Brustkrebs und Chemotherapie: Das solltest du wissen!

Brustkrebs und Chemotherapie: Das solltest du wissen!

Die Entscheidung zur Durchführung einer Chemotherapie bei Brustkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab. In einigen Fällen kann die Chemotherapie vermieden werden, während sie in anderen Fällen dringend empfohlen wird. Hier erfährst du mehr darüber!

Für wen ist eine Chemotherapie geeignet?

Eine Chemotherapie kann nur bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs und einem nachgewiesen niedrigen Rückfallrisiko vermieden werden. Dies gilt insbesondere für Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs ohne Lymphknotenbefall, bei denen eine alleinige endokrine Therapie ausreichend ist. Biomarkerverläufe und Gentests können helfen, diese Gruppe sicher zu identifizieren.

Für alle anderen Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium wird heute eine vorbeugende Chemotherapie empfohlen, unabhängig von ihrem Alter. Zu diesen Patientinnen gehören zum Beispiel Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs und einem hohen Rückfallrisiko, sowie Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs. Bei letzteren erfolgt die Chemotherapie in Kombination mit einer gegen HER2 gerichteten Antikörpertherapie.

Neoadjuvante Chemotherapie: Vor der Operation

Die Bedeutung von Therapien vor der Operation, auch neoadjuvante Therapie genannt, nimmt immer mehr zu. Diese Therapien haben viele Vorteile. Sie bekämpfen sofort nach der Diagnose eventuell vorhandene, aber noch nicht entdeckte winzige Metastasenherde. Außerdem wirken sie auf den Tumor in der Brust und den Lymphknoten. Dadurch kann es zu einer Tumorschrumpfung kommen, die eine brustschonendere Operation ermöglicht.

Generell wird allen Patientinnen, bei denen bereits bei der Diagnose aufgrund der Charakteristika des Tumors und klinischer Parameter eine sichere Indikation zur Chemotherapie besteht, diese vor der Operation empfohlen. Besonders betroffen sind Patientinnen mit großen oder schnell wachsenden Tumoren, die zunächst nicht operabel sind, oder auch Patientinnen mit entzündlichen Karzinomen. Eine neoadjuvante Behandlung wird auch bei Triple-negativem und HER2-positivem Brustkrebs empfohlen. Ein Vorteil ist, dass die Wirksamkeit der ausgewählten Chemotherapeutika schnell beurteilt werden kann.

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Postneoadjuvante Therapie: Vor der Operation

Wenn der Tumor in der neoadjuvanten Behandlung nicht ausreichend schrumpft, kann eine postneoadjuvante Therapie vor der Operation eingeleitet werden. Zum Beispiel kann Triple-negativer Brustkrebs mit Capecitabin behandelt werden. Bei HER2-positiven Tumoren kann ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat namens Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) eingesetzt werden. Bei Nachweis einer BRCA-Mutation kann eine Behandlung mit dem PAPR-Inhibitor Olaparib erfolgen.

Chemotherapie bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs kommt die Chemotherapie zum Einsatz, wenn eine akut lebensbedrohliche Situation oder ein schneller Krankheitsfortschritt vorliegt. Sie wird auch bei Patientinnen angewendet, die deutliche Symptome aufgrund von Metastasen haben oder bei denen die antihormonelle Therapie nicht mehr wirkt.

Die Entscheidung zur Chemotherapie bei Brustkrebs ist komplex und sollte immer im Rahmen einer individuellen Behandlungsentscheidung getroffen werden. Es ist wichtig, sich mit seinem behandelnden Arzt ausführlich zu beraten und alle möglichen Optionen zu besprechen.