Camping auf Sardinien: Ein unvergessliches Abenteuer erwartet dich!

Camping auf Sardinien - Unser Ratgeber

Atemberaubende Landschaften, herzliche Mentalität und ein ganz eigenes Flair erwarten dich auf Sardinien. Die kleine Insel ist perfekt geeignet für Camping und einen Urlaub im Wohnmobil. Hier gibt es eine gut ausgebaute Infrastruktur an Stellplätzen mit genialen Aussichten oder direkt am Strand. Sardinien steht für eine glamouröse Küste und ein geheimnisvolles Landesinnere. Nur 202 Kilometer vom italienischen Festland getrennt, ist sie das perfekte Ziel für Strandurlauber und Kulturliebhaber. Wandern, Sonnenbaden, Klettern – all das findest du auf Sardinien. Ob 1600 Kilometer feinsandige Küste oder den tiefsten Canyon Europas, Sardinien ist vielseitig und trotz der Beliebtheit und des Tourismus findet man hier naturbelassene Gegenden, traumhafte Strände und einsame Buchten. Gepaart mit kulinarischen Köstlichkeiten wie reichhaltigem Käse und aromatischen Weinen. Wer kann da widerstehen?

Mit Campanda im Wohnmobil unterwegs

Anreise

In rund zwei Stunden kannst du Sardinien mit dem Flugzeug erreichen. So gut wie alle großen Flughäfen Deutschlands fliegen Olbia im Norden und Cagliari im Süden direkt an. Die kleineren Flughäfen Alghero und Arbatax/Tortoli werden von Frankfurt am Main, Düsseldorf und Köln direkt angeflogen. Vor Ort kannst du dir dein Wohnmobil mieten und deine Sardinien Rundreise beginnen.

Solltest du dennoch eine Anreise per Fähre mit dem Wohnmobil bevorzugen, hast du auch hier einige Möglichkeiten. Für einen Kurztrip lohnt sich die Fähre allerdings nicht, da die Anreise aus Deutschland meist sehr lang ist und auch die Überfahrt dauert. Außerdem sind die Fährpreise im Vergleich zu den Flugpreisen teurer. Für zwei Personen musst du pro Überfahrt mit mindestens 120 Euro rechnen. Per Flugzeug kommst du schon ab rund 80 Euro zu zweit nach Olbia.

Solltest du dein Wohnmobil in Deutschland mieten, sind die wichtigsten Fährhäfen für dich Olbia (Norden) und Cagliari (Süden). Von Civitavecchia dauert eine Überfahrt nach Olbia zwischen 5:30 Stunden und 7:30 Stunden. Fahrt du von Genua nach Olbia, musst du mit ungefähr 9 bis 10 Stunden rechnen. Die Fährverbindung von Genua ist die beliebteste für alle Anreisenden aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Befindest du dich auf einem längeren Roadtrip, hast du außerdem die Möglichkeit von Marseille, Neapel, Palermo, Trapani (Sizilien) oder Barcelona rüberzusetzen.

Beste Reisezeit Sardinien

Die beste Reisezeit für deine Sardinien Rundreise ist der Früh- oder Spätsommer. Von Mai bis Oktober hast du mediterranes Klima mit warmen Temperaturen auch im Frühling und Herbst. Die Badesaison wird hier bereits im Mai eröffnet. Meiden solltest du Sardinien im Juli und August. Hier herrschen dann meist bis zu 40 Grad, und die Insel ist im August sehr voll, da Ferienzeit in Italien ist. Im Mai hast du im Durchschnitt 8,7 Sonnenstunden. Die Temperaturen erreichen hier bereits bis zu 22 Grad. Der Mai kann dennoch sehr abwechslungsreich sein. Ab Juni ist die Regenzeit komplett vorbei und es herrschen Temperaturen von bis zu 27 Grad.

Fahren mit dem Wohnmobil auf Sardinien

Das Wichtigste zuerst: Auf Sardinien gibt es keine Maut, die du zahlen musst. Das ist super, denn vor allem die italienische Maut (Festland) sollte man nicht unterschätzen. Bedenke das, wenn du aus Deutschland anreist. In Italien sind fast alle Autobahnen, Pässe und Tunnel mautpflichtig.

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Die Tempolimits sind innerorts auf 50 km/h, außerorts auf 90 km/h und bei Schnellstraßen ebenfalls auf 90 km/h festgelegt. Auf Sardinien gibt es keine Autobahnen, nur Schnellstraßen. Das bedeutet, du kannst deine Rundreise in Ruhe genießen und wirst von keinen Rasern gedrängt, denn einen Strafzettel möchte hier bestimmt niemand riskieren.

Der Bußgeldkatalog hat es in sich, das gilt vor allem auch für eine Überschreitung der Promillegrenze, die bei 0,5 liegt. Dies wird auf Sardinien sehr streng kontrolliert, und eine Nichteinhaltung kann dich bis zu 530 Euro Strafe kosten. Zum Pflichtinventar gehören Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten. Das Parken an weiß gekennzeichneten Bordsteinen ist kostenlos. Blau bedeutet gebührenpflichtig und eine schwarz-gelbe Markierung steht für absolutes Parkverbot. Des Weiteren achte darauf, dass du immer mit Licht fährst – auch tagsüber ist das hier Pflicht.

Camping auf Sardinien

Wildcampen ist auf Sardinien absolut verboten. Hier erwarten dich Strafen bis zu 500 Euro. Das so genannte Biwakieren, um deine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen, ist auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen für eine Nacht gestattet. Sardinien hat ein gut ausgebautes Tankstellennetz, und auch an diesen sowie an Autobahnraststätten ist eine Gasversorgung zum Füllen von Gasflaschen gewährleistet. Insgesamt findest du eine Vielzahl an Campingplätzen auf Sardinien. Besonders gut ausgestattete Plätze für Familien befinden sich vorwiegend im Osten der Insel.

Aufgrund der hohen Waldbrandgefahr im Sommer ist offenes Feuer und unachtsames Grillen tabu. Die Sarden sind bekannt für ihre Gastfreundschaft. Mit etwas Glück und einem netten Gespräch hast du gute Chancen, auch mal eine Nacht einen Stellplatz auf einem Hof zu ergattern. Hunde sind auf vielen, aber nicht auf allen Campingplätzen willkommen. Informiere dich vorher.

Wir empfehlen dir einige Stellplätze entlang unserer Beispielroute eines Sardinien Camping Urlaubs. Für eine Übernachtung mit einem Wohnmobil, inklusive 2 Personen und Strom, zahlst du in der Nebensaison 22-32 EUR und in der Hauptsaison etwa 40 EUR.

Sardinien Wohnmobil Reiseroute

Sardinien erscheint vielleicht flächenmäßig nicht so groß, doch es gibt unglaublich viel zu entdecken. Es mangelt nicht an Campingplätzen. Nahezu an jedem Strandabschnitt oder einer größeren Stadt findest du gut ausgestattete Übernachtungsmöglichkeiten, wo du Abwasser und Müll fachgerecht entsorgen kannst.

Für eine Sardinien Rundreise kannst du zwei bis drei Wochen einplanen. Langweilig wird dir hier nie werden, aber auch eine Woche lohnt sich definitiv!

Hier ist unser Routenvorschlag. Je nachdem, wie viel Zeit du hast, kannst du variieren oder bei einem der vorgeschlagenen Ausflugsziele eine Nacht länger verbringen.

Von Olbia nach Santa Teresa Gallura

Starte deine Rundreise in Olbia. Hier findest du den Flughafen mit den besten Verbindungen aus Deutschland, und du kannst sofort in dein Wohnmobil steigen und losfahren. Reist du mit der Fähre an, wirst du höchstwahrscheinlich auch in Olbia starten.

Dein erstes Ziel ist Santa Teresa Gallura. Auf dem Weg dorthin liegen das Dorf Porto Cervo und die Stadt Palau. Diese sind einen Abstecher wert. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, solltest du die La Maddalena erkunden. Es handelt sich hierbei um eine Inselgruppe bestehend aus 62 Inseln und Inselchen vor der Nordküste Sardiniens. Das Naturschutzgebiet besticht vor allem durch seine smaragdfarbenen Buchten und Strände.

Von Santa Teresa Gallura aus bieten sich viele Ausflüge entlang der Nordwestküste an. So kannst du beispielsweise eine archäologische Besichtigung der Monumente von Santa Teresa Gallura anschauen. Die Landschaft besticht durch ihre Granitformationen sowie Traumstrände. Auf der Halbinsel Capo Testa findest du die schönsten Strände Sardiniens. Sie liegen hier in geschützten Badebuchten.

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Weiter findest du einen Leuchtturm und das Valle di Luna. Einige Aussteiger kamen in den 60er Jahren hierher, und noch immer leben Menschen in den Höhlen, die das Tal durchziehen.

In dieser Region kannst du ruhig ein paar Tage verbringen. Es gibt viel zu entdecken.

Unser Camping-Tipp:

  • Campingplatz La Liccia
  • Camping Baia Blu Tortuga (Mindestaufenthalt 2 Nächte)

Von Santa Teresa Gallura nach Alghero

Fahre weiter Richtung Alghero. Auf dem Weg dahin solltest du unbedingt bei Castelsardo einen Halt einlegen. Das schöne Städtchen Sardiniens ragt tief ins Meer hinein und liegt auf einer wunderschönen Anhöhe. Hier hast du in jede Himmelsrichtung atemberaubende Ausblicke. Außerdem kannst du von dort aus den bekannten Elefantenfelsen bestaunen. Für wenige Euro bekommst du Zugang zum Castello dei Doria. Die Burg wurde auf einem Felsvorsprung errichtet, und von hier hast du den besten Blick über die Altstadt.

Die Landschaft um Alghero ist geprägt durch steile Felsklippen. Aber keine Angst, auch in dieser Region wirst du traumhafte Strände finden. Unbedingt besuchen solltest du die Neptunsgrotte Grotta Nettuno, eine riesige Tropfsteinhöhle. Ganz in ihrer Nähe findest du auch die alten Ruinen von Nuraghe Palmavera.

Du befindest dich nun außerdem im Weinanbaugebiet Sardiniens. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, besuche das Weingut Sella & Mosca.

Die Stadt Alghero besitzt eine der schönsten Altstädte Sardiniens. Sie ist ein lebendiges Städtchen mit gutem Essen, Shoppingmöglichkeiten und Marktplätzen. Von hier aus bieten sich auch Bootstouren vom Hafen aus an. Mehrere Tage lohnen sich hier definitiv.

Unser Camping-Tipp: Camping Village Laguna Blu

Von Alghero über Oristano nach Cagliari

Auf der Sinis-Halbinsel findest du die antike Stadt Tharros. Diese ist allemal einen Besuch wert, und die Umgebung ist atemberaubend. Hier kannst du unzählige Erkundungstouren an einen der zahllosen Strände Sardiniens unternehmen. Der Strand Capo Mannu ist bei Surfern beliebt, und auch Wanderer können den Profis bei ihren waghalsigen Stunts zuschauen.

Die Strände der Provinz Oristano sind an vielen Stellen völlig wild und unberührt. Hier hast du die Qual der Wahl und kannst jeden Tag einen anderen Strand besuchen. Dei chicchi di riso oder der romantische Strand San Giovanni di Sinis sind nur eine kleine Auswahl.

Unser Camping-Tipp: Bella Sardinia

Danach geht es weiter in die Hauptstadt! Hier empfehlen wir einen Besuch der Altstadt sowie der Bastion Saint Remy. Außerdem besitzt Cagliari einen wunderschönen Stadtstrand und bietet sogar ein ausgeprägtes Nachtleben. Trotzdessen ist die Stadt nicht von Touristen überrannt, und du findest faire Preise und kulinarische Köstlichkeiten.

Exkurs – Kulinarische Highlights Sardiniens:
Machen wir einen kleinen Zwischenstopp und beschäftigen uns mit den sardinischen Speisen, damit du weißt, was du nicht verpassen darfst. Pane carasau, das ist hauchdünnes Hirtenbrot. Dazu wird als Antipasti häufig der aromatische und würzige Schafskäse Pecorino Romano zusammen mit Salsiccia Sarda angeboten. Pasta-Liebhaber bestellen sich die Gnocchi Sardi genannten Malloreddu oder Culurgiones (Sardinische Ravioli). Spezialitäten sind außerdem Lamm- und Ziegenfleisch sowie Fisch und Meeresfrüchte. Wählst du deinen Wein aus, hast du eine Palette an köstlichen Sorten: trockener Weißwein aus der Vermentino-Traube oder vielleicht einen kräftigen Rotwein wie den Cannonau di Sardegna. Magst du es sanfter, kannst du den Monica di Cagliari versuchen. Zum Dessert gibt es auf Sardinien Sebadas. Das sind köstliche Teigtaschen, die mit Frischkäse gefüllt und mit Miele Amaro serviert werden. Zum Abschluss bestell dir einen Mirto. Dieser Likör wird aus den Beeren der Myrte hergestellt und nach dem Essen gereicht.

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Von Cagliari nach Villasimius

Auf dem Weg nach Villasimius kommst du an der Santa Margherita di Pula vorbei. Hier findest du die herrlichen Strände von Chia, und in dem Nachbarort findest du die Ruinen der antiken Stadt Nora.

Allein die Küstenstraße hier entlang ist ein Highlight für sich. Du hast grandiose Ausblicke hoch über dem Meer. In der Nähe von Villasimius findest du ebenfalls unglaublich viele Strände. Im Hinterland des kleinen Städtchens erstrecken sich die Berge des Sarrabus-Gebirges mit dem Naturschutzgebiet der Sette Fratelli. Hierhin lohnen sich definitiv Erkundungs- und Wandertouren.

Unser Camping-Tipp:

  • Villaggio Camping Capo Ferrato
  • Camping Village 4 Mori

Von Villasimius nach Arbatax

Die berühmten roten Felsen von Arbatax sind ein Muss. Auf der einen Seite hast du den Blick auf das Meer, und auf der anderen Seite siehst du den Gipfel des Gennargentu, dem höchsten Gebirgszug Sardiniens. Hier lohnen sich Ausflüge nach Lanusei, Bari Sardo oder Jerzu.

Von Arbatax nach Budoni und San Teodoro

Du beendest deine Sardinien Rundreise in Budoni und San Teodoro. Auf dem Weg dorthin besichtigst du Orosei. Hier findest du nochmal alles, was Sardinien ausmacht: weite Strände, majestätische Ausblicke, spektakuläre Felsenküste, kleine Dörfer und Städtchen.

Entlang des Supramonte, dem zweithöchsten Gebirge Sardiniens, schlängelt sich eine spektakuläre Gebirgsstraße. Zahllose Wanderrouten führen durch dieses Gebiet. Cala Gonone und Cala Luna sind zwei wunderschöne Buchten inmitten des Supramonte. Merkmal der Region sind genau diese Buchten und Hänge, die von einem Höhlensystem durchzogen werden – auch unter Wasser. Ein wahres Paradies für Taucher.

Mache einen Ausflug in eine der vielseitigen Schluchten, die zum Gebirge gehören. Einer der eindrucksvollsten Orte Sardiniens ist der tiefste Canyon Europas “Le Gole di Su Gorroppu” mit bis zu 500 Meter hohen Wänden. Gute Fitness und festes Schuhwerk sind hier Grundvoraussetzung. Angekommen in San Teodoro, kannst du den Capo Coda Cavallo mit der Cala Brandinchi besuchen. Ein sehr schöner, langer Sandstrand mit einer spektakulären Aussicht. Ebenfalls empfehlenswert ist der Cala di Budoni, ein weißer Sandstrand mit hohen Dünen.

Unser Camping-Tipp:

  • Porto Sosàlinos
  • Cala Gonone Camping

Kosten Sardinien Urlaub

Jetzt hast du eine Inspiration und eine ungefähre Route. Doch mit welchen Kosten musst du vor Ort rechnen? Die Preise variieren stark je nach Saison. Im Süden ist es eher preiswerter. Dennoch ist von günstig bis Luxus alles dabei. Es kommt natürlich auch auf deine Vorlieben und Ansprüche an. Hier findest du einen ungefähren Richtwert. Je nach Wohnmobiltyp musst du mit unterschiedlichen Preisen rechnen. Kastenwagen sind in der Regel günstiger als Alkoven-Wohnmobile.

Eine Woche im Mai für 2 Personen:

  • 6 Nächte Miete Kastenwagen: 600 €
  • Flugtickets: 160 €
  • 6 Nächte Campingplatz: 180 €
  • Spritkosten für die angegebene Route 800 km: 110 €
  • Lebensmittel & Restaurantbesuche: 200 €
  • Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten: 50 €

Die Kosten für einen einwöchigen Sardinien Camping Urlaub für 2 Personen betragen vor der Hauptsaison also etwa 1.300 €.

Zwei Wochen im Mai für 2 Personen:

  • 13 Nächte Miete Kastenwagen: 1.200 €
  • Flugtickets: 160 €
  • 13 Nächte Campingplatz: 390 €
  • Spritkosten für die angegebene Route 800 km: 110 €
  • Lebensmittel & Restaurantbesuche: 400 €
  • Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten: 90 €

Wenn du dir mehr Zeit lassen möchtest für deinen Sardinien Camping Urlaub, schlägt sich das hauptsächlich in den Kosten für die Fahrzeugmiete und den zusätzlichen Übernachtungen auf Campingplätzen nieder. In unserem Rechenbeispiel wären das Gesamtkosten von 2.400 € für 14 Tage.

Du siehst also, Sardinien begeistert. Die facettenreiche, italienische Insel wird dich mit ihren lebendigen Küstenstädten und dem atemberaubenden Hinterland in ihren Bann ziehen. Du kannst nicht genug von Italien bekommen? Dann schau dir unseren Artikel zum Gardasee an, ein absoluter Dauerbrenner als Reiseziel unter Campern.

Autor: Tom Sperner