Wer träumt nicht von einem Haus, das keine Treppen hat? Ein Bungalow bietet genau das – alle Wohnräume auf einer Ebene. Doch ein Bungalow hat noch viele weitere Vorteile zu bieten. Kein Wunder, dass wir uns bewusst für den Bau eines Bungalows entschieden haben.
Alles auf einer Ebene
Der größte Vorteil eines Bungalows ist natürlich die Tatsache, dass sich alle Wohnräume auf einer Ebene befinden. Keine Treppen, keine Hürden – ideal, wenn man älter wird oder nicht mehr so gut laufen kann. Wir haben uns sogar dazu entschieden, ganz auf eine weitere Ebene zu verzichten und keinen Keller zu bauen. Unser Bungalow hat tatsächlich nur ein einziges Stockwerk und keinerlei Treppen. Dafür ist er von seiner Grundfläche her ziemlich groß, denn er enthält im Erdgeschoss auch Keller-, Werk- und Technikraum. So haben wir ähnlich viel Wohnfläche wie in einem normalen Einfamilienhaus, aber unsere Nebenfläche ist deutlich geringer.
Barrierefrei gestaltbar
Schon bei der Planung unseres Bungalows haben wir an das Alter gedacht. Wir haben keine Treppen und kaum Stufen in und am Haus. An der Haustür und zwischen Haus und Garage gibt es jeweils eine Stufe, um möglichst kein Wasser ins Haus zu lassen. Die Türen sind breit genug für die bequeme Durchfahrt mit einem Rollstuhl und auch der Platz im Bad und in der Dusche ist ausreichend für eine Nutzung mit Rollstuhl. An diesen Stellen haben wir nicht nur barrierefrei, sondern sogar behindertengerecht geplant. So hoffen wir, bis ins hohe Alter selbstbestimmt in unseren eigenen vier Wänden leben zu können.
Psychologische Barrieren abgebaut
In unserem aktuellen Haus scheuen wir die Treppen schon heute. Gegenstände, die nach oben oder unten getragen werden müssen, bleiben oft eine Weile an der Treppe liegen, bis jemand sie mitnimmt. Mit unserem Bungalow werden sich diese Barrieren auflösen. Denn hier gibt es keine Treppen mehr und die Dinge kommen schneller an ihren Platz. Alle Räume sind irgendwie näher und das erleichtert den Alltag ungemein.
Offene Wohnbereiche
Große offene Wohnbereiche sind oft ein weiterer Vorteil eines Bungalows. Ohne ein weiteres Stockwerk wird weniger Abstützung durch Innenwände benötigt. Die Wohnfläche auf einer Ebene ist verhältnismäßig groß und die Räume lassen sich einfacher offen gestalten. Wir bevorzugen allerdings eine Trennung von Wohnbereich und Küche sowie von Wohn- und Schlafräumen. Deshalb trennen wir die Räume teilweise mit Schiebetüren aus Glas, um die Großzügigkeit zu erhalten und bei Bedarf eine Trennung vorzunehmen.
Natürlich gibt es auch Nachteile, die uns bei unserem Bungalowbau überrascht haben.
Große Grundfläche = großes Grundstück benötigt
Ein Bungalow benötigt ein relativ großes Grundstück. Nicht nur die große Grundfläche muss darauf Platz finden, sondern auch die Abstände zu den Nachbarn müssen eingehalten werden. Die üblichen kleinen Grundstücke in Ballungsgebieten reichen oft nicht aus. Bevor man also von einem Bungalow träumt, sollte man erst ein geeignetes Grundstück suchen. Es ist auch wichtig, ein flaches, nicht abfallendes und schon gar nicht steiles Grundstück zu wählen.
Große Grundfläche = großes Baufenster benötigt
Noch wichtiger als die Grundstücksgröße ist das Baufenster. Nur in diesem Bereich darf das Haus stehen. Die meisten Grundstücke sind nicht auf einen Bungalow ausgerichtet und bieten nicht genug Platz. Wenn man ebenerdig plus Keller baut, hat man mehr Möglichkeiten.
Bungalow ist teurer
Es war lange Zeit unverständlich für uns, warum ein Bungalow bei gleicher Wohnfläche teurer ist als ein Einfamilienhaus mit einem Dachgeschoss. Schließlich müsste es statisch einfacher sein, nur ein Erdgeschoss zu bauen. Doch die Kosten für eine größere Bodenplatte, ein größeres Dach und mehr Außenwände machen sich bemerkbar. Zudem müssen all diese Bauteile auch energetisch gedämmt werden, um einen modernen Stand zu erreichen. Ein Bungalow mit guten energetischen Werten zu bauen, ist herausfordernder und teurer als bei einem Einfamilienhaus.
Flachdach – muss nicht
Obwohl das Flachdach als typischer Dachstil eines Bungalows angesehen wird, haben wir uns dagegen entschieden. Die Schwierigkeiten mit der Abdichtung und der Dämmung haben uns davon abgehalten. Außerdem ist es nicht einfach, effiziente Photovoltaik-Elemente auf einem Flachdach zu installieren. Wir haben uns für ein Walmdach entschieden, das zwar etwas altmodischer wirken mag, aber unseren Raumvorstellungen besser entspricht.
Keller ist teuer
Bei einem Einfamilienhaus ergibt sich mit der Grundfläche des Hauses normalerweise auch die Kellerfläche. Doch bei einem Bungalow mit allen Räumen auf einer Ebene ist ein großer Keller unnötig und teuer. Von einer Teilunterkellerung haben uns alle abgeraten, da sich Bodenplatte und Kellerbereich unterschiedlich setzen können und es zu Rissen kommen kann. Deshalb haben wir auf einen Keller verzichtet und zwei Kellerräume im Erdgeschoss untergebracht. Je nach Grundstück kann ein Keller jedoch durchaus sein Geld wert sein.
Trotz einiger Nachteile sind wir sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, einen Bungalow zu bauen. Die vielen Vorteile, wie barrierefreies Wohnen, offene Wohnbereiche und die Möglichkeit, bis ins hohe Alter in unseren eigenen vier Wänden zu leben, überwiegen die Kosten und Herausforderungen bei weitem.