Blaubeere vs. Açai: Unsere heimischen Superhelden

Blaubeere vs. Açai: Unsere heimischen Superhelden

Die Açai-Beere aus den Amazonasgebieten Brasiliens hat die Herzen deutscher Hipster im Sturm erobert. Besonders unter professionellen Smoothie-Mixern erfreut sie sich großer Beliebtheit. Doch ist die Açai-Beere wirklich so ein Wundermittel, wie sie oft dargestellt wird? Die medizinische Forschung vermag die sensationellen Heilversprechen leider nicht zu bestätigen. Im Gegenteil, die Verbraucherzentrale warnt sogar vor möglichen gesundheitlichen Risiken.

Im Vergleich zu der exotischen Açai-Beere sind unsere heimischen Blaubeeren und Heidelbeeren nicht nur unbedenklich, sondern auch tatsächlich gesund. Sie sind reich an Vitamin C und enthalten Catechingerbstoffe, die leicht antibakteriell und schmerzlindernd wirken. Zudem helfen sie bei der Heilung von Entzündungen auf Haut und Schleimhäuten. Blaubeeren zählen auch zu den antioxidativen Früchten. Ihre Flavonoide und Phenolsäuren können das Krebsrisiko minimal senken und zumindest ein bisschen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen beitragen.

Wo findest du Blaubeeren?

Die USA sind das wichtigste Anbauland für Blaubeeren. Jährlich werden dort über 250.000 Tonnen geerntet. Kanada liegt auf dem zweiten Platz mit einer Ernte von fast 200.000 Tonnen pro Jahr. In Nordamerika gehören Blaubeer-Sirup, -Muffins und -Pfannkuchen nahezu auf jeden Frühstückstisch.

Auch Deutschland zählt zu den größeren Produzenten von Blaubeeren. Im vergangenen Jahr wurden über 10.000 Tonnen gepflückt. Blaubeeren wachsen europaweit in feuchten Gebieten, wo die Niederschläge höher sind als die Verdunstungskapazität. Sie gedeihen in kleinen Sträuchern sowohl in der Ebene als auch im Gebirge und kommen in Moorgebieten sowie in Nadel- und Laubwäldern vor. Besonders im Kiefern- und Gebirgsfichtenwald kannst du Captain Blaubeere begegnen.

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Wer baut sie an?

Hannes Badenhop aus Grethem, Niedersachsen, und seine Erzeugergemeinschaft Blaubeergarten sind begeisterte Anbauer von Kulturheidelbeeren. Auf insgesamt 93 Hektar bauen sie Blaubeeren an. Die Ernte erfolgt von Mitte Juni bis Ende September, und alles wird von Hand gemacht. Pro Jahr werden 800 bis 1.000 Tonnen Blaubeeren geerntet. Die Nachfrage steigt stetig, aber das Angebot wächst noch schneller. Immer stärker werden Beeren aus Südamerika und Osteuropa importiert. Ob das ökologisch sinnvoll ist? Hannes Badenhop bezweifelt das.

Was kannst du damit machen?

Mit Blaubeeren kannst du nahezu alles zaubern: von Naschereien wie gebackenen Leckereien über Brotaufstriche wie Gelees und Marmeladen bis hin zu Smoothies und Säften. Blaubeeren sind eine natürliche Vitamin-C-Kapsel. Doch bei allen Rezepten gilt: Der Zuckergehalt bestimmt den tatsächlichen Nutzen für den menschlichen Organismus. Hannes Badenhop schwört darauf, die Beeren direkt vom Strauch zu essen. Nirgendwo schmecken sie besser.

Der Preisvergleich

Açai-Beeren sind meistens in Form von Pulver oder Kapseln erhältlich. Der Preis für 100 Gramm Pulver liegt je nach Händler und Produkt zwischen 15 und 17 Euro. Kapseln sind sogar noch teurer, teilweise bis zu 38 Euro pro 100 Gramm. Dabei ist noch nicht einmal der ökologische Preis berücksichtigt, der mit dem Abbau im Amazonas-Gebiet und dem Transport der Açai-Produkte einhergeht.

Blau- und Heidelbeeren gibt es in allen Variationen. Ob frisch (100 Gramm für etwa 1,50 Euro), als Pulver (100 Gramm für etwa 14 Euro) oder tiefgekühlt. Beim Direktverkauf bei lokalen Anbietern ist der Preis manchmal höher, dafür ist das Produkt jedoch viel nachhaltiger.

Dein Angeberwissen

Der Unterschied zwischen Blaubeeren und Heidelbeeren liegt in ihrer Herkunft. Während Blaubeeren hierzulande heimisch sind, stammen Heidelbeeren aus Übersee und werden hier als Kulturpflanzen gezüchtet. Optisch unterscheiden sie sich kaum in der Größe, aber ein Biss in die Frucht verrät den Unterschied. Nur die Blaubeere färbt Zunge und Zähne blau, während das Fruchtfleisch der Heidelbeere hell bleibt.

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Blaubeeren sind also unsere heimischen Superhelden, die weit mehr zu bieten haben als nur eine exotische Verpackung und fragwürdige Versprechen. Also, gönn dir eine Handvoll frischer Blaubeeren und genieße ihre natürliche Power!