Bonsai, der “kleine Baum”, ist vielen als Zimmerpflanze bekannt. Doch wusstest du, dass du ihn auch im Garten ziehen und über 300 Jahre alt werden lassen kannst? In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Bonsai züchtest und worauf du bei der Pflege achten musst.
Welche Bonsai-Arten gibt es?
Bevor du mit dem Bonsai-Züchten beginnst, musst du dich für eine Baumart entscheiden. Dabei solltest du das Klima in deiner Region berücksichtigen und darüber nachdenken, ob der Baum als Zimmerpflanze oder im Freiland stehen soll.
Es ist theoretisch möglich, aus jedem Baum einen Bonsai zu züchten. Allerdings sind manche Arten dafür besser geeignet als andere. Bäume, die schnell wachsen, eignen sich besonders gut, da du sie in kürzerer Zeit heranziehen kannst.
- Außenzucht: Für die Bonsai-Zucht im Garten eignen sich die Chinesische Ulme, Magnolien, Eichen und Apfelbäume. Beachte jedoch, dass diese Bäume auch ihre volle Größe erreichen können und daher viel Platz benötigen. Als Nadelbäume eignen sich Wacholder, Kiefer, Fichte oder Zeder, sollten aber unbedingt im Freien wachsen, da sie keine ganzjährig warmen Zimmertemperaturen mögen.
- Innenzucht: Tropische Baumarten wie der Geldbaum, Junischnee oder der Olivenbaum eignen sich gut für die Zucht in Schalen oder in wärmeren Regionen.
Wie züchte ich einen Bonsai?
Nachdem du dich für einen Baum entschieden hast, geht es an die Pflanzung. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst einen Bonsai-Baum aus Samen ziehen, Stecklinge verwenden oder bereits vorgezogene kleine Bäume kaufen.
- Bonsai aus Samen: Um einen Bonsai aus Samen zu ziehen, benötigst du erst einmal die Samen selbst. Du kannst sie entweder kaufen oder selbst sammeln. Achte darauf, Samen von heimischen Baumarten zu wählen, die in deiner Region wachsen. Nach dem Aussäen im Herbst kannst du im nächsten Jahr die ersten neuen Triebe sehen.
- Bonsai aus Stecklingen: Falls dir das Züchten aus Samen zu lange dauert, kannst du auch aus Stecklingen einen Bonsai pflanzen. Schneide dazu einen etwa 5-10 cm langen und 2 cm dicken Zweig im Frühling oder Sommer ab. Stecke den Steckling etwa 2 cm tief in die Erde und halte sie leicht feucht. Nach 6-8 Wochen sollten die Setzlinge Wurzeln gebildet haben.
- Bonsai als Anfänger: Als Anfänger ist es ratsam, einen vorgezüchteten Bonsai-Rohling zu verwenden. Achte jedoch darauf, ihn ausreichend mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Ein organischer Dünger ist hierbei empfehlenswert. Auch der Standort spielt eine wichtige Rolle.
Bonsai züchten: Rückschnitt und Drahten
Egal ob du deinen Bonsai aus Samen, Stecklingen oder als Anfänger züchtest, der Baum benötigt regelmäßige Rückschnitte, um die typische Form zu erhalten. Schneide Zweige ab, die nicht zur gewünschten Form passen oder nach innen wachsen. Zusätzlich ist das Drahten wichtig, um die Äste zu formen und zu positionieren. Entferne den Draht erst, wenn die Äste in der gewünschten Position bleiben.
Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um deinen eigenen Bonsai zu züchten und dich an der Schönheit und Faszination dieser kunstvollen Pflanzen zu erfreuen.