Kaum ein Hund bleibt in seinem Leben von Brechreiz verschont. Meistens handelt es sich dabei um hellen Schleim, aber was bedeutet es, wenn der geliebte Vierbeiner plötzlich Braun erbricht? In vielen Fällen gibt es harmlose Erklärungen dafür, aber es kann auch ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung oder einen lebensbedrohlichen Notfall sein.
Magenprobleme
Der Grund für Brechreiz bei Hunden ist oft simpel: Der Magen rebelliert und der unverdaute Inhalt wird durch die Speiseröhre wieder ausgestoßen. Dies führt oft zu braunem Erbrochenem, da die meisten Hundefutter braune Farbtöne aufweisen. Eine verbreitete Ursache ist verdorbenes Futter, besonders bei angebrochener Feuchtnahrung mit kurzer Haltbarkeit. Erschütterungen durch ruckartige Bewegungen oder Autofahrten können auch die Verdauung beeinträchtigen und zu Brechreiz führen.
In den meisten Fällen wird eine Magenverstimmung von allein verschwinden, sobald die irritierenden Substanzen ausgeschieden wurden. Wenn die Schleimhäute gereizt sind, kann es jedoch länger dauern. Hunde, die akut betroffen sind, zeigen oft apathisches Verhalten, Appetitlosigkeit und Sensibilität im Bauchbereich. Hier ist es empfehlenswert, einen Tierarzt zu konsultieren.
Allergien und Unverträglichkeiten
Wenn der Magen betroffen ist und der Hund regelmäßig erbricht, kann es sich um eine Futtermittelunverträglichkeit handeln, bei der der Hund im Laufe der Zeit eine Intoleranz gegenüber bestimmten Bestandteilen der Nahrung entwickelt. In der Regel handelt es sich dabei um Protein- oder Kohlenhydratquellen wie eine bestimmte Fleischsorte oder Getreide. Theoretisch hat jedoch jede Zutat das Potential zum Allergen zu werden. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, handelt es sich um eine Überaktivierung des Immunsystems, das versucht, den vermeintlichen „Übeltäter“ schnellstmöglich auszuscheiden. Das erbrochene Futter hat dann oft noch eine braune Farbe.
Vergiftungen
Manchmal kann Erbrechen jedoch auch ein Anzeichen für einen akuten Notfall sein, insbesondere wenn es auf eine Vergiftung hinweist. Es gibt leider viele Substanzen, auf die unsere vierbeinigen Freunde toxisch reagieren können, einschließlich vermeintlich harmloser Lebensmittel wie Schokolade, Trauben oder Zwiebeln sowie bestimmter Chemikalien. Giftköder sind besonders heimtückisch, da ihre Wirkstoffe oft zeitversetzt freigesetzt werden und das Tier dann unerwartet erkranken kann.
Es ist äußerst besorgniserregend, wenn Sie bemerken, dass Ihr Vierbeiner blutiges Erbrochenes hochwürgt, oft zusammen mit bereits verdautem Futter, das ebenfalls hochgewürgt wird und eine bräunliche Färbung aufweist. In solch einem Fall sollten Sie hochalarmiert sein, da dies ein deutliches Zeichen dafür ist, dass das Haustier in akuter Lebensgefahr schwebt. Die Fahrt zum Tierarzt sollte sofort erfolgen.
Darmverschluss
Von Tiermedizinern wird ein Darmverschluss auch als „Ileus“ bezeichnet und stellt einen lebensgefährlichen Notfall dar. Dabei ist der Darmeingang blockiert, sodass die Nahrung nicht mehr verdaut werden kann und sich im Darm staut. Ein deutliches Symptom ist, dass der Hund keinen Kot mehr ablassen kann und stattdessen unverdaute Nahrung oder sogar Exkremente über das Maul ausscheidet, die braun gefärbt sind.
Ein Darmverschluss wird unbehandelt zu einer ernsten Bedrohung, da er zu einer Blutvergiftung und einem Kreislaufversagen führen kann, was letztendlich tödlich endet. In den meisten Fällen wird ein Ileus durch aufgenommene Fremdkörper verursacht, weshalb vor allem junge und neugierige Hunde betroffen sind. Allerdings können auch organische Krankheiten oder Vergiftungen dazu führen, dass es zu einem Darmverschluss beim Vierbeiner kommt.
Innere Blutungen
In einigen Fällen ist braunes Erbrochenes mit Blut durchsetzt. Wenn dies der Fall ist, kann es oft eine helle, rötliche Färbung haben. Wenn Sie den Brechreiz zu spät bemerken, kann es auch sein, dass das Blut an der frischen Luft oxidiert und bereits braun eingefärbt wurde. In beiden Fällen deutet dies auf innere Blutungen hin.
Einige Faktoren sind zum Beispiel:
- scharfe Fremdkörper
- Endoparasiten wie Würmer und Giardien
- Giftstoffe
- Blutgerinnungsstörungen
- Krebs wie Milz- und Lebertumore
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Nachwirkungen von Operationen
- Unfälle wie einem Schlag in den Abdomen
Braunes Erbrechen bei Hunden sollte immer ernst genommen und sorgfältig untersucht werden. Bitte suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf, um die Ursache herauszufinden und die bestmögliche Behandlung für Ihren geliebten Vierbeiner zu erhalten.