Biodiesel und E10 – Die Bedrohung unserer Regenwälder durch Autos

Biodiesel und E10 – was macht Regenwald im Autotank?

Die Regierungen in Deutschland und Europa haben sich zum Ziel gesetzt, das Autofahren umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu verpflichten sie die Mineralölfirmen, dem Benzin und Diesel einen “sauberen” Kraftstoff beizumischen, der aus Pflanzen hergestellt wird. Doch was vielen nicht bewusst ist: Um diesen Biotreibstoff herzustellen, werden in Asien und Südamerika Regenwälder abgeholzt.

Was ist eigentlich Biosprit?

Biosprit ist ein Treibstoff, bei dem herkömmlicher Treibstoff aus Erdöl mit Treibstoff aus pflanzlichen Rohstoffen gemischt wird. Für Biodiesel werden Pflanzen wie Raps, Ölpalmen, Soja und Sonnenblumen verwendet, während Gerste, Mais, Weizen, Zuckerrüben und Zuckerrohr die Grundstoffe für Biobenzin wie E10 liefern.

Warum gibt es Biosprit?

Die Verfügbarkeit von Erdöl nimmt ab, während immer mehr Menschen weltweit Autos fahren. Deshalb soll Erdöl nach und nach durch Pflanzenkraftstoff ersetzt werden. Zudem ist es dringend notwendig, etwas für das Weltklima zu tun, da die Verbrennung von Erdöl große Mengen an Schadstoffen und Treibhausgasen wie CO2 freisetzt.

Ist Biosprit besser für das Klima?

Leider nein. Studien haben gezeigt, dass Biodiesel aus Palm-, Raps- oder Sojaöl für das Klima noch schädlicher ist als Erdöl. Der Anbau der Pflanzen erfordert viel Energie, und bei der Rodung von Regenwäldern für den Anbau von Palmöl wird viel CO2 freigesetzt. Zudem entweicht durch die Verwendung von chemischem Dünger Lachgas, das die Atmosphäre noch stärker aufheizt als CO2. Laut der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) ist Biodiesel mit Palmöl sogar drei Mal klimaschädlicher als fossiler Diesel aus Erdöl.

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Landraub, Hunger und Wasserverbrauch

Der Anbau von Pflanzen für die Herstellung von Biosprit führt zu Landraub und der Abholzung von Regenwäldern. Dadurch werden nicht nur die Ökosysteme zerstört, sondern auch Menschen, die von und mit den Wäldern leben, gewaltsam vertrieben. Zudem werden für den Anbau von Pflanzen, die als Treibstoff verwendet werden, Nahrungsmittel knapp. Der enorme Wasserverbrauch für die Herstellung von Biosprit führt außerdem zu Wasserknappheit und -verschmutzung.

Die Politik und ihre Maßnahmen

Die EU hat erkannt, dass Palmöl als Kraftstoff nicht nachhaltig ist und plant, die Beimischung von Palmöl im Diesel bis 2023 zu reduzieren und bis 2030 ganz zu beenden. Frankreich hat bereits beschlossen, Palmöl bis 2020 aus dem Biosprit zu verbannen. Deutschland hingegen erlaubt den Ölkonzernen erst ab 2023 die Verwendung von Palmöl zur Herstellung von Biokraftstoff.

Nachhaltigkeit gibt es nicht

Obwohl behauptet wird, dass nur nachhaltig angebaute Rohstoffe verwendet werden, gibt es beim Anbau von Pflanzen für Biosprit keine Nachhaltigkeit. Regenwälder werden abgeholzt und Menschen brutal vertrieben, auch wenn sogenannte Siegel darauf hinweisen sollen, dass der Anbau nachhaltig ist.

Was kannst du tun?

Das Beste wäre natürlich, Sprit zu sparen. Sprich mit deinen Eltern über die Nutzung von Fahrrädern oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Car-Sharing ist ebenfalls eine Möglichkeit. Außerdem hilft der Kauf eines spritsparenden Autos dabei, die Regenwälder zu schützen.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Regenwälder und das Klima zu schützen!

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