Apfelzeit ist die beste Zeit! Überall sind Apfelbäume voll mit reifen Früchten, die nur darauf warten, gelagert oder verarbeitet zu werden. In diesem Jahr habe ich mich entschieden, Apfelsaft mit einem Dampfentsafter herzustellen, um ihn für den Winter haltbar zu machen. Das Schälen und Entkernen der Äpfel ist nicht notwendig, denn der Dampfentsafter erledigt diese Arbeit spielend.
Wie funktioniert der Dampfentsafter?
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Vorbereitung: Die Äpfel werden gewaschen, halbiert und von schlechten Stellen befreit. Dann werden sie in den Siebeinsatz des Dampfentsafters gegeben. Das Schälen oder Entkernen ist nicht nötig – das ist der praktische Vorteil des Dampfentsaftens. In meinen handelsüblichen Dampfentsafter passen etwa 4 kg Äpfel.
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Der untere Teil des Dampfentsafters wird mit Wasser gefüllt. Der Saft-Auffangbehälter und der mit Äpfeln gefüllte Siebeinsatz werden eingesetzt. Der Saft-Ablass-Schlauch wird in eine ausreichend große Schüssel geführt und mit einer Klammer abgeklemmt, um ein reibungsloses Fließen zu verhindern. Der Herd wird eingeschaltet.
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Man wartet, bis das Wasser erhitzt und zum Kochen gebracht wird, dann wird die Temperatur heruntergeschaltet und der Dampfentsafter köchelt leise vor sich hin. Es ist wichtig, dass der Deckel des Dampfentsafters geschlossen bleibt, damit die Früchte gedünstet werden und der Saft optimal gewonnen werden kann. Der Saft fließt langsam in die Schüssel, entweder nach und nach oder wenn die Schlauchklemme geöffnet wird. Es ist wichtig, zwischendurch zu prüfen, ob sich noch ausreichend Wasser im unteren Teil des Entsafters befindet und falls nötig, kaltes oder bereits heißes Wasser nachzufüllen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Dampfentsafter nicht austrocknet und das Entsaften erfolgreich und schnell vonstattengeht.
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Ab und zu kann man mit einem Holz-Kochlöffel die weiche Apfelmasse etwas umrühren und leicht ausdrücken.
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Sobald die Früchte trocken sind und kein Saft mehr fließt, wird der Herd ausgeschaltet und der Saft kann optional durch ein Sieb abgeseiht werden. Dann lässt man den Saft abkühlen oder füllt ihn heiß in saubere, sterilisierte Flaschen oder Twist-Off-Gläser. Wenn der Saft nicht mehr heiß genug ist, kann er in einem separaten Topf noch einmal erhitzt werden, um ein Vakuum in den Behältern zu erzeugen. So bleibt der Saft in der Regel etwa ein Jahr lang haltbar.
Der Geschmack des Apfelsafts ist natürlich und fruchtig. Wir trinken ihn gerne pur oder verdünnt mit Wasser und genießen es, einen 100% “vegetarischen” Apfelsaft (ohne Würmer ;-)) aus unserem biologischen Garten zu trinken. Wer den Saft gerne weniger sauer mag, kann nach Belieben Zucker hinzufügen. Prost!
Was passiert mit den entsafteten Äpfeln?
Die übriggebliebenen entsafteten Äpfel können entweder auf den Kompost oder zur Herstellung von Apfelmus verwendet werden. Das ist ganz einfach:
Die Äpfel werden aus dem Dampfentsafter genommen und durch ein Sieb passiert oder mit einem Passiersieb gepresst (funktioniert natürlich noch besser mit der flotten Lotte). Die Schalen und Kerne bleiben im Sieb zurück, während das Apfelmus im Behälter landet und dann in Gläser abgefüllt werden kann. Das Apfelmus kann im Kühlschrank mindestens eine Woche lang aufbewahrt werden. Wenn man es länger haltbar machen möchte, kann man die Gläser zum Beispiel im Einkocher oder im Backofen (bei 90°C etwa 30 Minuten lang) einkochen.
Aktualisierung August 2015: Ich habe gerade das letzte Twist-Off-Glas mit Apfelsaft aus dem Keller geholt – einwandfrei und lecker! Die neuen Äpfel stehen bereit für den nächsten Saft 🙂
Herzliche Grüße,
Birthe