Ist Cetirizin das richtige Antiallergikum für deinen Hund? Die Verwendung von Medikamenten aus der Humanmedizin bei Hunden erfordert immer große Vorsicht. Auch bei Allergietabletten mit dem Wirkstoff Cetirizin handelt es sich um ein nicht speziell für den tiermedizinischen Bereich zugelassenes Produkt. In diesem Artikel erfährst du, warum die Gabe von Cetirizin für Hunde nur begrenzt sinnvoll ist und welche Alternativen zur Verfügung stehen. Du bist auf dem richtigen Weg, deinen Hund zu schützen, indem du dich vorab informierst!
Was ist Cetirizin?
Cetirizin ist ein rezeptfreies Antiallergikum aus der Humanmedizin. Es blockiert die Rezeptoren, die normalerweise vom Histamin besetzt werden, und verhindert so eine allergische Reaktion. Cetirizin wird bei Allergien wie Heuschnupfen und Nesselsucht eingesetzt und lindert Symptome wie Fließschnupfen, Juckreiz und Hautreaktionen. Es ist als Tablette, Sirup, Salbe, Augen- und Nasentropfen oder Nasenspray erhältlich und gilt als rezeptfreies und nebenwirkungsarmes Medikament für Menschen.
Wie wirkt Cetirizin bei Hunden?
Cetirizin kann den akuten Juckreiz bei Hunden lindern. Allerdings ist dieser Wirkstoff nicht unbedingt geeignet, um Allergien bei Hunden vollständig zu behandeln. Anders als bei Menschen ist Histamin nicht immer der Hauptauslöser für juckreize und allergische Reaktionen bei Hunden. Daher werden in vielen Fällen andere Mittel benötigt, um Allergien beim Hund zu behandeln. Eine Behandlung mit Cetirizin allein reicht oft nicht aus, um Schimmel-, Gras- oder Pollenallergien bei Hunden zu lindern.
Bei welchen Beschwerden wird Cetirizin bei Hunden eingesetzt?
Cetirizin hat sich besonders bei akutem Juckreiz, der durch Insektenstiche oder -bisse verursacht wird, bewährt. Auch bei atopischer Dermatitis (chronische, juckende Hautentzündung) und Nesselsucht kann Cetirizin eine Linderung der Symptome bewirken. Bei einem schweren Insektenstich, der zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen kann, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen, insbesondere bei kurzschnäuzigen Hunderassen wie der Französischen Bulldogge, dem Mops oder dem Pekinesen.
Wie wird Cetirizin bei Hunden angewendet und dosiert?
Cetirizin ist ein “off label” Produkt in der Veterinärmedizin, was bedeutet, dass es nicht offiziell für den tiermedizinischen Bereich zugelassen ist. Daher solltest du die Gabe von Cetirizin immer mit einem Tierarzt besprechen. Die richtige Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Gewicht deines Hundes und der spezifischen Form des Medikaments.
Wie schnell wirkt Cetirizin beim Hund und wie lange dauert die Wirkung an?
Die Wirkung von Cetirizin setzt in der Regel etwa 30 Minuten nach der Einnahme ein und hält etwa 24 Stunden an. Allerdings kann es sein, dass deinem Hund mehrmals täglich eine kleinere Dosis verabreicht werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Darf jeder Hund Cetirizin einnehmen?
Die Gabe von Cetirizin sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Es ist besonders wichtig, die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen. Trächtige Hündinnen und Epileptiker sollten kein Cetirizin einnehmen.
Gibt es Alternativen zu Cetirizin?
Eine bekannte Alternative zu Cetirizin ist das Antiallergikum Apoquel. Apoquel ist sehr wirksam gegen juckreize und Hautentzündungen bei Allergien, aber auch teurer. Die Behandlungsmöglichkeiten bei Allergien sind vielfältig und hängen von der Art der Allergie ab. Neben einer speziellen Futterumstellung und der Zugabe von essentiellen Fettsäuren können auch verschreibungspflichtige Medikamente wie Kortison eine Linderung der Symptome bewirken. Es ist immer wichtig, den Auslöser der Allergie zu erkennen und eine individuelle Behandlungsstrategie festzulegen.
Fazit
Die Gabe von Cetirizin bei Hunden erfordert Vorsicht und sollte immer mit einem Tierarzt abgesprochen werden. Cetirizin kann bei Hunden den Juckreiz und Hautentzündungen lindern, ist jedoch nicht das Mittel der Wahl bei langfristigen Allergien. Alternativen wie Apoquel und andere Behandlungsmöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden. Denke immer daran, die Gesundheit deines Hundes in enger Abstimmung mit einem Tierarzt zu behandeln.