Wer kennt ihn nicht, den kleinen und energiegeladenen Vierbeiner mit dem struppigen weißen Fell? Der berühmte Hund Cesar aus der Werbung wird von den meisten mit einer bestimmten Hunderasse in Verbindung gebracht. Es handelt sich dabei um den West Highland White Terrier.
Steckbrief
Lebenserwartung: 12 bis 16 Jahre
Gewicht: 7 bis 9 kg
Widerristhöhe: 28 bis 31 cm
Charakter: aktiv, aufmerksam, freundlich, mutig
Farben: weiß
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 3
Kosten: Zwischen 1.000 und 1.400 Euro
Wesen und Charakter
West Highland White Terrier sind freundliche, mutige und lebhafte Hunde. Sie besitzen die typischen Charaktereigenschaften von Terriern und sind bekannt für ihre Selbstständigkeit. Hinter ihrem struppigen Fell verbirgt sich ein großes Selbstbewusstsein. Der Westie ist ein treuer Hund, der seine Familie über alles liebt. Diese liebenswerten Hunde sind verspielt und brauchen viel Beschäftigung sowie ständig neue Herausforderungen. Außerdem verstehen sie sich gut mit anderen Hunden.
Im Gegensatz zu anderen Terrier-Rassen sind sie keine Kläffer und auch nicht aufbrausend oder nervös. Jedoch reagieren West Highland White Terrier auf Unregelmäßigkeiten oder Besuch mit einem kräftigen Bellen. Sie fühlen sich wohl, wenn sie im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Man sollte sie nicht aufgrund ihrer geringen Größe als Schoßhündchen betrachten. Diese Rasse besitzt einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, der frühzeitig kontrolliert werden sollte.
Herkunft und Geschichte
Die Vorfahren des West Highland White Terrier waren zunächst nicht sehr angesehen. Sie waren eine Variation der Cairn Terrier und der dominante weiße Farbton wurde mit Schwäche in Verbindung gebracht. Ein Jagdherr fand jedoch Gefallen an diesen Hunden. Ende des 19. Jahrhunderts begann Colonel Edward Donald Malcom mit der Zucht von ausschließlich weißen Terriern. Durch ihr auffälliges weißes Fell wurden sie bei der Jagd gut erkannt und nicht mit anderen Tieren verwechselt.
Bereits im Jahr 1905 wurde in Schottland ein erster Liebhaberverein gegründet. Zwei Jahre später wurde die Rasse vom englischen Kennel Club als eigenständig anerkannt. In den 1990er Jahren erlangte der West Highland White Terrier durch die Hundemarke Cesar in Europa große Bekanntheit und wurde zu einem Mode-Hund.
Überlegungen vor der Anschaffung
Trotz ihrer kleinen Größe sind West Highland White Terrier keine Hunde für Anfänger. Sie benötigen eine konsequente und selbstbewusste Bezugsperson sowie eine gute Erziehung. Diese liebevollen Kleinhunde eignen sich perfekt als Familienhunde und auch als Haustiere in Wohnungs- und Stadthaltung. Durch eine gute Sozialisation verstehen sie sich gut mit Kindern, anderen Hunden und sogar Katzen.
Die Lebenserwartung dieser Rasse liegt bei etwa 12 bis 16 Jahren. Die Haltung eines Haustieres bedeutet nicht nur eine große Verantwortung, sondern auch einen hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Neben den Anschaffungskosten von bis zu 1.000 Euro für einen West Highland White Terrier fallen Kosten für die Ausstattung und die Nahrung an.
Zur Grundausstattung gehören beispielsweise Körbchen und Decken, Halsband, Leine, Näpfe, Autosicherung und Pflegeutensilien wie Bürste oder Trimmmesser. Außerdem sind die Kosten für Tierarztbesuche, Impfungen, Krankheiten sowie die Hundehaftpflichtversicherung und Hundesteuer zu berücksichtigen.
Pflege für den Wohlfühlfaktor
Damit sich der Westie wohlfühlt, benötigt er eine gewisse Pflege. Das strahlend weiße Fell hat jedoch auch seine Tücken. Bei schlechtem Wetter oder im Alltag kann es leicht bräunlich werden. Es erfordert Zeit und Disziplin, damit die kleinen Hunde ihr wunderschönes weißes Kleid behalten. Dazu gehört das tägliche Bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden. Bereits als Welpen sollten sie auf regelmäßige Pflegeroutinen vorbereitet werden. Das Deckhaar fällt nicht von alleine aus, es muss vom Besitzer ausgezupft werden.
Am besten funktioniert dies durch regelmäßiges Trimmen alle zehn Wochen, um lose Haare zu entfernen. Das Fell kann an einigen Stellen auch mit einer Schere gekürzt werden, sollte jedoch nicht geschoren werden, da dies Hautprobleme verursachen kann.
Geeignete Aktivitäten
Die Haltung eines West Highland White Terriers ist recht unkompliziert. Sie benötigen lediglich tägliche Spaziergänge, um sich wohlzufühlen. Trotz ihres zierlichen Aussehens und des weißen Fells machen sie vor Kälte, Matsch oder Regen nicht Halt. Es darf nicht vergessen werden, dass sie ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurden. Daher dürfen sie beim Gassi gehen nicht aus den Augen gelassen werden, da sie sonst Unfug treiben könnten.
Das dominante Wesen erfordert eine selbstbewusste und dominante Bezugsperson, die sich viel mit ihnen beschäftigt. Die ehemaligen Jagdhunde lieben immer noch Bewegung, aber bevorzugen eher gemütliche Spaziergänge. Dabei können sie ihre Umgebung gründlich erkunden. West Highland White Terrier sind begeistert, wenn sie kleine Kunststücke lernen können. Sie machen jedoch nur mit, wenn sie gerade Lust dazu haben.
Rassemerkmale
Trotz ihrer kleinen Größe fallen “Westies” auf. Ihr reinweißes Fell strahlt bereits von Weitem, während die schwarze Nase und die dunklen Knopfaugen ihr charakteristisches Aussehen abrunden. Die kleinen Ohren und der bis zu 15 cm lange Schwanz stehen aufrecht. Das Deckhaar besteht aus etwa 5 cm langem, harschem Haar ohne Locken. Darunter befindet sich die weiche, dichte Unterwolle. Die kleinen Hunde wiegen zwischen 7 und 10 kg und haben eine Widerristhöhe von bis zu 28 cm.
Geeignete Ernährung
Wie die meisten anderen Hunde auch sind West Highland White Terrier Karnivoren und benötigen daher eine Ernährung mit einem hohen Fleischanteil. Idealerweise sollte das Futter, egal ob Nass- oder Trockenfutter, kein Getreide enthalten. Nach einem Umzug sollten Westies vorerst ihr gewohntes Futter erhalten. Wenn eine Umstellung stattfindet, sollte dies behutsam und schrittweise geschehen.
Gleiches gilt für den Übergang von Welpennahrung zu Futter für erwachsene Hunde. Eine zu schnelle Umstellung kann zu Durchfall führen. Jungtiere erhalten bis zu vier Mahlzeiten pro Tag, während ausgewachsene West Highland White Terrier normalerweise mit zwei Mahlzeiten auskommen. Die Hunde neigen schnell zu Übergewicht, wenn sie nicht entsprechend ihrer Größe, ihres Gewichts und ihres Aktivitätsgrads gefüttert werden.
Auch Leckerlis müssen bei der Fütterung berücksichtigt werden. Zusätzlich ist ausreichende Bewegung für die Hunde wichtig. Mit Trockenkauartikeln wie Rinderohren und speziellen Zahnpflegesnacks können die Zähne strahlend weiß gehalten werden.
Fazit: West Highland White Terrier
Der West Highland White Terrier ist der perfekte Hund für Familien. Obwohl er wenig Platz benötigt, braucht er viel Bewegung und Pflege. Sein Temperament sollte jedoch nicht unterschätzt werden, da er alles andere als ein Schoßhund ist. Ursprünglich wurde die Rasse für die Jagd gezüchtet und auch heute noch zeigt sich dies in ihrem Verhalten.
