Hinter einem unscheinbaren Zaun verbirgt sich eine kleine Oase, die den hektischen Alltag vergessen lässt. Willkommen im Reich der Campingfreunde Sandersdorf! Seit 20 Jahren haben sich die Mitglieder des Vereins ein wahres Kleinod an der Förstergrube geschaffen. Hier treffen wunderbare Natur, ein gepflegter Strand und entspannte Menschen aufeinander.
Die Entwicklung eines einzigartigen Campingplatzes
Der Verein zählt mittlerweile 100 Mitglieder, deren 65 Campingwagen mit Vorzelt oder festem Vorbau das Gelände oberhalb der Förstergrube von Sandersdorf schmücken. Umgeben von gepflegtem Grün genießen die Camper ihren idyllischen Ausblick auf das Wasser, die Taucher und das gegenüberliegende Strandbad. Der See liegt spiegelglatt in der Senke, während die Sonne ihre letzten warmen Strahlen aussendet – ein Anblick wie auf einer Postkarte.
Doch so paradiesisch war es nicht immer. Christine Bock, eine Delitzscherin und langjährige Camperin, erinnert sich noch gut an die Anfangszeit. Zusammen mit ihrem Mann Jürgen schlug sie 1980 zum ersten Mal ihr Zelt in dieser Gegend auf. Der Grund für ihre Wahl war eindeutig: die faszinierende Natur.
Im Laufe der Jahre haben die Campingfreunde Sandersdorf in unzähligen Stunden aus einem ungeordneten Gelände eine gut organisierte Anlage geschaffen. Sie haben moderne sanitäre Einrichtungen, eine Biokläranlage, Wege und einen Platz gepflastert. Außerdem wurde ein Wohn-Container zum gemütlichen Vereinsheim umgebaut. Sogar für Gäste wurde ein eigener Wohnwagen eingerichtet. Aktuell wird der Strand mit frischem Sand aufgefüllt. Die Campingfreunde Sandersdorf sind wirklich ein bemerkenswerter Verein.
Herausforderungen und Optimismus
Leider sind die Campingfreunde Sandersdorf immer noch ohne eigenes Vereinsgelände. Matthias Weiße, Mitglied des Vereins, erklärt, dass dies zu einigen Problemen führe. Dennoch liegt die Verantwortung nicht bei der Kommune. Das Ziel des Vereins ist es, ein Stück Land zu pachten, um selbst die Kontrolle über die Anlage zu haben. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, die Anlage zu erweitern und neue Campingfreunde aufzunehmen. Die Hoffnung auf ein eigenes Gelände geben die Campingfreunde nicht auf. Matthias Weiße ist ein Optimist und weiß, dass die Anlage vorerst einen Bestandsschutz genießt.
Dank der Gründung des Vereins durch die Dauercamper konnte das Campinggelände in schwierigen Zeiten, wie beispielsweise nach der Wende, gerettet werden. Das Ziel war es, das Gelände zu erhalten und nicht aufzugeben. Gemeinsam schafften es die Mitglieder, die Förstergrube zu ihrem Paradies zu machen.
Ein Ort der Gemeinschaft und Gelassenheit
Die Förstergrube ist nicht nur ein Ort zum Campen, sondern auch ein Ort des Miteinanders. Man kennt sich hier, feiert zusammen und hilft sich gegenseitig. Die Arbeit zur Schaffung und Pflege der Anlage geht Hand in Hand. Christine Bock beschreibt das Vereinsleben als große Familie, in der es zwar auch mal Streit gibt, der jedoch schnell beigelegt wird. Die Kinder fühlen sich hier wohl und sind in guten Händen, da jeder ein Auge auf sie hat.
Die Leidenschaft für die Förstergrube hat sich sogar auf die nächste Generation der Familie Bock übertragen. Die Tochter, Schwiegersohn und Enkel haben sich ebenfalls von diesem einzigartigen Ort begeistern lassen. Und das, obwohl die junge Familie in Bayern lebt. Doch die Anziehungskraft der Förstergrube reicht weit über die Region hinaus. Camper kommen sogar aus Dessau, Leipzig, Halle, Berlin, dem Erzgebirge und sogar aus Hessen.
Neben der Natur und der Gemeinschaft ist es vor allem das klare Wasser der Förstergrube, das die Besucher begeistert. Kein Wunder, dass sich hier auch die Taucher wohl fühlen. Oliver Kuckling, ein Einwohner von Sandersdorf, schwärmt von seinem langjährigen Wohnort am Campingplatz. Der See liegt ihm besonders am Herzen, und er ist froh, dass etwas getan wird, um ihn zu erhalten und zu gestalten.
Die Campingfreunde Sandersdorf haben in den letzten 20 Jahren ein wahres Kleinod geschaffen. Ihre Leidenschaft für die Natur, ihre Entschlossenheit und ihr Gemeinschaftssinn haben es möglich gemacht. Der Verein hofft, in Zukunft ein eigenes Gelände zu finden, um ihren Campingplatz weiter auszubauen und noch mehr Campingfreunde willkommen zu heißen. In der Zwischenzeit genießen sie ihr kleines Paradies an der Förstergrube und teilen die Freude am Camping mit anderen Gleichgesinnten.