Bohrer sind ein unverzichtbares Werkzeug, das in fast jedem Bereich verwendet wird. Egal, ob du ein Regal anbringen, Erdwärme nutzen oder Karies von deinen Zähnen befreien möchtest – der richtige Bohrer spielt eine entscheidende Rolle. Aber welche Art von Bohrer eignet sich für welche Arbeiten? Hier erhältst du einen Überblick über die verschiedenen Bohrerarten und erfährst, wie du einen Metallbohrer von einem Holzbohrer oder einem Steinbohrer unterscheiden kannst.
Die Klassiker für Metall, Holz, Stein und Kunststoffe: Der Spiralbohrer
1. Erkennen Sie an der Spitze: Holzbohrer
Holzbohrer haben eine feine Zentrierspitze, die eine präzise Ausrichtung ermöglicht und ein Vorkörnen überflüssig macht. Die beiden Außenkanten der Schneiden stehen etwas vor, sodass zunächst der Rand der Bohrung geschnitten wird. Dadurch werden die Holzfasern sauber durchtrennt und die Bohrung erhält einen gratfreien Rand. Holzbohrer bestehen meist aus einer Chrom-Vanadium-Legierung und sind gelegentlich hartmetallbestückt.
Daran erkennst du Holzbohrer:
- An der dünnen Zentrierspitze
2. Auch für Kunststoffe gut: Metallbohrer
Im Gegensatz zu Holzbohrern haben Metallbohrer keine Zentrierspitze, da diese beim Arbeiten mit Metall sofort abbrechen würde. Daher solltest du das Werkstück vor dem Bohren für eine optimale Führung körnen.
Daran erkennst du Metallbohrer:
- An der kegelförmigen Spitze
3. Schlag auf Schlag: Stein- und Betonbohrer erkennen
Stein- und Betonbohrer ähneln in ihrem Aufbau Metallbohrern, haben jedoch ein eingesetztes Metallplättchen oder bei einem Vollhartmetallkopf eine meißelförmige Spitze. Dies ermöglicht das Erkennen von Beton- oder Steinbohrern. Verwende sie in Kombination mit einer Schlagbohrmaschine oder einem Bohrhammer, die neben der Drehbewegung auch regelmäßige Schlagbewegungen ausführen.
Daran erkennst du Stein- und Betonbohrer:
- An der keilförmigen Spitze, teilweise mit eingelöteter Hartmetallschneide
4. Richtig scharf: Mehrzweck- oder Universalbohrer
Mehrzweck- oder Universalbohrer ähneln Stein- und Betonbohrern, unterscheiden sich jedoch darin, dass ihr Schneidkopf nicht stumpf ist, sondern mit einem Präzisions-Diamantenanschliff versehen ist. Mit ihnen kannst du problemlos Materialien wie Stein, Holz, Kunststoff und Metall bohren, ideal für Konstruktionen mit verschiedenen Materialschichten.
Daran erkennst du Mehrzweck- oder Universalbohrer:
- An der keilförmigen Spitze, teilweise mit eingelöteter Hartmetallschneide, mit zwei scharfen Scheiden
Welche Bohrer gibt es für besondere Einsatzbereiche?
1. Forstnerbohrer für große, nicht durchgehende Bohrungen in Holz
Forstnerbohrer ermöglichen das Erstellen von nicht durchgehenden Löchern mit einem Durchmesser von bis zu 15 cm. Durch ihren speziellen Aufbau heben sie die Holzschichten Stück für Stück ab und funktionieren eher wie ein Hobel.
Daran erkennst du Forstnerbohrer:
- An der Zentrierspitze und kurzen, runden Umfangschneide (geschlossen, durchbrochen oder mit Zähnen)
2. Stangen- oder Schlangenbohrer für tiefe Bohrungen in Holz
Stangen- oder Schlangenbohrer eignen sich für besonders tiefe Bohrungen in Holz. Dank ihres speziellen Aufbaus, der einer archimedischen Schraube ähnelt, fördern sie zuverlässig Holzspäne aus einem tiefen Bohrloch.
Daran erkennst du Schlangenbohrer:
- An der Zentrierspitze mit Gewinde und der hohen Länge
3. Flachfräsbohrer: preisgünstig für grobe Holzbohrungen
Flachbohrer sind eine der ältesten Formen von Holzbohrern. Sie sind leicht und günstig, da sie wenig Material benötigen. Allerdings erzeugen sie bei Durchbohrungen keine glatten Ränder.
Daran erkennst du Flachfräsbohrer:
- Am flachen Querkopf mit Querloch
4. Diamantbohrer für empfindliche Werkstoffe
Diamantbohrer sind oft die einzige Möglichkeit, saubere und splitterfreie Bohrungen in empfindlichen Werkstoffen wie Glas, Naturstein oder Porzellan zu erzielen.
Daran erkennst du Diamantbohrer:
- An der Diamantkörnung der Spitze verschiedener Bohrerformen
5. Zentrier- und Anbohrer zum Vorbohren oder für Reitstocksüitzen
Zentrier- und Anbohrer dienen als Körner für harte Materialien oder großzügige Markierungen, wie sie beispielsweise für Reitstocksüitzen von Drehmaschinen notwendig sind.
Daran erkennst du Zentrierbohrer:
- An der geringen Länge und dem abgestuften Profil
6. Schäl- oder Stufenbohrer: für dünne Materialien
Schäl- oder Stufenbohrer eignen sich ideal zum Bohren verschiedener Materialien wie Bleche, Thermo- und Duroplaste bis zu einer Stärke von 4 mm. Sie ermöglichen ein glattes und gratfreies Bohren in verschiedenen Durchmessern.
Daran erkennst du Stufenbohrer:
- Am kurzen Bohrkopf mit zahlreichen, stufenförmig angeordneten Schneiden, oft mit Skala
Daran erkennst du Schälbohrer:
- Am kurzen, kegelförmigen Bohrkopf, oft mit Skala
7. Bohrkronen für Kernlochbohrungen
Bohrkronen sind zylinderförmige Hohlkörper, die den Umfang des Lochs abtragen und einen Kern übrig lassen. Mit ihnen können große Löcher oder Kerne zur Probenentnahme gebohrt werden.
Daran erkennst du Bohrkronen:
- An der hohlen Zylinderform
Diese Übersicht soll dir helfen, die verschiedenen Arten von Bohrern zu erkennen und ihre Verwendungszwecke besser zu verstehen. Viel Spaß beim Bohren!