Hast du jemals bemerkt, dass dein Hund Schwierigkeiten beim Harnabsatz hat? Oder vielleicht hat er Schmerzen dabei? Diese Anzeichen könnten auf einen Blasentumor hinweisen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Symptomen, der Diagnose und der Behandlung dieser ernsten Erkrankung bei Hunden befassen.
Symptome
Ein Blasentumor beim Hund äußert sich in erster Linie durch Harnabsatzstörungen. Dein Hund kann auch Schmerzen beim Harnabsatz haben. Weitere unspezifische Anzeichen für einen Blasentumor sind Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Wenn ein Blasentumor diagnostiziert wird, sind bereits über die Hälfte der betroffenen Tiere auch von einer Beteiligung der Harnröhre betroffen. Bei männlichen Hunden ist in einem Drittel der Fälle auch die Prostata betroffen. In etwa 16% der Fälle gibt es bei der Diagnosestellung bereits Lymphknoten- oder Fernmetastasen. Wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat und sich auf andere Organe und Gewebe ausgebreitet hat, können noch weitere Symptome auftreten, da die Tumorzellen verschiedene Körperfunktionen beeinflussen können.
Diagnose
Um sicherzustellen, dass es sich um einen Blasentumor handelt, wird der Tierarzt zuerst die Blase deines Hundes mittels bildgebender Verfahren wie Ultraschall untersuchen. Dadurch kann eine einfache Infektion ausgeschlossen werden. Eine Urinprobe kann ebenfalls untersucht werden, um zelluläre Veränderungen festzustellen.
Eine definitive Diagnose kann nur durch eine Gewebeprobe gestellt werden. Dabei wird eine sogenannte Saugbiopsie unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Die gewonnenen Zellen werden dann mikroskopisch auf Veränderungen und Malignität untersucht.
Die klinischen Stadien eines Blasentumors beim Hund werden wie folgt eingeteilt:
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T – Primärtumor
- T is Carcinoma in situ
- T0 Kein Hinweis auf Primärtumor
- T1 Oberflächlicher gestielter Tumor
- T2 Tumor eingewachsen in Blasenwand
- T3 Tumor eingewachsen in benachbarte Organe (Prostata, Gebärmutter, Scheide, Beckenkanal)
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N- Regionale Lymphknotenbeteiligung (Beckenlymphknoten)
- N0 keine Lymphknotenbeteilung
- N1 regionale Lymphknotenbeteiligung
- N2 regionale und gegenüberliegende Lymphknotenbeteiligung
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M- Metastasen
- M0 keine Metastasen vorhanden
- M1 Fernmetastasen vorhanden
Ein Tumor mit lymphatischer Beteiligung hat eine schlechtere Prognose.
Behandlung
Die chirurgische Entfernung des Tumors hat höchste Priorität. In einigen Fällen kann die Operation nur von einem Spezialisten durchgeführt werden, insbesondere bei lang andauernden Fällen. Laserchirurgische und mikroinvasive Operationen werden zunehmend erfolgreich eingesetzt. Nähere Informationen dazu findest du in der Veröffentlichung von Dr. Dr. Pantke. In einigen Fällen ist eine vollständige Entfernung des Tumors aufgrund seiner Lage nicht möglich, da das Tumorgewebe umliegende Strukturen infiltriert hat. In solchen Fällen ist die Chemotherapie nur eine begrenzte Option. Die dendritische Zelltherapie, eine schonende Immuntherapie, eignet sich zur Behandlung eines Blasentumors beim Hund und kann in Verbindung mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie verfolgt einen immunologischen Ansatz, um das Immunsystem des erkrankten Hundes zu stärken. Die Therapie basiert auf körpereigenen Zellen und zielt darauf ab, die Lebenserwartung deines Hundes zu erhöhen, seine Lebensqualität zu verbessern und den Körper dazu anzuregen, die Tumorzellen selbst zu zerstören. Die dendritische Zelltherapie kann auch das Risiko eines Rückfalls des Tumors verringern.
Quellen:
- Fulkerson CM, Knapp DW (2020): Canine Urinary Bladder Tumors in: Withrow & MacEwens’s Small Anmal Clinical Oncology, St. Louis, Mi, 645- 655
- Pantke P (2018): Diagnostik und Therapie des Übergangszellkarzinoms des unteren Harntrakts beim Hund, Kleintierpraxis 63, 76-94, DOI: 10.2377/0023-2076-63-76
- Smith N et al (2021): Risk of bladder cancer and lymphoma in dogs is associated with pollution indices by county of residence, Vet Comp Onc., September, 2021
- Govoni VM et al (2022): Lymphatic invasion is a significant indicator of poor patient outcome in canine bladder urothelial carcinoma,Open Vet J., Oct-Dec, 2021
- Kudnig S, Seguin B (2022): Veterinary Surgical Oncology, 2nd Ed., Hoboken, NJ, 23/24