Buchhalter: Ein faszinierendes Berufsfeld

Buchhalter: Ein faszinierendes Berufsfeld

Wenn du eine besondere Affinität für Zahlen hast und bereits im kaufmännischen Bereich arbeitest, könnte eine Karriere als Buchhalter genau das Richtige für dich sein. Obwohl der Beruf nicht geschützt ist, gibt es Möglichkeiten, sich in diesem Bereich zu spezialisieren. Bevor du jedoch diesen wichtigen Schritt machst, solltest du dir genau überlegen, welche beruflichen Ziele du verfolgst und ob die Buchhaltung dauerhaft zu dir passt. Wenn das der Fall ist, stehen dir viele Karrieremöglichkeiten offen.

Welche Aufgaben hat ein Buchhalter?

Buchhalter sind in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen tätig. Ob Mittelstand oder globaler Player: Jedes Unternehmen ist darauf angewiesen, seine Ausgaben und Einnahmen zu erfassen und die Steuerangelegenheiten professionell zu regeln. Daher ist es nicht überraschend, dass die Buchhaltung ganze Abteilungen bildet, in denen sich mehrere Mitarbeiter um die Organisation kümmern.

Zu den Aufgaben eines Buchhalters gehört es, sowohl Eingangs- als auch Ausgangsrechnungen und Belege zu erfassen, Geschäftsvorfälle zu buchen und gleichzeitig den Umsatz und Gewinn eines Unternehmens im Auge zu behalten. Es ist auch entscheidend für einen Buchhalter, sich mit den wichtigsten Vorschriften des Steuerrechts, des Handels- und Bilanzrechts auszukennen, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden. Buchhalter beschäftigen sich nicht nur mit der Finanzbuchhaltung, sondern auch mit der Lohn- und Anlagenbuchhaltung. Die Grundlagen der Buchführung werden in einem umfangreichen Artikel auf buchhaltung-einfach-sicher.de erläutert.

Früher mussten Buchhalter alle buchhalterischen Aufgaben manuell erledigen und dabei dicke Bücher und Ordner füllen. Heute ist die Digitalisierung auch in diesem Bereich angekommen. Buchhalter müssen daher den Umgang mit komplexer Software beherrschen, die die buchhalterischen Prozesse teilweise automatisiert und die Arbeit dadurch schneller und einfacher macht.

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Die Ausbildung zum Buchhalter: Nicht nur der direkte Weg

Wie bereits erwähnt, ist der Beruf des Buchhalters nicht geschützt. Es kommt daher durchaus vor, dass gelernte Kaufleute in Buchhaltungsabteilungen arbeiten, ohne eine zusätzliche Ausbildung absolviert zu haben. Dies geschieht oft bei Industriekaufleuten, die während ihrer Ausbildung festgestellt haben, dass ihnen die Buchführung am meisten Freude bereitet. Dennoch kann es sehr sinnvoll sein, zunächst eine Weiterbildung zum Buchhalter zu absolvieren, da dies zukünftige Karriereentscheidungen und mögliche Arbeitsplatzwechsel erleichtern kann. Darüber hinaus ist eine professionelle Spezialisierung in vielen Fällen mit einem höheren Jahresgehalt verbunden.

Wenn du also eine Karriere als Buchhalter anstrebst, solltest du unbedingt über eine fundierte Weiterbildung nachdenken. Die Industrie- und Handelskammer bietet mehrere Seminare inklusive Abschlussprüfung an, nach deren Abschluss erfolgreiche Teilnehmer sich als “Geprüfte/r Buchhalter/in” bezeichnen dürfen. Allerdings ist dies nicht ganz billig. Auf der Website der IHK Reutlingen findest du eine detaillierte Übersicht über die Weiterbildung. Derzeit belaufen sich die Kosten auf etwa 2.830 Euro plus Prüfungsgebühr und Lehrmaterial. Die Weiterbildung kann im Rahmen des Aufstiegs-BAföG gefördert werden, aber auch finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber ist eine sinnvolle Lösung.

Die Industrie- und Handelskammer nennt auch bestimmte Teilnahmevoraussetzungen, die angehende Buchhalter erfüllen müssen. Dazu gehört eine abgeschlossene kaufmännische oder verwaltende Ausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Alternativ genügen auch mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich, wobei du vor allem im Finanz- und Rechnungswesen tätig gewesen sein solltest.

Was die Karriere nach der Weiterbildung betrifft, bringt die Ausbildung zum Buchhalter gewisse Vorteile mit sich. Du trittst Unternehmen mit einer fundierten Ausbildung gegenüber und erhöhst deinen Marktwert durch Fachkenntnisse. Im Vergleich zu Angestellten ohne Zusatzausbildung kannst du so leichter neue Positionen besetzen und die Karriereleiter schneller erklimmen. Laut Statistik betrug das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Buchhaltern in Deutschland im Jahr 2015 etwa 31.654 Euro. Die genaue Höhe deines Einkommens hängt jedoch auch von deiner Position, der Unternehmensgröße und leider nach wie vor vom Geschlecht ab. Es kommt also auch in der Buchhaltung vor, dass Männer ein höheres Jahresgehalt erhalten als Frauen.

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Wichtige persönliche Voraussetzungen

Jeder Beruf hat seine eigenen Anforderungen und Aufgaben. Daher sollte ein Buchhalter über bestimmte Eigenschaften und Interessen verfügen, die dieser Tätigkeit zugutekommen. Du solltest auf jeden Fall eine Affinität für Zahlen haben und komplexe Zusammenhänge leicht verstehen können. Es ist auch wichtig, dass du dich für rechtliche Aspekte interessierst und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt mitbringst. Die Fähigkeit, sehr strukturiert und ordnungsliebend zu arbeiten, ist ebenfalls entscheidend für den persönlichen Erfolg in der Buchhaltung.

Darüber hinaus solltest du technisches Geschick beweisen und mit moderner Software umgehen können. In der Buchhaltung verschmilzt kaufmännisches Wissen tagtäglich mit umfangreichen Anwendungen. Du musst dich jedoch nicht zwangsläufig für jeden Bereich der Buchführung interessieren. Gerade in größeren Unternehmen gibt es Experten in jeder Abteilung, die sich auf bestimmte Aspekte spezialisieren. Lohnbuchhalter, Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter arbeiten dann Seite an Seite und ergänzen sich gegenseitig.

Datum: 09/17