Botulismus bei Hunden und Katzen: Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Botulismus bei Hunden und Katzen: Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Botulismus kann auch bei unseren geliebten Hunden und Katzen eine Lähmung der Muskeln hervorrufen. Das Nervengift, das oft als “Botox” bezeichnet wird, wird von Bakterien produziert und kann auch in geringen Mengen schwerwiegende Folgen für den Körper haben.

Infektion mit Botulismus meist durch Nahrungsaufnahme

Die häufigste Ursache für eine Botulismusinfektion bei Hunden und Katzen ist die Aufnahme von Kadavern. Besonders Vogelkadaver, insbesondere von Wassergeflügel wie Enten oder Blesshühnern, enthalten häufig das Bakterium oder das Nervengift. Vergiftungen durch Gülle sind seltener, aber immer noch möglich. Eine chronische Infektion mit dem Bakterium ist ebenfalls möglich, bei der es sich im Darm ansiedelt und Giftstoffe produziert, ohne dass eine Erkrankung auftritt. Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann zu Symptomen führen, wenn die Bakterien sich stark vermehren. Dieses Ungleichgewicht kann durch eine Antibiotikatherapie, Immunsuppression oder eine Magen-Darm-Operation verursacht werden.

Symptome bei Botulismus

Die Inkubationszeit beträgt normalerweise 1-3 Tage nach der Aufnahme von kontaminiertem Futter. In einigen Fällen können die Symptome jedoch erst nach bis zu 6 Tagen auftreten. Der Verlauf und die Schwere der Symptome hängen von der Menge des aufgenommenen Gifts ab. Bei schwer betroffenen Tieren kann es innerhalb von 24 Stunden zu einer vollständigen Lähmung aller Gliedmaßen, auch Tetraplegie genannt, kommen. Bei leicht betroffenen Hunden und Katzen kann lediglich eine leichte Muskelschwäche erkennbar sein. Obwohl sie sich nicht mehr bewegen können, behalten die betroffenen Tiere ihr volles Bewusstsein. Dieser Zustand ist äußerst beängstigend und stressig für sie.

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Typische Anzeichen einer schweren Vergiftung sind:

  • Reduzierte oder abwesende spinale Reflexe (z. B. Kniescheibenreflex)
  • Ausfälle der Gesichtsnerven
  • Kein Blinzeln
  • Probleme beim Schlucken
  • Herabhängender Kiefer
  • Stimmlähmung

Bei leicht betroffenen Tieren können folgende Anzeichen auftreten:

  • Speiseröhrenerweiterung (medizinisch Megaoesophagus)
  • Vergrößerte Pupillen
  • Trockene Augen mit Bindehautentzündung
  • Verstopfung
  • Probleme beim Wasserlassen

Die Plateauphase der Erkrankung kann 5-7 Tage andauern. Tiere, die schwer betroffen sind, sterben während dieser Phase oft an Atemnot. Wenn keine Atemlähmung auftritt oder überwunden werden kann, kann es innerhalb von einigen Wochen zu einer Erholung kommen. Bei Katzen verläuft Botulismus in der Regel schneller, und eine Erholung ist daher oft schon innerhalb von 14 Tagen zu beobachten. Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Botulismus und einer Erkrankung des Nervensystems bei Katzen, der sogenannten felinen Dysautonomie. Dabei kommt es zu einem Untergang von Nervenzellen durch das Botulinum-Toxin.

Behandlung bei Botulismus

Die Behandlung von Botulismus bei Hunden und Katzen ist in erster Linie unterstützend. Die meisten Tiere erholen sich innerhalb von 2-3 Wochen spontan. Die Prognose hängt von der aufgenommenen Menge des Giftes ab. Eine vollständige Heilung ist möglich. Bei Hunden mit möglicher Atemlähmung kann eine zeitweise künstliche Beatmung lebensrettend sein. Aufgrund der Lähmung der Speiseröhre und des Kehlkopfes ist möglicherweise eine Fütterung über eine Magensonde erforderlich. Zudem kann die Verabreichung von Infusionen und Medikamenten direkt in das Gefäßsystem lebensrettend sein. Auch die Pflege der Augen, das Anfeuchten des Mundes, das Entleeren der Blase und gegebenenfalls das manuelle Entleeren des Darms können erforderlich sein. Die Gabe von toxinbindenden Antikörpern kann nur dann hilfreich sein, wenn nicht alle Giftstoffe bereits an Nervenzellen gebunden sind. Der Antikörper muss daher innerhalb der ersten 1-2 Tage verabreicht werden.

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Botulismus bei Hund und Katze vorbeugen

Es sollte niemals erlaubt sein, dass Hunde oder Katzen Kadaver fressen. Besonders Vogelkadaver sollten vermieden werden. Das Botulinum-Toxin wird bei 85°C über 5 Minuten zerstört, daher kann eine Erhitzung helfen, das Risiko zu reduzieren. Eine einmalige Vergiftung führt nicht zu Immunität, daher kann sie immer wieder auftreten. Rohes, verdorbenes Fleisch kann ebenfalls das Gift enthalten und sollte daher nicht an Hunde oder Katzen verfüttert werden. Es ist nicht möglich, gegen Botulismus zu impfen.