Bombenentschärfung: Das gefährliche Spiel mit dem Tod

Bombenentschärfung: Das gefährliche Spiel mit dem Tod

Jeden Tag werden in Nordrhein-Westfalen (NRW) Gebiete evakuiert, aufgrund von Bombenfunden. Menschen müssen den Sperrbereich verlassen und Kampfmittelbeseitiger machen sich auf den Weg zur Bombe. Doch warum gibt es immer noch so viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg?

Wie man den Zünder sicher entschärft

Fliegerbomben bestehen aus einem Zünder und einem mit TNT gefüllten Bombenkörper. Die Entschärfung besteht darin, die beiden Teile voneinander zu trennen. Kampfmittelbeseitiger müssen dabei den Zünder vorsichtig ertasten, da die Bomben oft unzugänglich und verrostet sind. Es braucht Fingerspitzengefühl, um die richtige Art von Zünder zu identifizieren.

Es gibt zwei Arten von Zündern: Aufschlagzünder und Langzeitzünder. Aufschlagzünder werden ausgelöst, wenn die Bombe aufschlägt. Allerdings kann es vorkommen, dass die Bombe seitlich aufschlägt und der Zünder nicht aktiviert wird. In solchen Fällen wird die Bombe zum Blindgänger.

Langzeitzünder sind noch gefährlicher. Sie werden durch einen Sicherungsring gehalten, der durch ätzendes Aceton langsam aufgelöst wird. Je nach Dicke des Rings kann es Stunden oder sogar Tage dauern, bis der Zünder ausgelöst wird. In einigen Fällen kann es jedoch Jahrzehnte dauern, bis der Ring nachgibt und die Bombe explodiert.

Jede Entschärfung ist einzigartig

Die Entschärfung hängt von der Art des Zünders ab. Einfachere Aufschlagzünder können mit einer Rohrzange herausgedreht werden. In anderen Fällen kann ein Ausdrehimpulsgerät, auch Raketenklemme genannt, eingesetzt werden, um den Zünder auszulösen.

Bei Langzeitzündern wird oft ein Wasserstrahlschneidgerät verwendet, um Druck auf den Zünder auszuüben und ihn ferngesteuert zu entschärfen. In manchen Fällen bleibt nur die kontrollierte Sprengung mit modernem Plastiksprengstoff, um den alten Sprengstoff zu neutralisieren.

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Kein Job für Draufgänger

Die Kampfmittelbeseitiger wissen, dass jeder Einsatz ihr letzter sein könnte. Kein Schutzanzug kann sie vor der enormen Explosionskraft einer Bombe schützen. Daher ist es umso wichtiger, dass Menschen den Sperrbereich verlassen, damit die Entschärfung sicher durchgeführt werden kann.

Das Verhalten einiger Menschen, die sich weigern den Sperrbereich zu verlassen, kann zu Verzögerungen und zusätzlicher Gefahr führen. Die Kampfmittelbeseitiger müssen warten, bis alle Unbeteiligten den Bereich verlassen haben, bevor sie mit der Entschärfung beginnen können. Dadurch verschiebt sich der Zeitplan und die Arbeit kann bis in die Nacht hinein dauern.

Bombenentschärfung ist ein gefährliches Spiel mit dem Tod. Die Kampfmittelbeseitiger riskieren ihr Leben, um die Bevölkerung zu schützen. Es ist wichtig, ihre Arbeit zu respektieren und den Anweisungen der Behörden folgen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.

(Erstveröffentlichung 2019. Letzte Aktualisierung 08.10.2019)

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