Die Marken, zwischen der Adria und dem Apennin gelegen, sind ein wahres Paradies für Campingliebhaber. Hier findest du eine atemberaubende Landschaft, die der Toskana in nichts nachsteht. Die Nähe sowohl zum Meer als auch zum Gebirge macht diese mittelitalienische Region besonders reizvoll. Wenn du im Urlaub die Nähe zur Natur, Ursprünglichkeit und ein reiches kulturelles Angebot suchst, bist du in den Marken genau richtig.
Besonderheiten beim Camping in den Marken
Die Marken bieten entlang der gesamten Adriaküste Campingplätze mit direktem Zugang zum Meer. Egal, ob du dein Zelt inmitten eines Waldes aufschlagen möchtest oder lieber einen Panoramablick auf die Adria genießt – hier steht die Freude an der Natur im Mittelpunkt. In den sanften Hügeln im Hinterland gibt es weniger große Campingplätze. Eine interessante Alternative sind privat geführte Mini-Campings, auch Agriturismo genannt. Diese landwirtschaftlichen Betriebe bieten normalerweise nur Zeltplätze an, aber einige von ihnen erlauben auch Wohnmobilen oder Wohnwagen, den Außenbereich des Campingplatzes zu nutzen.
Anreise
Die schnellste Route von Stuttgart führt über die A8 und A7 zur Fernpassstraße B179 in Füssen. In Tirol nimmst du die A12 und folgst anschließend der E45 durch Österreich bis zur Brennerautobahn A22 in Richtung Modena. Von da aus geht es weiter über die Autostrada Adriatica, die A14 über Bologna, in Richtung San Marino. Die verschiedenen Urlaubsorte in den Marken sind über gut ausgebaute Nationalstraßen sowie über langsamere Provinzstraßen erreichbar. An der Küste entlang führt die SS16, die SP360 westlich zur Provinz Ancona. Die Entfernung von München zu den Marken beträgt etwa 800 km. Beachte, dass alle Autobahnen in Italien gebührenpflichtig sind. An den Mautstellen solltest du vor allem in der Hauptsaison darauf achten, die richtige Spur für Bar- oder Kartenzahlung zu wählen. Insgesamt sind die Raststätten in Italien etwas spärlicher ausgestattet, daher findest du Spielplätze für Kinder eher auf deutscher oder österreichischer Seite.
Reiseziele beim Camping in den Marken
Die Landschaft der Marken ist reich an zwölf Naturschutzgebieten und historischen Orten mit beeindruckendem kulturellem Erbe. Es lohnt sich daher, auch außerhalb der Adriaküste die Marken zu erkunden.
Marken
Die Marken stehen für unberührte Landschaften und nachhaltigen Tourismus. In der Region laden sechs Natur- und Regionalparks sowie weitere sechs Naturreservate zum Besuch ein. Der größte Nationalpark der Marken ist der Parco nazionale dei Monti Sibillini im Apennin. Im Mai und Juni kannst du hier ein einzigartiges Naturspektakel erleben: Die Hochebene Piano Grande verwandelt sich in ein Meer aus Wildblumen. Aber auch in den anderen Monaten ist die Region um den Monte Vettore ein Paradies für Wanderer.
Urbino
Die Festungsstadt Urbino ist aufgrund ihres künstlerischen und kulturhistorischen Erbes ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der Herzogliche Palast, Palazzo Ducale, ist allein wegen seiner Größe beeindruckend. Im Inneren beherbergt er eine der bedeutendsten Sammlungen der italienischen Renaissance. In der kleinen Kapelle Oratorio di San Giovanni Battista, die etwas versteckt in einer Seitenstraße liegt, kannst du beeindruckende Fresken bewundern. Die Intensität der Farben und die maltechnische Qualität der Fresken werden nicht nur Kunstliebhaber begeistern.
Aktivitäten und Ausflüge
Die Marken bieten eine Vielzahl an Aktivitäten für jeden Geschmack.
Abstecher in einen Zwergstaat
San Marino, die älteste Republik Europas, liegt nur 15 km von Rimini entfernt und ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel. Vom historischen Stadtkern aus hast du einen atemberaubenden Blick bis zum Mittelmeer. Der Monte Titano, eine Festungsanlage, bietet eine einzigartige Aussicht. Vor dem neugotischen Regierungspalast findet jeden Tag die Wachablösung statt. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Steuerfreiheit beim Einkaufen in San Marino.
Die Grotten von Frasassi
Etwa eine Stunde Fahrt von Ancona entfernt, in einer steilen Schlucht des regionalen Naturparks Gola della Rossa e di Frasassi, befindet sich der größte Tropfsteinhöhlenkomplex Italiens. Bei einer geführten Tour kannst du das Innere der Höhlen auf gut begehbaren Wegen erkunden. In der Nähe lohnt sich auch ein Besuch der alten Stadt Fabriano, die für ihre Papierherstellung bekannt ist. Auf dem Weg von Ancona nach Frasassi bieten sich auch Abstecher ins mittelalterliche Städtchen Jesi und zur Gemeinde Staffolo mit ihren prächtigen Stadtmauern an.
Gastronomie
In den bescheidenen, familiär geführten Trattorien der Marken kannst du die typisch regionale Küche genießen. Frische, lokale Zutaten wie Kräuter, Pilze und Trüffel werden für die Zubereitung von Nudel- oder Fleischgerichten verwendet – und das schmeckt man! Die Pasta ist hier besonders fein und köstlich. Die marchigianische Küche ist ausgesprochen abwechslungsreich. In ländlichen Gebieten ist der Grillteller sehr beliebt, an der Adriaküste steht Brodetto, eine Art Fischsuppe, auf der Speisekarte, und in der Umgebung von Fermo werden vorzugsweise Eiernudeln aus Campofilone mit einer traditionellen Fleischsoße gegessen. Weitere regionale Spezialitäten sind lonza, rohes gesalzenes Schweinefilet, das als Antipasti gereicht wird, und Vincisgrassi, eine Art lasagneartige Pasta.
Beste Reisezeit
Die Sommermonate Juni, Juli und August eignen sich hervorragend für einen Strandurlaub in den Marken, wenn das Thermometer über 30 Grad Celsius steigt. Die Wassertemperaturen sind von Mai bis Oktober angenehm, und außerhalb der Feiertage gibt es an den Stränden viele freie Plätze. Im Winter überrascht das Hinterland der Marken mit kälterem Wetter als man es von einem mediterranen Klima erwarten würde. Für Wanderer oder Städtereisende sind die Monate Mai sowie September und Oktober optimal, da das Wetter angenehm ist und Schauer oder Gewitterregen meist schnell vorüberziehen.
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