Die unterschiedlichen Ausformungen der weiblichen islamischen Verschleierung – Burka, Nikab, Hidschab und Tschador – sind derzeit viel diskutierte Themen. Doch viele Menschen wissen noch immer nicht genau, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt.
Burkaverbot in aller Munde
Obwohl die Burka hierzulande selten anzutreffen ist, ist das Thema Burkaverbot auch in der österreichischen Politik angekommen. Stattdessen sind andere Formen der Verschleierung, wie das Kopftuch (Hidschab) oder verschiedene Ganzkörperverschleierungen, bei konservativen muslimischen Frauen sehr verbreitet.
Abstufungen der Verhüllung
Arabischstämmige Musliminnen tragen oft den Nikab, ein Gesichtsschleier, der in Kombination mit einem langen Gewand (Abaja) und einem Kopftuch (Hidschab) getragen wird. Der Nikab bedeckt das gesamte Gesicht, lässt jedoch einen schmalen Sehschlitz frei.
Regionale Unterschiede
Die Burka stammt aus Afghanistan und wird in Teilen Pakistans getragen. Sie ist ein weites Gewand, das den gesamten Körper bis zu den Zehenspitzen komplett verhüllt. Eine andere Variante der Burka wird in den arabischen Golfstaaten verwendet, wo eine Gesichtsmaske aus Leder oder Metall die Nase und den Mund bedeckt.
Zeichen großer Frömmigkeit
Der Tschador wird hauptsächlich im Iran getragen. Es handelt sich um ein großes, schwarzes, halbkreisförmiges Tuch, das über die normale Kleidung gezogen wird und Kopf, Körper und Haare vollständig bedeckt. Im Iran ist das Tragen eines Schleiers gesetzlich vorgeschrieben.
Koran: Keine ausdrückliche Forderung zur Vollverschleierung
Im Koran wird die Verhüllung des Gesichts nicht ausdrücklich gefordert, auch wenn einige dies so interpretieren. Stattdessen wird in verschiedenen Versen zur Bedeckung des weiblichen Körpers aufgefordert, jedoch unterschiedlich interpretiert.
Und manche verschleiern sich gar nicht
Nicht alle muslimischen Frauen verschleiern sich. In vielen Ländern gehen sie unverhüllt oder tragen eine andere Form des Kopftuchs, bei dem das Haar nicht vollständig bedeckt ist.
Insgesamt gibt es also viele verschiedene Formen der islamischen Verschleierung, die von regionalen und kulturellen Unterschieden geprägt sind. Es ist wichtig, diese Vielfalt zu beachten und Vorurteile abzubauen, um ein besseres Verständnis und Respekt für unterschiedliche Lebensweisen zu entwickeln.
Quelle: religion.ORF.at/APA