Jeder hat schon einmal von einer Pferde-Show gehört oder eine gesehen. Aber was macht “Cavalluna” so besonders? In diesem Artikel erfährst du, was die Pferde-Show von anderen unterscheidet und warum die Beziehung zwischen Reiterinnen und Reitern und ihren Pferden so einzigartig ist.
Die Freiheitsdressur – Eine gemeinsame Sprache zwischen Mensch und Pferd
Die Freiheitsdressur ist ein zentraler Bestandteil der “Cavalluna”-Show. Aber was bedeutet das eigentlich? Emma Tytherleigh, eine der Reiterinnen bei “Cavalluna”, erklärt: “Für mich persönlich geht es darum, eine gemeinsame Sprache zu schaffen, die wir beide verstehen können. Pferde können nicht verbal mit uns kommunizieren, also liegt es in unserer Verantwortung, zu lernen, wie wir unsere Körpersprache so einsetzen können, dass sie uns verstehen, um mit ihnen zu sprechen.”
Sylvie Willms, eine weitere Reiterin bei “Cavalluna”, ergänzt: “Die Freiheitsdressur zeichnet sich dadurch aus, dass sich meine Pferde ohne Sattel und Zaumzeug frei in der Arena mit mir gemeinsam bewegen. Im Gegensatz zum Dressurreiten, wo die Bewegungen antrainiert werden und in gewisser Weise sehr sportlich sind, können sich meine Pferde bei der Freiheitsnummer so bewegen, wie sie es auch in der freien Wildbahn tun würden.”
Spaß und Vertrauen – Die Grundvoraussetzung für die Freiheitsdressur
Damit die Freiheitsdressur gelingt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Sylvie Willms betont: “Wichtig ist, dass ich für diese Nummer Pferde einsetze, die dieses Verhalten auch von sich aus zeigen, wie etwa das Hinsetzen. Ich würde niemals eines meiner Pferde dazu zwingen, sich hinzusetzen, wenn es dies noch nie von sich aus getan hat, denn dann liegt es einfach nicht in dessen Natur. Grundvoraussetzung für diese Art von Dressur ist, dass meine Pferde dabei immer Spaß haben sollen.”
Die Freiheitsdressur ist wie ein Spiel zwischen Reiterinnen und Reitern und ihren Pferden. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und miteinander zu agieren. Dabei bleibt die Nummer jedes Mal etwas anders, da hier nichts mit Zwang läuft. Die Reiterinnen müssen flexibel bleiben und in ständiger Kommunikation mit ihren Pferden stehen, um zu schauen, ob sie auf sie reagieren.
Die besondere Beziehung zwischen Reiterinnen und Reitern und ihren Pferden
Reiterinnen und Reiter berichten oft von einer tiefsinnigeren Beziehung zu ihren Pferden im Vergleich zu anderen Tier-Mensch-Verhältnissen. Emma Tytherleigh ist sich sicher: “Dies ist definitiv kein Klischee, ich denke, dass echte Reiter und Reiterinnen eine ganz andere Art von Menschen sind. Alles, was wir tun, tun wir mit Leidenschaft für unsere Pferde. Die Pferde geben uns so viel im Leben, und alles, was sie im Gegenzug verlangen, ist Nahrung und Sicherheit – wir als Ganzes haben sie wirklich nicht verdient.”
Auch Sylvie Willms bestätigt diese besondere Beziehung: “Für mich sind meine Pferde meine Familie und ich verbringe 24/7 mit ihnen. Dadurch haben wir natürlich eine sehr intensive Beziehung zueinander, die auf großem Vertrauen beruht und sich im ständigen Prozess befindet.”
Pferde als therapeutische Begleiter
Pferde werden nicht nur für Shows und den Reitsport eingesetzt, sondern auch therapeutisch. Emma Tytherleigh erklärt: “Zum Glück gibt es heutzutage so viele verschiedene Arten von Therapie- und Rehabilitationspferden. Sie sind von Natur aus einfühlsame Tiere. Wenn wir in ihrer Nähe sind, lehren sie uns, langsamer zu werden und erinnern uns daran, zu atmen. Sie sind nicht voreingenommen und haben keine Ziele. Man könnte keinen besseren Freund finden, mit dem man seine verletzliche Seite teilen kann.”
Sylvie Willms ergänzt: “Pferde haben ein ganz besonderes Gespür für Menschen mit Handicaps oder Einschränkungen. Sie helfen Menschen dabei, sich zu spüren und zu entspannen.”
Ein harmonisches Verhältnis zwischen Mensch und Pferd
Trotz der natürlichen Rangordnung bei Pferden, gelingt es den Reiterinnen und Reitern von “Cavalluna” ein harmonisches Verhältnis zu pflegen. Emma Tytherleigh erklärt: “Bei uns geht es nicht wirklich um Respekt, sondern eher um Vertrauen. Das Vertrauen, das ich etwas von meinen Pferden verlange, um für sie zu sorgen, Spaß zu haben oder sie zu beschützen.”
Sylvie Willms vergleicht ihre Beziehung zu ihren Pferden mit der Beziehung zu ihrem Kind: “Ich lebe mit meinem Kind zusammen und gebe ihm Liebe und Vertrauen und darauf baut unsere Beziehung auf. Ich respektiere mein Kind und es respektiert mich. Für meine Pferde ist es wichtig, dass sie sich auf mich verlassen können und wissen, dass ich sie beschütze.”
Transport und Unterbringung der Pferde bei “Cavalluna”
Die Pferde von “Cavalluna” sind viel unterwegs und müssen zwischen den Städten transportiert werden. Emma Tytherleigh berichtet: “Jedes Wochenende fahren wir in eine neue Stadt, aber die Routine ist die gleiche, die gleichen Pferdetransporter, Reitplätze und Ställe, mit den gleichen Pferden und Freunden, die sich mit dem ganzen Prozess völlig wohl fühlen.”
Sylvie Willms ergänzt: “Unter der Woche sind alle Pferde gemeinsam im “Cavalluna”-Zwischenstall in Tönisvorst bei Düsseldorf untergebracht. Das ist ein weitläufiges Gelände mit viel Platz zum Spazierengehen, Ausreiten und Erholen. Ich lebe gerne hier, es gibt Gästewohnungen, in denen die Pfleger und wir Reiter untergebracht sind, so kann ich 24/7 mit meinen Pferden zusammen sein.”
Fazit
Die Pferde-Show “Cavalluna” hebt sich von anderen Shows ab durch die einzigartige Freiheitsdressur, die intensive Beziehung zwischen Reiterinnen und Reitern und ihren Pferden, sowie den therapeutischen Einsatz von Pferden. Die Transport- und Unterbringung der Pferde wird sorgfältig geplant und bietet den Pferden optimale Bedingungen.
Die “Cavalluna”-Show ist ein absolutes Highlight für Pferdeliebhaberinnen und -liebhaber. Sie vereint beeindruckende Darbietungen, die auf Vertrauen und Respekt basieren, mit der Schönheit und Einzigartigkeit der Pferde.