Biologische vs. konventionelle Landwirtschaft – Was ist besser?

Biologische vs. konventionelle Landwirtschaft?! | Heimische Landwirtschaft

Die Entscheidung, ob man biologische oder konventionelle Lebensmittel kaufen sollte, ist für viele Verbraucher nicht immer einfach. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. In diesem Artikel bieten wir einen Überblick über die Unterschiede und Vorteile der beiden Landwirtschaftsformen.

Welche Produkte können sich “bio” nennen?

Die Bezeichnungen “bio”, “ökologisch”, “biologisch” oder “ökologisch” sind gesetzlich geschützt und dürfen nur für Produkte verwendet werden, die aus biologischer Landwirtschaft stammen. Diese Produkte tragen eine spezifische Öko-Kontrollstellen-Nummer.

Die konventionelle Landwirtschaft bezieht sich auf alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die nicht bio-zertifiziert sind. Hier gibt es viele verschiedene Facetten, und für den Verbraucher ist es oft schwierig zu verstehen, welche Anforderungen damit gemeint sind.

Düngung

Sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft ist das Ziel ein gutes Pflanzenwachstum. Im konventionellen Anbau werden mineralische und organische Düngemittel eingesetzt. Mineralische Dünger ermöglichen eine genaue Düngerabstimmung auf den Pflanzenbedarf, jedoch umgehen sie den natürlichen Kreislauf des Nährstoff-Recyclings und können zu einer abnehmenden Bodenfruchtbarkeit führen.

Im ökologischen Anbau wird versucht, den Pflanzen durch vielfältige Fruchtfolgen und den Anbau von Hülsenfrüchten ein gutes Wachstum zu bieten. Organische Dünger wie Gülle oder Mist werden verwendet, allerdings gestaltet sich die genaue Düngerabstimmung auf den Pflanzenbedarf schwieriger.

Tierhaltung

Die Tierhaltung ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung zwischen bio und konventionell. Bio-Kühe werden nach der EU-Öko-Verordnung gehalten, was unter anderem bestimmte Platzvorschriften und regelmäßigen Auslauf vorschreibt. Die konventionelle Tierhaltung hat keine gesetzlich geregelten Platzvorschriften, und auch die Anbindehaltung ist erlaubt. Allerdings gibt es auch in der konventionellen Landwirtschaft Betriebe, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen und auf eine tierfreundliche Haltung setzen.

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Schutz vor Schädlingen

Im konventionellen Anbau werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um den Befall von Pflanzen mit Krankheiten, Schädlingen oder Unkraut zu verhindern. Im ökologischen Anbau kommen nur naturstoffliche oder mikrobielle Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Die Auflagen für Pflanzenschutzmittel im ökologischen Anbau sind nochmals strenger als im konventionellen Bereich.

Biodiversität

Der Erhalt der Biodiversität ist für alle Landwirte wichtig. Maßnahmen wie das Anlegen von Blühstreifen oder Nisthilfen werden ergriffen, um die Vielfalt der Pflanzen und Lebewesen zu fördern. Die Herangehensweisen von bio und konventionell können sich dabei unterscheiden, aber alle Landwirte arbeiten mit der Natur und möchten die Biodiversität erhalten.

Nährstoffgehalt der Lebensmittel

Eine Analyse der Universität Stanford hat gezeigt, dass Bio-Lebensmittel nicht zwingend gesünder sind als konventionell erzeugte Produkte. Die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln ist jedoch bei Bio-Produkten geringer. Ob man zu bio oder konventionell greift, hängt also nicht nur von der Gesundheit, sondern auch von anderen Faktoren wie dem Umweltaspekt oder der Regionalität ab.

Bio oder konventionell?

Es gibt kein eindeutiges “besser” oder “schlechter”. Beide Landwirtschaftsformen haben ihre Vor- und Nachteile. Eine Landwirtschaft, die die Vorteile beider Systeme vereint, ist ideal. Effiziente Dünge- und Pflanzenschutzmittel, leistungsfähige Sorten und eine gute Bodenpflege sind wichtige Aspekte. Regionalität spielt ebenfalls eine große Rolle, denn kurze Transportwege schützen das Klima und unterstützen regionale Landwirte vor Ort.

Insgesamt ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Entscheidung für bio oder konventionell von vielen Faktoren abhängt und nicht automatisch eine Lösung aller Probleme bietet.