Euer Herz schlägt für das BMX-Fahren, aber ihr habt euch noch nicht getraut anzufangen? Hier findet ihr alle Informationen für BMX-Newbies. Außerdem gibt es noch einige Fun-Facts, die ihr garantiert noch nicht kanntet!
Wofür steht eigentlich BMX?
Das Wichtigste auf eurem Weg zum BMX-Profi ist, dass ihr die Antwort auf die Frage „Was heißt BMX eigentlich?“ kennt! BMX ist die Abkürzung für Bicycle Motocross – das X steht für „cross“ (Kreuz). Motocross ist die Kombination aus Motorcycle (Motorrad) und Cross-Country (Geländefahrt). Der Name gibt also Hinweise auf den Ursprung dieses Radsports: BMX fahren hat sich aus der Mountainbike-Szene entwickelt. Seit 1982 werden professionelle Weltmeisterschaften ausgetragen. 2008 wurde BMX zu einer olympischen Sportart, mit Rennen und Freestyle-Wettbewerben.
Wer hat’s erfunden?!
Es ist schwer nachvollziehbar, wer das BMX-Rad erfunden hat. Das erste BMX entstand in den 1960er Jahren in den USA. Damals waren Motocross-Rennen so beliebt, dass Teenager ihre eigenen Rennmaschinen bauten – allerdings ohne Motor. Das sogenannte Stingray-Fahrrad, von dem auch das Bonanza-Rad abstammt, gilt als Vorläufer des BMX. In den 1970er Jahren breitete sich der Trend nach Europa aus und eine neue Kultsportart war geboren! Interessanterweise hat die Netflix-Serie Stranger Things seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2016 in den USA und Europa zu einem Revival geführt, da die Hauptdarsteller auf ihren BMX-Rädern durch die fiktive Kleinstadt Hawkins düsen.
Was ist ein BMX-Rad?
Ein BMX-Rad hat einen niedrigen Rahmen und einen hohen Lenker, der sich um sich selbst drehen lässt. Die Laufräder haben einen Durchmesser von nur 20 Zoll. BMX-Räder sind nicht zum Fahren langer Strecken auf der Straße gedacht. Sie werden entweder für Racing-Parcours oder zum Springen von Tricks verwendet. Anhand einiger Merkmale könnt ihr schnell erkennen, ob ein Rad für Tricks oder Schnelligkeit ausgelegt ist: Ein BMX-Rad mit breiten Pedalen und Pegs – zwei Stangen, die rechts und links am Vorder- und Hinterrad befestigt sind – ist ein Trick-Rad.
Wie groß und wie schwer sind BMX-Räder?
BMX-Räder wiegen zwischen 8 und 15 Kilogramm, je nach Anbauteilen und Material. Als Anfänger empfehlen BMX-Fahrer ein Rad um die 10 Kilogramm. Die Rahmengrößen können ebenfalls variieren. Es gibt sogenannte Micro-Bikes mit einer Oberrohrlänge von 16 Zoll für Kinder bis 1,10 m Körpergröße. Danach folgen die Größen Mini (bis 1,30 m) und Junior (bis 1,50 m). Größere Kinder und Erwachsene wählen BMX-Räder mit einer Oberrohrlänge zwischen 20 und 21 Zoll, abhängig von Körpergröße, Gewicht und beabsichtigtem Einsatz des Rads.
BMX fahren lernen: Was ist wichtig
Wenn ihr BMX lernen wollt und euch nun fragt: Was braucht man zum BMX-Fahren? Dann solltet ihr euch zunächst ein paar Gleichgesinnte suchen! BMX-Trick-Fahrer trifft man oft an öffentlichen Plätzen mit guter Sprung- oder Trickmöglichkeit. Schaut auch einmal bei Skate-Parks vorbei. Die Racer findet ihr hingegen auf BMX-Bahnen in größeren Parks oder am Stadtrand. Testet den Sport aus und schaut, ob er euch Spaß macht, bevor ihr investiert. BMX-Räder kosten zwischen 200 und 1000 Euro, je nach euren Ansprüchen.
Das richtige BMX-Rad
Nachdem ihr eure BMX-Crew gefunden habt, könnt ihr anfangen, euer eigenes Rad aufzubauen. Lasst euch beim Kauf von Rahmen und Laufrädern beraten, um die richtige Größe zu wählen. Überlegt auch bei Anbauteilen wie Lenker, Pedale, Bremse und Nabe. Es gibt verschiedene Arten von Naben, wie beispielsweise die klassische Kassettennabe oder den sogenannten Freecoaster. Mit einem Freecoaster könnt ihr das Rad rückwärts rollen lassen, ohne dass die Pedalkurbeln mitlaufen. Je nachdem, welche Tricks ihr machen wollt, kann das sehr praktisch sein! Alternativ könnt ihr auch ein bereits zusammengebautes Komplettrad kaufen, bei dem Lenker und Laufräder bereits enthalten sind.
Wie gefährlich ist es, BMX zu fahren?
BMX ist ähnlich gefährlich und verletzungsanfällig wie das Skifahren oder Skateboarden. Einige Menschen fahren jahrelang auf der Piste oder in der Halfpipe, ohne sich zu verletzen. Andere landen direkt im Krankenhaus, auch wenn sie nur über eine kleine Rampe springen möchten. Kurz gesagt: Wie gefährlich der Sport ist, hängt von eurer Risikobereitschaft und eurem Glück ab! Beim BMX-Fahren solltet ihr immer einen Helm tragen und gerade am Anfang auf Knie- und Ellenbogenschoner setzen.
BMX-Tricks für Anfänger
Viele Tricks beim BMX-Fahren bauen aufeinander auf. Deshalb ist es wichtig, folgende Grundtricks zu kennen und zu beherrschen:
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Bunny-Hop: Der wohl einfachste Trick beim BMX. Beim Bunny-Hop zieht ihr zuerst das Vorderrad hoch und springt dann mit dem Hinterrad ab. Um den Trick zu meistern, ist die Gewichtsverlagerung entscheidend. Übt zunächst auf der Stelle oder am Bordstein, bevor ihr euch an größere Hindernisse wagt.
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Manual: Ein einfacher, aber SEHR cooler Trick. Beim Manual fahrt ihr auf dem Hinterrad. Es ist einfacher zu lernen, als ihr denkt, und beeindruckt Nicht-BMXer. Ihr könnt den Manual auf gerader Fläche oder über ein Hindernis springen. Zieht während der Fahrt den Lenker zu euch und lehnt euch gleichzeitig zurück.
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Feeblegrind: Gleitet auf einem Hindernis. Um diesen Trick zu beherrschen, solltet ihr den Bunny-Hop bereits können. Fahrt auf ein Curb (Hindernis) zu und springt darauf, sodass ihr mit dem Vorderreifen und dem hinteren Peg an der Kante entlanggleitet. Beginnt mit niedrigen Hindernissen, die etwa eineinhalbmal so hoch sind wie euer Vorderrad.
Auf YouTube findet ihr viele Tipps, wie ihr noch mehr BMX-Tricks lernen könnt.
Berühmte BMX-Fahrer
Falls ihr nach Vorbildern sucht, also talentierten (und berühmten) BMX-Fahrern, hier eine kleine Übersicht:
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Der US-Amerikaner Mat Hofmann gehört zu den Pionieren des BMX. Halfpipe und Quarterpipe waren seine Spezialgebiete. Er sprang mehrere Weltrekorde in Sachen Höhe und wurde auch “The Condor” genannt. Mat Hofmann gilt als der Tony Hawk des BMX und ist Namenspate für eine Computerspielserie: Mat Hoffmann’s Pro BMX.
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Luis Brethauer war zusammen mit Maik Baier 2012 der erste deutsche BMX-Fahrer bei den Olympischen Spielen und gewann 2013 als erster Deutscher eine Medaille bei einer Weltmeisterschaft im BMX. Der siebenfache deutsche Meister tritt im Sprint an und ist also BMX-Racer. Auf seinem Instagram-Kanal teilt der Sportler Videos seiner Rennen, Bilder seines Bikes und Eindrücke seiner BMX-Fahrer-Karriere.
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Die US-Amerikanerin Nina Buitrago gehört zu den bekanntesten BMX-Fahrerinnen. Sie ist in der Halfpipe zu Hause, liebt aber auch das Querfeldein-Fahren durch einen Erdhügel-Parcours. Sie war die erste Frau, die mit einem BMX ein Treppengeländer heruntergerutscht ist.
Nicole Kidman auf dem Bike und andere Kuriositäten rund um den Fun-Sport
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BMX-Fun-Fact Nummer 1: Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman hatte ihren ersten Auftritt auf der Leinwand 1983 in der australischen Kinokomödie “BMX-Bandits”, die später im Fernsehen als “Die BMX-Bande” gezeigt wurde. Der Film hatte nicht viel Handlung, aber das britische Empire Magazine attestierte Kidman damals eindeutige schauspielerische Fähigkeiten.
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BMX-Fun-Fact Nummer 2: In mehreren Versionen des Computerspiels Grand Theft Auto (GTA) muss man einen BMX-Parkour bewältigen. Es gibt sogar einige Foren, in denen BMX-Cheats ausgetauscht werden, um diese kniffligen Stellen zu überwinden.
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BMX-Fun-Fact Nummer 3: Das teuerste BMX-Rad der Welt kostet etwa eine halbe Million Euro! Der Rahmen des “House of Solid Gold” ist teilweise aus Gold gefertigt, mit Diamanten besetzt und hat einen Sattel aus Alligatorenleder.
BMX-Fahren ist nicht nur ein Sport, sondern auch eine Leidenschaft, die viele Menschen auf der ganzen Welt fasziniert. Also worauf wartet ihr noch? Schnappt euch euer BMX-Rad und macht die Straßen unsicher!