BMW 525d vs. 530d – Größer, schneller, sparsamer?

BMW 525d vs. 530d – Größer, schneller, sparsamer?

Bis zum letzten Herbst war die Welt der 5er BMWs in Ordnung. Wer sich für den Basisdiesel entschied, wählte den BMW 520d. Besonders im Flottengeschäft erfreut sich der Einstiegs-5er großer Beliebtheit. Doch der BMW 525d war stets der souveränere Begleiter. Die Varianten 525d, 530d und 535d waren mit ihren sechs Zylindern, drei Litern Hubraum und Leistungen zwischen 204 und 306 PS bis September 2011 die Spitzenmodelle.

Doch BMW hat seinen Motoren eine Abmagerungskur verpasst. Das zentrale Dieselaggregat der Bayern hat nun nicht mehr sechs, sondern nur noch vier Zylinder und zwei Liter Hubraum.

In der 5er-Klasse macht sich diese Veränderung besonders bemerkbar. Früher bot der alte BMW 525d mit seinen sechs Zylindern und drei Litern Hubraum 204 PS und 450 Newtonmeter maximales Drehmoment. Nach der Überarbeitung muss sich nun ein Vierzylinder mit 218 PS und 450 Newtonmeter bewähren. Optisch gibt es keinen Unterschied zwischen damals und heute, und die Bezeichnung BMW 525d war schon vorher irreführend, da es schon lange keinen 2,5-Liter Hubraum mehr gab. Dennoch bietet der BMW 530d weiterhin drei Liter Hubraum und sechs Zylinder, nun mit 258 PS und einer Achtgang-Automatik mit Start-Stopp-Funktion. Doch welcher ist nun der bessere?

Drehmomentstarker Sechszylinder, drehfreudiger Vierzylinder

Obwohl der BMW 525d gut gedämmt und entsprechend leise ist, merkt man beim Start des Motors sofort, dass hier ein Vierzylinder arbeitet. Er hat einen Hubraum von 1997 Kubikzentimetern, vier Zylinder, 218 PS, 450 Newtonmeter Drehmoment ab 1500 Umdrehungen pro Minute und einen Normverbrauch von 5,1 bis 5,3 Litern Diesel. Wer sich für das sinnvolle Achtgang-Automatikgetriebe entscheidet, reduziert den Verbrauch auf gut fünf Liter. Der Vierzylinder ist zweistufig aufgeladen, daher leistet der 525d statt den 184 PS des 520d nun 218 PS.

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Ein paar Meter entfernt steht der BMW 530d, optisch unterscheidbar durch die dunkelgraue Lackierung im Vergleich zum schwarzen Vierzylinder. Während der BMW 525d mit dem optionalen Sportpaket ausgestattet ist, präsentiert sich der 530d schlichter ohne Spoiler und Staffage. Allerdings kann das Sportpaket für beide Varianten bestellt werden und dient nur zur besseren Unterscheidung. Unter der Motorhaube bietet der 530d nun sechs Zylinder, 2993 Kubikzentimeter Hubraum, mit der alten Konfiguration 245 PS und 540 Newtonmeter maximales Drehmoment zwischen 1750 und 3000 Umdrehungen pro Minute. Vor dem Modelljahr 2012 verfügte das Achtgang-Automatikgetriebe noch nicht über eine Start-Stopp-Funktion, was es dem 525d in diesem Vergleich einfacher machte, den Sechszylinder auf Distanz zu halten. Laut Hersteller beträgt der Normverbrauch des 245 PS starken 530d 6,1 Liter.

Beide Konkurrenten zeichnen sich durch sehr gute Fahrdynamik aus. Antrieb, Fahrwerk, Lenkung und Reisekomfort – das BMW 5er Paket ist sowohl mit vier als auch mit sechs Zylindern das Beste, was man in der Oberklasse bekommen kann. Der 525d geht mit seinem Commonrail-Diesel engagiert zur Sache. Der Vierzylinder dreht willig, beschleunigt kraftvoll und ist auch auf der Autobahn ausreichend schnell. Der 1685 Kilogramm schwere BMW 525d erreicht 100 km/h in sieben Sekunden und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h. Da dem Vierzylinder Hubraum fehlt, muss das Automatikgetriebe häufiger schalten, um den Fahrer bei Laune zu halten. Beim Beschleunigen bei hohen Geschwindigkeiten auf Landstraßen oder Autobahnen ist der Unterschied zum Sechszylinder spürbar. Während der 218 PS starke Vierzylinder willig dreht und seine beiden Turbos arbeiten lässt, zieht der 530d lässig vorbei. Überraschend ist, dass die Start-Stopp-Automatik des 525d schneller nervt als erwartet. Besonders beim Start nimmt er sich zu viel Zeit und schüttelt sowohl sich als auch die Insassen kräftig durch. Im Stau schaltet man die Start-Stopp-Automatik, die im Stadtverkehr wertvolle Zehntelliter einspart, schnell aus.

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Teuer sind sie beide

Der 530d ist spürbar kraftvoller als der kleinere Vierzylinder und rund 100 Kilogramm schwerer. Von 0 auf 100 km/h benötigt er 6,2 Sekunden und hat eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Der Dreiliter-Reihensechszylinder brummt sanft vor sich hin, während der Vierzylinder für dieselbe Leistung deutlich höher drehen und seine acht Gänge fleißig wechseln muss. Das bedeutet, dass der Vierzylinder-Fahrer beim Tankstopp mehr Kraftstoff bezahlen muss. Der BMW 525d fährt besonders sparsam, wenn der Eco-Pro-Modus gewählt ist. Allerdings reduziert sich dann auch die Leistung des Motors deutlich.

Beide Modelle mussten gleiche Fahrprofile bewältigen, darunter viel Autobahn zwischen München, Leipzig und dem Ruhrgebiet sowie nennenswerte Anteile an Landstraßenfahrten und Innenstadtverkehr. Überraschenderweise hat der BMW 530d mit sechs Zylindern und ohne Start-Stopp-Funktion am Ende einen geringeren Verbrauch als der BMW 525d mit vier Zylindern und Start-Stopp-Funktion. Während der 530d auf einer Gesamtstrecke von 1500 Kilometern 8,2 Liter Diesel verbraucht hat, lag der Verbrauch des BMW 525d bei 8,7 Litern, genau einen halben Liter mehr. Der Unterschied wird noch deutlicher, wenn man ihn mit dem niedrigeren Normverbrauch des 525d vergleicht, ohne dabei den größeren Fahrspaß des Sechszylinders zu erwähnen.

Der BMW 525d mit Achtgang-Automatik kostet mindestens 48.000 Euro, während der nahezu identisch ausgestattete 530d ab 52.100 Euro erhältlich ist. Alles in allem gewinnt der BMW 530d mit sechs Zylindern den Vergleichstest gegen den 525d deutlich. Der Sechszylinder fährt sich souveräner, kraftvoller und sportlicher und ist letztendlich sogar bei identischer Fahrweise im Realbetrieb sparsamer. Der kleinere Vierzylinder kann seine Vorteile nur bei der Drehfreude und dem Normverbrauch bei gemäßigter Fahrweise ausspielen. Der Preisvorteil von mehr als 4000 Euro macht es vielen Dienstwagenfahrern schwer, sich für den besseren Sechszylinder zu entscheiden. Das zeigen auch die Absatzzahlen. Viele, die einst einen alten 525d mit sechs Zylindern gefahren sind, steigen auf einen besser ausgestatteten Vierzylinder um, der jedoch oft 520d und nicht 525d heißt. Denn der kleinste Diesel-Fünfer ist noch einmal deutlich günstiger und bietet dabei ausreichende Fahrleistungen.

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