Brennende Füße: Das Burning-Feet-Syndrom und seine Ursachen

Brennende Füße: Burning-Feet-Syndrom tritt meist nachts auf

Brennende Füße sind ein unangenehmes Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Das sogenannte Burning-Feet-Syndrom umfasst nicht nur das Empfinden von brennenden Füßen, sondern auch andere Beschwerden wie Ziehen, Schneiden, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder ein Schweregefühl. Dabei unterscheidet man zwischen dem echten Burning-Feet-Syndrom und anderen Fällen, bei denen brennende Füße auftreten können.

Das echte Burning-Feet-Syndrom aufgrund von Vitaminmangel

Das ursprüngliche Burning-Feet-Syndrom wird durch einen Vitaminmangel, insbesondere einen Mangel an Vitamin B5 (Pantothensäure), verursacht. In Ländern, in denen keine Mangelerscheinungen auftreten, ist diese Form des Syndroms heutzutage selten. Bekannt wurde es durch Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg in Myanmar, Japan und auf den Philippinen. Eine Unterversorgung mit den Vitaminen der B-Gruppe führt zu Kribbeln und Taubheit in den Zehen. Später treten stechende oder brennende Schmerzen in den Füßen auf, begleitet von Muskelverspannungen, Muskelkrämpfen, vermehrtem Schwitzen und Schuppenbildung.

Das sogenannte Burning-Feet-Syndrom

Der Begriff Burning-Feet-Syndrom wird nicht nur von Laien, sondern auch in der medizinischen Fachwelt für verschiedene andere Fälle verwendet. Brennende Füße können sowohl als harmlose Begleiterscheinung als auch als Symptom einer schweren Erkrankung auftreten. Daher sollte das Symptom immer ärztlich abgeklärt werden. Es gibt verschiedene bekannte Ursachen, darunter:

Übermäßiger Alkohol- und/oder Zigarettenkonsum

Brennende Füße sind oft eine Folge von Alkoholismus oder Zigarettenkonsum. In einigen Fällen kann auch der Missbrauch anderer Drogen eine Rolle spielen. Dabei führen Gefäßverengungen und Schädigungen des Nervensystems in den Füßen und Beinen zu den Beschwerden. Diese Form des Burning-Feet-Syndroms muss umgehend behandelt werden, da sonst im schlimmsten Fall eine Amputation drohen kann.

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Diabetes, erhöhter Cholesterinspiegel und Bluthochdruck

Auch Diabetes, ein erhöhter Cholesterinspiegel und Bluthochdruck können zu einer Verengung der Blutgefäße führen und brennende Füße verursachen. Die ärztliche Behandlung sollte in solchen Fällen schnellstmöglich erfolgen. Diabetes mellitus gilt als einer der häufigsten Auslöser für das Burning-Feet-Syndrom, da die Krankheit das periphere Nervensystem schädigen kann.

Schilddrüsenunterfunktion und weitere krankheitsbedingte Ursachen

Auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu brennenden Füßen führen, ebenso wie gutartige Wucherungen im Nervengewebe bei einer Morton-Neuralgie. Seltener können auch eingeklemmte Nerven oder Gewebe beim Tarsaltunnelsyndrom und Sinus-tarsi-Syndrom das Burning-Feet-Syndrom verursachen. Weitere seltene Ursachen sind das komplexe regionale Schmerzsyndrom, das Charcot-Marie-Tooth-Syndrom und die Erythromelalgie.

Weitere Ursachen und Begleiterscheinungen

Das Burning-Feet-Syndrom tritt auch als Begleiterscheinung bei Nervenerkrankungen wie Multipler Sklerose, dem Guillain-Barré-Syndrom und bei der Systemerkrankung Sarkoidose auf. Bei Krebspatienten kann eine Chemotherapie zu einer Neuropathie führen, die ebenfalls brennende Füße verursachen kann. Auch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft und den Wechseljahren können zu heißen Füßen führen.

Falsches Schuhwerk

Eine häufig unterschätzte Ursache für brennende Füße sind zu kleine Schuhe. Studien zeigen, dass viele Kinder und auch Erwachsene zu kleine Schuhe tragen. Dies kann zu Fehlstellungen und Beschwerden am Fuß führen. Es ist wichtig, Schuhe zu tragen, die mindestens 12-17 mm länger sind als die Spitze des Fußes. Auch zu enge Socken oder allergische Reaktionen auf das Material können brennende Füße verursachen.

Magnesiummangel

Ein schwerer Magnesiummangel kann im schlimmsten Fall das Burning-Feet-Syndrom verursachen. In Europa kommt ein solcher Mangel jedoch selten vor. Ein leichter Magnesiummangel kann dagegen zu Muskelkrämpfen, zum Beispiel in den Füßen, führen.

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Behandlung von brennenden Füßen

Da brennende Füße ein Symptom einer schweren Erkrankung sein können, sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden. Die Allgemeinmedizin kann als erste Anlaufstelle dienen und bei Bedarf an spezialisierte Fachkräfte überweisen. Je nach Ursache werden verschiedene Therapiemöglichkeiten angewendet. Diabetes kann medikamentös behandelt werden, während Alkoholismus eine Psychotherapie erfordert. In einigen Fällen kann eine chirurgische oder orthopädische Behandlung erforderlich sein, zum Beispiel bei Fußverletzungen oder Fehlstellungen.

Hausmittel und Medikamente zur kurzfristigen Linderung

Nicht immer lässt sich die Ursache von brennenden Füßen sofort oder vollständig bekämpfen. In solchen Fällen können bestimmte Hausmittel und Medikamente zumindest eine kurzfristige Linderung verschaffen. Fußbäder oder kühlende Umschläge können bei milden bis mittelschweren Anfällen helfen. Das Hochlegen der Füße, zum Beispiel mit einem höhenverstellbaren Fußteil eines Lattenrosts, kann den Schmerz reduzieren. Bei nächtlichen Beschwerden können schmerzstillende und krampflösende Medikamente wie Paracetamol verschrieben werden. Eine Selbstmedikation ist jedoch aufgrund der Gefahr von Abhängigkeit und falscher Einschätzung des Krankheitsverlaufs unbedingt zu vermeiden.