Auf Online-Plattformen werden sie oft zu günstigen Preisen angeboten: sogenannte Product Keys. Doch der Kauf solcher Keys birgt Risiken. Es gibt jedoch auch alternative Möglichkeiten, nach günstigeren Optionen zu suchen. Auf diversen Internet-Marktplätzen von Software-Händlern findet man zweifelhafte Angebote, die nur einen Bruchteil des offiziellen Preises kosten.
Product Keys ohne gültige Microsoft-Lizenz
Doch was steckt dahinter? In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Product Keys ohne auditsichere Lizenzen. Die Anbieter versprechen, innerhalb eines Tages per E-Mail einen Downloadlink samt Produktschlüssel (Product Key) zum Freischalten zu versenden. Der Download dieser Software funktioniert meistens, aber bei einer Prüfung (Software Audit) durch Microsoft wird dieser Product Key nicht akzeptiert.
Laut Microsoft ist “ein funktionierender Product Key nicht gleichbedeutend mit einer gültigen Lizenz”. Product Keys sind keine Lizenzen, sondern dienen lediglich dazu, dass derjenige Kunde, der bereits ein Nutzungsrecht (Lizenz) für ein Computerprogramm erhalten hat, dieses installieren und aktivieren kann. Wird ein solcher Product Key kontrolliert und für ungültig befunden, kann dies bedeuten, dass der Product Key deaktiviert wird, bis ein legaler Product Key mit gültiger Lizenz eingegeben wird. Das bedeutet, dass der Anwender seine Software möglicherweise nicht mehr nutzen kann.
Ein aktueller Fall betrifft den Anbieter Lizengo, der wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit dem Verkauf von Microsoft-Aktivierungs-Keys strafrechtlichen Ermittlungen unterliegt. Gemäß einer Computer-Zeitschrift soll Lizengo im Jahr 2019 “Produktschlüssel als angebliche ‘Lizenzen’ für Computerprogramme eines amerikanischen Softwareherstellers verkauft haben, ohne den Käufern ein tatsächliches Nutzungsrecht an den Computerprogrammen eingeräumt zu haben.” Bei der Kontrolle einiger Product Keys wurde festgestellt, “dass Product Keys bereits an Vorerwerber übermittelt und teilweise zur Aktivierung von Microsoft-Computerprogrammen verwendet wurden, bevor der Vertrieb der Product-Keys durch Lizengo erfolgte.” Aus diesem Grund hat Microsoft rechtliche Schritte gegen die Lizengo-Geschäftsführung eingeleitet.
Update: Der Shop von Lizengo wurde geschlossen.
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Quellen: PC Welt, Artikel von c’t 20/2020.
