Wie viel kostet es eigentlich, seinen eigenen Camper auszubauen? Träumst du von einem Zuhause auf vier Rädern? Egal ob selbstausgebauter Kastenwagen, Wohnmobil oder Minicamper – die Kosten für den Ausbau sind eine wichtige Frage. Wir haben jede noch so kleine Ausgabe festgehalten und über Monate hinweg jeden Kassenzettel gesammelt. Jetzt ist unser Traum vom Campervan Realität und wir sind schon zwei Monate mit unserem Ford Transit unterwegs. Was haben wir also tatsächlich für den Ausbau unseres Campers bezahlt? Das erfährst du hier!
Der Preis hängt natürlich stark von deinen Anforderungen und Bedürfnissen ab. Da wir im Camper auch von unterwegs arbeiten, war uns eine zuverlässige Stromversorgung wichtig. Das hat sich allerdings auch in den Kosten niedergeschlagen: Die Elektrik in unserem Camper ist etwas teurer gewesen! Dafür haben wir in anderen Bereichen wie dem Möbelbau und der Dekoration gespart, denn wir wollten am liebsten alles selbst machen. Wenn du dich zum Beispiel für IKEA statt DIY entscheidest, könnten die Kosten in diesen Bereichen höher ausfallen.
Kosten für das Basisfahrzeug und den Ausbau
Die Wahl des Basisfahrzeugs hat einen großen Einfluss auf die Gesamtkosten, da das Fahrzeug selbst die teuerste Anschaffung während des Ausbauprozesses ist. Wir hatten ein Budget von insgesamt 10.000 € für das Fahrzeug und den Ausbau festgelegt. Unsere Suchkriterien für das Fahrzeug im September 2020 waren:
- Kosten: maximal 6000 €
- Kilometerstand: maximal 180.000 km
- Erstzulassung: frühestens 2010
- Art des Fahrzeugs: Kastenwagen mit Stehhöhe
- Wartungszustand: sehr gut, kein Wartungsstau
Wir haben letztendlich einen Ford Transit L2H3 für 5.000 € gefunden. Er wurde 2012 zugelassen, hatte beim Kauf 155.000 km und war in einem guten Zustand ohne größere Roststellen oder erkennbaren Wartungsstau. Der Verkäufer hat vor dem Kauf einen neuen TÜV gemacht und dem Camper neue Allwetter-Reifen spendiert. Seitdem sind wir über 4.000 Kilometer gefahren und alles läuft einwandfrei. Ein echter Glücksgriff!
Kosten für die Überführung und Zulassung
Wir haben unseren zukünftigen Camper in Kiel gefunden, etwa zwei Stunden Fahrzeit von Rostock und sechs Stunden Fahrzeit von Erfurt, dem Wohnort unserer Familien, entfernt. Da wir unseren Camper unbedingt in Erfurt ausbauen wollten, hatten wir eine längere Überführungsfahrt vor uns. Da wir den Ford während des Ausbaus noch nicht zulassen wollten, haben wir uns für ein Kurzzeitkennzeichen entschieden. Da der Ford Transit bereits zugelassen war, fielen zusätzlich noch Kosten für die Abmeldung an. Die Gesamtkosten für die Überführung und Zulassung belaufen sich auf 136,75 €.
Rostentfernung und Rostschutz
Obwohl unser zukünftiger Camper nur wenige Roststellen hatte, haben wir uns viel Zeit genommen, um diese Stellen gründlich zu behandeln. Wir haben jede noch so kleine Roststelle behandelt, die Stellen anschließend mit Silikonentferner gereinigt und mit Rostschutz Metallgrundierung versiegelt. Die Kosten für die Rostbehandlung betragen insgesamt 148,36 €.
Isolierung und Dämmung
Nach der Rostbehandlung haben wir begonnen, den Innenraum unseres Campers zu isolieren und zu dämmen. Dafür haben wir Armaflex-Matten und Styrodur-Platten verwendet. Außerdem haben wir Alubutyl an den Wänden und Decken angebracht, um das blecherne Geräusch des Metalls zu reduzieren. Die Gesamtkosten für die Isolierung und Schalldämmung betragen 386,94 €.
Fenstereinbau
Der Einbau der Fenster in die Karosserie war einer der aufregendsten Schritte beim Ausbau unseres Campers. Wir mussten Löcher in die Karosserie schneiden und anschließend Wohnmobilfenster einsetzen. Die Fenster waren teurer als erwartet, aber hier sind die Kosten für den Einbau:
- Dachfenster: 129,80 €
- Winkel: 10,07 €
- Seitenfenster: 289,90 €
Die Gesamtkosten für den Fenstereinbau belaufen sich auf 470,45 €.
Fußboden
Nach der Dämmung haben wir OSB-Platten auf den Boden gelegt und mit PVC-Boden verkleidet, um den Fußboden vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Gesamtkosten für den Fußboden im Camper betragen 91,93 €.
Elektrik
Die Installation der Elektrik war der aufwendigste Teil des Ausbaus. Die Kosten für die Elektrik belaufen sich auf insgesamt 2.447,99 €. Hier sind einige der verwendeten Materialien:
- AGM Autobatterie 230Ah: 349,90 €
- MPPT 100 / 20 Solarladeregler: 144,26 €
- Neue Starterbatterie: 161,51 €
- Wechselrichter 500W: 209,93 €
- Kühlbox: 360,16 €
- Multimeter: 17,97 €
Innenverkleidung
Für die Verkleidung des Innenraums haben wir Biegesperrholz verwendet. Die unteren Seitenwände haben wir mit Pappelsperrholz verkleidet. Die Gesamtkosten für die Innenverkleidung betragen 317,96 €.
Möbelbau
Die Kosten für den Möbelbau belaufen sich auf 698,25 €. Hier sind einige der verwendeten Materialien:
- Sperrholz und Leisten: 104,40 €
- Küchenarbeitsplatte: 57,51 €
- Oberfräse: 169,98 €
Toilettenlösung
Die Kosten für unsere Trockentrenntoilette von Kildwick belaufen sich auf 332,90 €.
Malern und Lackieren
Die Gesamtkosten für das Malern und Lackieren betragen 116,40 €.
Wassersystem und Abwasser-System
Die Gesamtkosten für das Wassersystem im Camper betragen 152,11 €.
Deko im Camper
Für die Dekoration im Camper haben wir insgesamt 153,06 € ausgegeben.
Campingausrüstung
Die Gesamtkosten für die Campingausrüstung betragen 66,82 €.
Ausrüstung zum Arbeiten im Van
Die Gesamtkosten für die Ausrüstung zum Arbeiten im Van betragen 86,02 €.
Laufende Kosten
Die laufenden Kosten belaufen sich auf 922 € pro Jahr.
Fazit
Die Gesamtkosten für den Camperausbau belaufen sich bisher auf 10.462,83 €. Die Investition hat sich jedoch gelohnt, da wir überglücklich in unserem Camper leben. Mit den geplanten Ausbauten wie der Standheizung und der Küche werden die Kosten noch etwas steigen, aber das gehört dazu. Das Fazit lautet also: Ein Camper ist nie komplett fertig, aber es ist ein Traum, der es wert ist, verfolgt zu werden!
