Brennnessel – Superfood aus der Natur

Brennnessel – Superfood aus der Natur

Brennnessel

Die Brennnessel ist vielen bekannt für ihre unangenehme Hautreaktion, die nach Kontakt mit der Pflanze entsteht. Aber wussten Sie, dass die Brennnessel eine wahre Powerpflanze ist? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Teile der Brennnessel und ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten.

Die unangenehme Wirkung der Brennhaare

Verantwortlich für das unangenehme Brennen der Brennnessel sind die kleinen Brennhaare, die auf den Blättern und Stängeln sitzen. Schon bei leichter Berührung brechen sie ab und hinterlassen eine scharfe Bruchstelle, mit der sich das Haar in die Haut bohrt. Reizstoffe wie Acetylcholin, Serotonin und Histamin sorgen für das schmerzhafte Brennen. Kein Wunder, dass sowohl der deutsche Name Brennnessel als auch der lateinische Gattungsname Urtica sich vom Wort “brennen” ableiten.

Seit langem beliebt

Die Brennnessel ist eine Ruderalpflanze und wächst überall. Früher wurde sie gerne als Faserpflanze genutzt und ihre langen Bastfaserzellen dienten zur Herstellung von Nesselgarnen. Heute gilt sie oft als Unkraut, dabei stand die Brennnessel in der Antike für Vitalität und Fruchtbarkeit. Man verwendete die Pflanze sogar als Aphrodisiakum. Auch in der Medizin fand die Brennnessel schon früh Verwendung. Hippokrates empfahl sie zur Leibes- und Blutreinigung, Dioskurides hob ihre harntreibende Wirkung hervor und Hildegard von Bingen verschrieb Brennnesseln bei verschiedenen Beschwerden.

Große und Kleine Brennnessel

Es gibt zwei Arten von Brennnesseln, die als Arzneipflanzen genutzt werden: die Große Brennnessel (Urtica dioica L.) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens L.). Beide Arten haben verschiedene Pflanzenteile, die arzneilich genutzt werden, wie Kraut, Blätter und Wurzeln. Die Große Brennnessel ist eine ausdauernde Staude mit einem vierkantigen Stängel und grob gesägten Blättern. Die Blüten sind unscheinbar und männliche sowie weibliche Blüten wachsen auf verschiedenen Pflanzen. Die Kleine Brennnessel hingegen ist kleiner und hat rundlichere Blätter.

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Tipps zur Selbstmedikation

Bei der Anwendung von Brennnesselwurzel zur Linderung von Prostatabeschwerden ist es wichtig, regelmäßige Arztbesuche einzuplanen. Auch bei der Durchspülungstherapie mit Zubereitungen aus Brennnesselblättern oder -kraut sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Brennnesselblätter & -kraut

Die Wirkstoffzusammensetzung von Brennnesselblättern und -kraut ist sehr ähnlich. Sie enthalten ungesättigte Fettsäuren, Caffeoylchinasäuren, Mineralsalze und Kieselsäure. Vor allem die Mineralstoffe sorgen für eine entwässernde Wirkung. Brennnesselblätter und -kraut werden positiv bei rheumatischen Beschwerden, entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß eingesetzt. Am besten werden sie als Tee getrunken, aber auch Extrakte in Fertigpräparaten kommen zum Einsatz.

Brennnesselwurzel

Die Wurzel der Brennnessel wird selten als Tee verwendet, sondern meistens in Form von Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Blasenentleerungsstörungen bei Prostatavergrößerung im Anfangsstadium. Die Wirkung beruht auf verschiedenen Inhaltsstoffen wie Beta-Sitosterol, Cumarin, Urtica-dioica-Agglutine, Lignane und Polysaccharide.

Die Brennnessel ist ein wahres Superfood aus der Natur. Ob als Tee, Extrakt oder Fertigarzneimittel – sie bietet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Probieren Sie es aus und entdecken Sie die positiven Effekte der Brennnessel auf Ihre Gesundheit!

Quelle: Die PTA IN DER APOTHEKE 02/12, ab Seite 32, Gode Meyer-Chlond, Apothekerin