Arbeitsplatzsicherheit zu gewährleisten. Auch Vollzeitstudien direkt nach der Schule oder nach der ersten Berufsausbildung werden immer beliebter. Allerdings ist Bildung leider nicht nur mit Zeit, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Gerade in jungen Jahren sind die finanziellen Mittel jedoch begrenzt. Hier kann der Bildungskredit der KfW bei der Studienfinanzierung eine große Hilfe sein, auch im Falle eines Studiums im Ausland.
Was ist ein Bildungskredit?
Ein Bildungskredit ermöglicht es Studierenden ohne finanzielle Rücklagen und ohne ausreichende Unterstützung durch ihre Eltern, ihr Studium während der Regelstudienzeit zu finanzieren und ihr Recht auf Bildung wahrzunehmen. Mit dem Geld des Bildungskredits können Studiengebühren, Lernmaterialien und der allgemeine Lebensunterhalt bezahlt werden. Viele Studenten ziehen aufgrund ihres Studienfachs um und suchen sich dann die erste eigene Wohnung in der Nähe der Universität. Neben den Mietkosten fallen jedoch auch Nebenkosten und Ausgaben für Lebensmittel an, die nicht sofort überschaubar sind. Ein Bildungskredit kann hierbei helfen, diese Ausgaben zu decken. Die Höhe des monatlichen Auszahlungsbetrags variiert je nach individueller Obergrenze der Kreditsumme. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums wird der Kredit in der Rückzahlungsphase nach einem festgelegten Tilgungsplan zurückbezahlt.
Bildungskredit der KfW vs. BAföG
Der Bildungskredit der KfW und das staatliche Studentenförderungsmittel BAföG bieten Menschen am Anfang ihrer Berufslaufbahn die Möglichkeit, ihre Fortbildung, Weiterbildung oder ihr Studium zu finanzieren, auch wenn sie keine Rücklagen haben. Der KfW Bildungskredit wird vergeben, selbst wenn die Voraussetzungen für BAföG nicht erfüllt wurden. Studierende erhalten während der Karenzphase eine monatliche Auszahlung zwischen 100 und 650 Euro und die Rückzahlung erfolgt erst bei einem festgelegten Einkommen innerhalb der nächsten 25 Jahre. Im Vergleich dazu ermöglicht BAföG Studenten, unabhängig vom Einkommen der Eltern, ihre Ausbildung zu finanzieren. Studierende erhalten eine Förderung vom Staat, die zur Hälfte ein Zuschuss und zur anderen Hälfte ein unverzinsliches Darlehen ist. Nach dem Studium müssen Studierende 50 Prozent des erhaltenen Betrags zurückzahlen, sobald ihr Einkommen einen festgelegten Betrag überschreitet.
Bildungskredit Voraussetzungen
Studierende oder Auszubildende müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um einen Bildungskredit beantragen zu können. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, dürfen aber das 36. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen haben. Weitere Voraussetzungen variieren je nachdem, ob es sich um Studierende oder Auszubildende handelt. Studierende müssen beispielsweise an einer BAföG anerkannten Fachhochschule oder Universität studieren, einen Diplom-, Master- oder Magisterabschluss anstreben und dürfen das 12. Semester in der Regel noch nicht überschritten haben. Auszubildende müssen sich in den letzten 24 Monaten ihrer Ausbildung befinden und entweder bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss haben oder diesen mit Abschluss der derzeitigen Ausbildung erhalten.
Höhe, Laufzeit und Rückzahlung des Bildungskredits
Die monatliche Rate des Bildungskredits beträgt entweder 100, 200 oder 300 Euro und die Laufzeit wird bei der Beantragung festgelegt, sie beträgt maximal 24 Monate pro Bildungsabschnitt. Der Kreditbetrag muss mindestens 1.000 Euro betragen und kann, abhängig von der monatlichen Rate und der Laufzeit, bis zu 7.200 Euro betragen. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt 4 Jahre nach der ersten Auszahlung. Die Monatsrate beläuft sich in der Regel auf 120 Euro, kann aber auch komplett in einer größeren Einmalzahlung beglichen werden. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt nicht an.
Wie beantragt man einen Bildungskredit?
Den Bildungskredit beantragt man am schnellsten auf der Website des Bundesverwaltungsamts (BVA). Der Antrag wird nicht bei der KfW gestellt. Die notwendigen Daten und Dokumente müssen eingereicht werden, und nach Prüfung erhält man ein Angebot über einen Kreditvertrag von der KfW. Dieser muss unterzeichnet und innerhalb einer bestimmten Frist zurückgeschickt werden. Nach Eingang des Vertrags bei der KfW wird die erste Zahlung auf ein eigens eingerichtetes Darlehenskonto überwiesen.
FAQ: Die wichtigsten Fragen kurz und kompakt beantwortet
- Wie erfolgt die Rückzahlung des Bildungskredits?
- Bildungskredit oder Studienkredit?
- Ist eine Umschuldung des Bildungskredits möglich?
- Sind Vorauszahlungen beim Bildungskredit möglich?
- Was sind Bildungsfonds?
- Wann lohnt sich ein Bildungskredit mit Blick auf die Rückzahlung?
- Gibt es einen Studienkredit-Test der Stiftung Warentest?
Bei weiteren Fragen lohnt es sich, den FAQ-Bereich auf der Website des Bundesverwaltungsamts zu besuchen.