Blähungen: Warum pupsen wir überhaupt?

Blähungen: Warum pupsen wir überhaupt?

Blähungen sind ein ganz natürlicher Vorgang in unserem Körper. Aber warum pupsen wir überhaupt? In diesem Artikel erfährst du die möglichen Ursachen für Blähungen und was du dagegen tun kannst.

Blähungen: Mögliche Ursachen

Blähungen können harmlos sein, aber sie können auch ein Zeichen für eine Erkrankung sein. Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronisch entzündliche Darmerkrankungen können Blähungen verursachen. Wenn du anhaltende Beschwerden hast, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Blähungen und Darmflora: Der Zusammenhang

Die Zusammensetzung der Bakterien in unserem Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Blähungen. Eine Dysbiose, also eine Veränderung der Darmflora, kann zu einer gestörten Verdauung und somit zu Blähungen führen.

  • Unsere Darmbakterien regen die natürliche Bewegung der Darmmuskulatur an. Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann der Darm langsamer arbeiten und es entstehen Blähungen.
  • Die Art und Menge der Gase, die im Darm entstehen, hängt ebenfalls von der Zusammensetzung unserer Darmflora ab. Wenn sich besonders viele gasbildende Bakterien im Darm befinden, kommt es häufiger zu Blähungen.
  • Eine gestörte Darmflora kann dazu führen, dass gasbildende Bakterien überhandnehmen und somit vermehrt Gase produziert werden. Bestimmte Bakterienarten sind besonders für Blähungen verantwortlich, während andere weniger Gase bilden.
  • Eine gestörte Darmflora kann auch dazu führen, dass die Vielfalt der Bakterien im Darm vermindert ist. Dadurch können Nahrungsbestandteile nicht mehr ausreichend zersetzt werden und es entstehen Verdauungsstörungen mit vermehrter Gasbildung.
  • Eine gestörte Darmflora kann auch dazu führen, dass Krankheitserreger die Oberhand gewinnen. Diese können ebenfalls Gase produzieren und zu heftigen Blähungen führen.
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Es ist wichtig zu wissen, dass die Einnahme von Antibiotika die Darmflora stören kann und Blähungen verursachen kann. Oftmals treten zusätzlich Durchfälle auf. Es kann mehrere Wochen dauern, bis das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist.

Manchmal kann auch eine Fehlbesiedelung des Dünndarms die Ursache für Blähungen sein. Normalerweise finden sich im Dünndarm nur wenige Bakterien und wenig Gas. Wenn jedoch Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm gelangen und die dort natürlicherweise vorkommenden Bakterien verdrängen, entstehen größere Mengen an Darmgasen im Dünndarm. Da der Dünndarm nicht auf große Gasmengen eingestellt ist, können diese nicht vollständig über das Blut abtransportiert werden. Die Folge sind starke Schmerzen und ein aufgetriebener Bauch.

Eine Fehlbesiedelung des Dünndarms kann unter anderem beim Reizdarmsyndrom, bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zöliakie oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auftreten.

Blähungen: Was hilft?

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, Blähungen zu reduzieren:

  • Richtig essen: Nimm dir Zeit zum Essen und iss bewusst. Vermeide es, übermäßig Luft zu schlucken. Es ist besser, mehrere leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich zu nehmen anstatt weniger, üppiger Portionen.
  • Höre auf deinen Bauch: Bestimmte Lebensmittel können Blähungen verursachen. Wenn du eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie vermutest, solltest du einen Arzt konsultieren. Generell gilt die Mittelmeerkost als wenig blähend.
  • Beruhigende Tees: Tee aus Kümmel, Fenchel, Anis und Co. kann den Bauch beruhigen, da er unter anderem krampflösend wirken kann.
  • Bewegung: Sei jeden Tag mindestens 30 Minuten lang aktiv, egal ob du joggst, Fahrrad fährst oder spazieren gehst. Bewegung unterstützt die natürliche Darmbewegung und kann dabei helfen, dass Darmgase leichter abgehen.
  • Bauchmassage: Massiere sanft in kreisenden Bewegungen den Unterbauch. Dies kann bei Erwachsenen die Darmtätigkeit unterstützen und auch “festsitzende” Blähungen lösen.
  • Entspannung: Unter Dauerstress gerät die Verdauung ins Stocken, was zu Blähungen führen kann. Plane bewusst Phasen der Entspannung ein. Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können zusätzlich helfen, den Stresspegel zu senken.
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Darüber hinaus können auch bestimmte Mittel bei Blähungen hilfreich sein.

Blähungen: Wann zum Arzt?

Blähungen sind in der Regel harmlos. Nur selten verbirgt sich eine ernsthafte Erkrankung hinter den lästigen Beschwerden. In den meisten Fällen kannst du Blähungen mit den oben genannten Maßnahmen selbst in den Griff bekommen.

Du solltest jedoch einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Blähungen plötzlich auftreten und sehr quälend sind
  • die Blähungen über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten
  • Blähungen mit starken Bauchschmerzen, verändertem Stuhlgang oder Erbrechen einhergehen
  • du zusätzlich an Gewicht verlierst
  • begleitend Fieber auftritt
  • sich Blut im Stuhl befindet
  • die Blähungen in bestimmten Situationen immer wieder auftreten
  • dein allgemeiner Gesundheitszustand schlecht ist

Es ist wichtig, die Ursache für deine Blähungen abzuklären, um gegebenenfalls eine Behandlung einzuleiten.

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