Video: Wie man die 11 macht
Baden-Württemberg bietet ein vielfältiges Schulsystem, das den Schülerinnen und Schülern verschiedene Bildungswege ermöglicht. Von der Grundschule an schließen sich im baden-württembergischen Schulsystem folgende weiterführende Schulen an:
Die weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg
- Hauptschule
- Werkrealschule
- Realschule
- Gemeinschaftsschule
- Gymnasium
Das Schulsystem in Baden-Württemberg ergänzt das klassische dreigliedrige System, das in anderen Bundesländern wie Bayern zu finden ist, um die sogenannte Gemeinschaftsschule. An Gemeinschaftsschulen findet in den Klassenstufen 5–10 verpflichtend Ganztagsunterricht statt. Dabei wird in den Jahrgangsstufen 5 und 6 nach dem Bildungsplan der Realschule unter Einbeziehung gymnasialer Standards unterrichtet. Das Prinzip der Gemeinschaftsschule besteht darin, dass alle Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen und dass verschiedene Schulformen unter einem Dach kooperieren. Zusätzlich zu den Gemeinschaftsschulen gibt es in Baden-Württemberg derzeit drei Gesamtschulen in Heidelberg, Mannheim und Freiburg.
Mögliche Abschlüsse
In Baden-Württemberg können an den verschiedenen Schulen unterschiedliche Abschlüsse erworben werden:
- Hauptschulabschluss
- Mittlere Reife als Werkrealschulabschluss (Hauptschule / Werkrealschule) oder als Realschulabschluss
- Fachhochschulreife
- Allgemeine Hochschulreife
Es gibt verschiedene Wege, um diese Abschlüsse zu erlangen.
Hauptschulabschluss
Der Hauptschulabschluss ist ein Einstieg in die weiterführende schulische oder berufliche Bildung. Er kann nach dem neunten oder zehnten Schuljahr an einer Werkrealschule, Hauptschule, Gemeinschaftsschule oder im Berufsvorbereitungsjahr bzw. Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf erworben werden. An der Realschule oder am Gymnasium erhält man den Hauptschulabschluss automatisch durch die Versetzung von Klasse neun nach Klasse zehn.
Werkrealschulabschluss
Der Werkrealschulabschluss wird nach der erfolgreichen Abschlussprüfung an einer Werkrealschule erworben. Dieser Abschluss baut auf den Bildungsplan der Hauptschule auf und beinhaltet die Fächer und Fächerverbünde, die bereits von der Hauptschule bekannt sind. Der Werkrealschulabschluss kann empfohlen werden, wenn zuvor eine Hauptschule besucht wurde. Er ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss und der Mittleren Reife in Baden-Württemberg. Es besteht auch die Möglichkeit, den Werkrealschulabschluss als Schulfremder durch eine Prüfung zu erwerben.
Realschulabschluss
Der Realschulabschluss wird nach der erfolgreichen Abschlussprüfung an einer Realschule erworben. Dieser Abschluss baut auf den Bildungsplan der Realschule auf und umfasst den regulären Fächerkanon sowie optional den Fächerverbund “Technik, Mensch und Umwelt” oder Französisch ab der siebten Jahrgangsstufe. Mit einem Hauptschulabschluss nach neun Jahren oder vergleichbaren Hauptschulkenntnissen ist der Realschulabschluss nach zehn Monaten möglich, erfordert jedoch zusätzlichen Arbeitsaufwand. Auch hier besteht die Möglichkeit, den Realschulabschluss als Schulfremder durch eine Prüfung zu erwerben.
Fachhochschulreife
Die Fachhochschulreife wird typischerweise an beruflichen Schulen erworben, beispielsweise an Berufskollegs oder Berufsoberschulen. An einem Gymnasium der Normalform erhält man den schulischen Teil der Fachhochschulreife, wenn man in die 12. Klasse (G8) oder in die 13. Klasse (G9) versetzt wird. Mit der Fachhochschulreife kann man an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ehemals Fachhochschulen), an Pädagogischen Hochschulen für den Studiengang “Frühe Bildung und Erziehung” (Elementarpädagogik) sowie – in Verbindung mit einer Eignungsprüfung – an Dualen Hochschulen studieren.
Allgemeine Hochschulreife
Die allgemeine Hochschulreife kann an einem Gymnasium der Normalform nach 8 Jahren oder in speziellen Gymnasien nach 9 Jahren (G8 bzw. G9) durch das Bestehen der Abiturprüfung erworben werden. Es besteht auch die Möglichkeit, an einem beruflichen Gymnasium nach dem Erwerb der Mittleren Reife das Abitur in drei Jahren abzulegen. Alternativ kann man sich auf dem zweiten Bildungsweg an Abendgymnasien oder Kollegs auf die Prüfungen vorbereiten. Gemeinschaftsschulen mit Sekundarstufe II ermöglichen das Abitur nach insgesamt 13 Schuljahren ab dem Schuljahr 2012/2013. Mit der allgemeinen Hochschulreife kann man alle Studiengänge an Universitäten und Hochschulen in Deutschland belegen. Auch hier besteht die Möglichkeit, das Abitur als Schulfremder durch eine Prüfung abzulegen.
Video: Wie man die 11 macht
Weitere Informationen zu den einzelnen Abschlüssen und zur Vorbereitung finden Sie auf unserer Website.
