Camping hat sich im Laufe der Jahre zu einem wahren Kulturgut entwickelt. Das Gefühl, mit dem “Haus am Haken” unterwegs zu sein, ist für viele Menschen mit Kindheitserinnerungen und Familienmomenten verbunden. Doch wie haben sich die Campingstandards im Laufe der Zeit verändert und warum begeistert das Campen die Menschen früher wie heute?
Die Anfänge des Campings
Schon in der Römerzeit gab es Reisewagen, in denen Menschen von Ort zu Ort zogen und oft wochenlang lebten. Diese Wagen hatten jedoch wenig Ähnlichkeit mit unseren heutigen Wohnmobilen, außer dass sie zur Reise gedacht waren. Die eigentliche Entwicklung des Caravanings begann im Jahr 1885, als der Engländer Gordon Staples den ersten Reisewagen namens “Wanderer” erfand, der noch von Pferden gezogen wurde. Der “Wanderer” bot damals eine luxuriöse Reisemöglichkeit, war aber nur den wohlhabenderen Menschen vorbehalten.
Die nächste bahnbrechende Weiterentwicklung kam erst 1931 mit der Produktion der ersten “Dethleffs-Wohnwagen” in Deutschland. Bereits vier Jahre später waren Wohnmobile als Hochzeitsgeschenk äußerst beliebt. Zu dieser Zeit waren die Wohnwagen noch recht einfach ausgestattet.
In den 1960er Jahren gab es bereits über 20.000 zugelassene Wohnmobile, die mit elektrischem Licht und einer kleinen Küche ausgestattet waren. In den 1970er Jahren gehörten fest eingebaute Möbel wie eine Kochstelle, eine Dusche und eine Toilette zur Grundausstattung. Die Industrie produzierte fleißig Campingzubehör aller Art. Die Wohnmobile wurden immer effizienter genutzt, indem zusätzliche Schlafplätze über dem Fahrerhaus geschaffen wurden.
Heute legt man großen Wert auf die Sicherheitstechnik von Wohnwagen und -mobilen sowie auf ansprechendes Design und Komfort. Der Begriff “Glamping” (glamouröses Camping) hat sich etabliert, da Luxus-Wohnmobile heutzutage besser ausgestattet sind als die meisten Wohnungen und einen hohen Wohnkomfort bieten.
Auch das Zelten ist in den letzten Jahrzehnten komfortabler geworden. Moderne Feldbetten und hochwertige Schlafsäcke sorgen für mehr Bequemlichkeit und Wärme in kühlen Nächten. Die Outdoor-Küche ist ebenfalls besser ausgestattet und erleichtert das Kochen.
Warum die Menschen campen
Die Gründe für einen Campingurlaub haben sich im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert. Die Flexibilität und Nähe zur Natur sind nach wie vor beliebte Aspekte einer Reise mit dem Wohnwagen. Mit der Verbesserung der finanziellen Situation vieler Haushalte nach 1950 wuchs auch der Wunsch nach Freizeit. Die Industrie erkannte dies und produzierte verschiedene Fahrzeugtypen für den Campingurlaub. Die abenteuerlustige und unabhängige Art des Reisens boomt seitdem.
Die Menschen lieben es, dem Alltagsstress zu entfliehen und unabhängig an Orte zu fahren, die sie ansprechen. Das Entfliehen der ständigen Erreichbarkeit ist ein weiterer Aspekt, der sich in den letzten Jahren herausgebildet hat. Viele Camper nutzen den Campingurlaub als Möglichkeit, sich von technischen Geräten und dem ständigen Druck, immer erreichbar zu sein, zu befreien.
Veränderung der Reiseziele
Früher zogen die Camping-Urlauber oft in der Nähe gelegene Erholungsorte vor. Reisen zu entfernteren Zielen waren seltener. Heutzutage steigt jedoch das Interesse am Campingurlaub in der Ferne. Dank der verbesserten Reisebedingungen ist es heutzutage kein Problem mehr, in entfernte Länder wie Spanien, Frankreich, Italien oder Kroatien zu reisen.
Kosten für den Campingurlaub
Die Preise auf Campingplätzen sind im Laufe der Jahre gestiegen. Dies liegt jedoch auch daran, dass der allgemeine Lebensstandard in Deutschland seit den 1950er Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Auch die Ansprüche der Urlauber an den Campingplatz spielen eine wichtige Rolle bei den Kosten. Je höher die Ansprüche, desto teurer ist der Aufenthalt.
Veränderung der Campingplätze
Die Ausstattung der Wohnmobile und -wagen verbessert sich stetig. Auch die Campingplätze haben im Laufe der Zeit viele Veränderungen erfahren. Früher wurden Zelte oft auf Bauernwiesen oder an Flussufern aufgestellt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die ersten offiziellen Campingplätze geschaffen. Diese hatten jedoch oft noch keinen guten Ruf. Es gab keine sanitären Anlagen oder mobile Kühlmöglichkeiten. Camping war damals nur etwas für Hartgesottene.
Heute gehören Strom- und Wasseranschlüsse, sanitäre Anlagen und Warmwasserduschen zum Standard auf deutschen Campingplätzen. Viele Campingplätze sind wie kleine Dörfer ausgestattet und bieten Spielplätze, Restaurants, Imbissbuden und Supermärkte. Dadurch wurde das Dauercamping immer beliebter, bei dem Camper feste Stellplätze mieten oder kaufen. Die Parzellen verfügen oft über einen Kleingarten, und es entstehen freundschaftliche Beziehungen zu den Nachbarn.
Trends und Entwicklungen der Zukunft
Der Trend des “Ecocampings”, also besonders umweltbewusstem Camping, wird immer beliebter. Etwa 230 Campingplätze in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz bieten Camping mit geringem Energieverbrauch und reduziertem Abfall an. Die Plätze werden naturbelassen gestaltet und mit Grünflächen versehen. Dies steht im Kontrast zum Trend des “Glampings”, bei dem Luxus und Komfort im Vordergrund stehen und der ursprünglichen Idee des Campings fern ist.
Ein weiterer Trend, den vor allem junge und abenteuerlustige Camper entdeckt haben, ist das Übernachten an außergewöhnlichen Orten wie Steilwänden oder zwischen Bäumen.
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