Wer hätte gedacht, dass man Strom und Wärme gleichzeitig aus dem eigenen Keller erzeugen kann? Das Prinzip dahinter nennt sich Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und es revolutioniert die Energieerzeugung und -übertragung. Dabei wird ein Brennstoff wie Kohle, Erdgas oder Biomasse verbrannt, wodurch nicht nur Strom erzeugt wird, sondern auch Wärme. Die entstandene Wärme wird dann entweder zur Stromerzeugung genutzt oder über ein Wärmenetz an Haushalte verteilt. Das Beste daran ist, dass diese Methode die Effizienz der Energieerzeugung beträchtlich steigert.
Was ist ein Blockheizkraftwerk?
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine kompakte Anlage, in der Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt werden. Anders als in großen Heizkraftwerken befindet sich ein BHKW oft direkt am Ort des Wärmeverbrauchs oder speist die Wärme in ein Nahwärmenetz ein. Dadurch können Nutzungsgrade von mehr als 90% erreicht werden. Kleine Kraftwerke, die in den Keller passen und effizient Wärme und Strom erzeugen können, sind Blockheizkraftwerke. Obwohl sie sehr energieeffizient sind und attraktive Fördermöglichkeiten bieten, wurden 2019 in Deutschland nur 3.025 BHKWs installiert.
Dezentrale und effiziente KWK mit BHKW
Die Effizienz von Strom und Wärme steigt enorm, wenn der KWK-Prozess nicht in großen Kraftwerken auf der grünen Wiese stattfindet, sondern direkt beim Verbraucher im Keller. Dies liegt daran, dass bei der Übertragung von Energie immer Verluste auftreten, insbesondere bei der Stromübertragung. Kleine Blockheizkraftwerke ermöglichen es, Wärme und Strom ohne große Übertragungsverluste zu erzeugen und direkt zum Verbraucher zu leiten.
Wo werden BHKWs eingesetzt?
Blockheizkraftwerke finden Anwendung in Gewerbe, Industrie, Hotels, Krankenhäusern, Schulen, Verwaltungsgebäuden, Hallenbädern, Wohnsiedlungen und größeren Wohngebäuden. Sie können die Grund- und bei Bedarf auch die Mittellast in der Wärmeversorgung übernehmen und parallel zu konventionellen Heizungsanlagen arbeiten. Der erzeugte Strom kann entweder im Gebäude selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es mittlerweile serienreife Mikro-BHKW-Anlagen mit einer Leistung von etwa 1 kW, die speziell für den Einsatz parallel zu einem Heizkessel entwickelt wurden.
Mit Fördermitteln kann die Anschaffung eines BHKWs besonders lukrativ sein. Es gibt eine Vielzahl von bundesweiten und regionalen Förderprogrammen und -töpfen. Eine Übersicht zur BHKW-Förderung sowie spezifische Fördermittel-Listen für Pflanzenöl-BHKWs im Neubau, Erdgas-BHKWs und BHKWs mit Heizöl können Ihnen dabei helfen, die passende Förderung für Ihr Projekt zu finden.
Ein Blockheizkraftwerk bietet viele Vorteile: Es spart Energie, senkt die Kosten und reduziert den CO2-Ausstoß. Überlegen Sie, ob sich ein BHKW auch für Sie lohnen könnte!