Champagner, Prosecco & Sekt: Was ist der Unterschied?

Champagner, Prosecco & Sekt: Wo ist der Unterschied?

Champagner, Prosecco & Sekt: Wo ist der Unterschied?

Viele Weingenießer stellen sich die Frage, wo genau der Unterschied zwischen Champagner, Prosecco, Sekt und Secco liegt. Alle diese Getränke sind sprudelnder Wein, aber es gibt zahlreiche Unterschiede in Bezug auf die Herkunft und die Herstellungsweise des Weins. Lassen Sie uns für Klarheit sorgen!

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Einstiegsklassen in Deutschland: Perlwein, Schaumwein & Qualitätsschaumwein
  2. Die Krone deutscher Schaumweine: Winzersekt & Crémant
  3. Prosecco: Schaumwein & Secco
  4. Cava: die Schaumweine Spaniens
  5. Der König des Schaumweins: Champagner
  6. Fazit
  7. Champagner-Tabelle

Die Einstiegsklassen in Deutschland: Perlwein, Schaumwein & Qualitätsschaumwein

Sektgläser

Der Markt für deutsche Perl- und Schaumweine ist unglaublich vielfältig, die Begrifflichkeiten verwirrend und die Herkunft der Trauben für den Grundwein erschließt sich den Wenigsten durch die Angaben auf den Etiketten.
Beim preislichen Einstieg, dem Perlwein oder auch Secco genannt, sind die Vorgaben am einfachsten, denn es kann ein Grundwein aus beliebiger Herkunft zugekauft werden und die Kohlensäure wird wahlweise entweder aus dem Gärungsprozess beibehalten und konserviert oder nachträglich per Druck von außen zugeführt. Der Perlwein ist leicht erkennbar: im Gegensatz zu den Schaumweinen mit ihren dickeren Flaschen wird der Perlwein in schlanken, herkömmlichen Weinflaschen gefüllt.

Bei den Schaumweinen in ihrer einfachsten Form wird ein Tafelwein aus Südeuropa mit Kohlensäure versetzt. Diese in Deutschland hergestellten Sekte werden nicht mit dem aufwändigen, handwerklichen Flaschengärungsverfahren hergestellt, sondern mit dem weitgehend automatisierten Großraum- und Tankgärverfahren. Der Herstellungsprozess ist zu 100% industriell und ergibt geschmacklich immergleiche Schaumweine.

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Eine Stufe darüber ist der Qualitätsschaumwein (auf dem Rückenetikett steht ‘Deutscher Sekt’), bei welchem die Trauben aus Deutschland kommen und der Grundwein eine bestimmte Qualität hat. Die Kohlensäure wird dem Grundwein in großen Tanks zugeführt und die Flaschen unter Gegendruck gefüllt. Eine gehobenere Stufe stellt der Qualitätsschaumwein bestimmter Anbaugebiete dar, für welchen die Trauben aus einer einzigen Weinbauregion kommen müssen. Die Kohlensäure entsteht bei diesen Sekten auf natürliche Weise durch Flaschengärung.

Die Krone deutscher Schaumweine: Winzersekt & Crémant

Beim Winzersekt handelt es sich um eine besonders hochwertige Qualitätskategorie. Diese Premium-Sekte werden zu 100% aus den eigenen Trauben des Winzers bereitet und stellen wie auch der Crémant das Pendant zum Champagner dar. Die zweite Gärung bei diesen Premium-Schaumweinen erfolgt traditionell in der Flasche. Nach dem Abschluss der Gärung wird dem Sekt eine Mischung aus Wein, Hefe und Zucker zugegeben, wodurch er seinen endgültigen Geschmack erhält. Diese hochwertigen deutschen Qualitätssekte lagern mindestens 9 Monate auf der Hefe, um feine Sektaromen zu entwickeln.

Prosecco: Schaumwein & Secco

Prosecco ist eine große Bandbreite von Schaum-, Perl- und auch einigen wenigen Stillweinen. Der Name Prosecco ist nun eine geografische Herkunftsbezeichnung für ein Gebiet in der norditalienischen Region Venetien. Es gibt Prosecco als Schaumwein, Perlwein oder Stillwein. Prosecco Spumante ist ein Schaumwein und wird im Gegensatz zu Champagner und hochwertigen deutschen Winzersekten in der Regel mit Hilfe der Tankgärung hergestellt. Prosecco Frizzante ist ein Perlwein mit geringem Kohlensäuregehalt, der bei der Herstellung mit Kohlensäure versetzt wird.

Cava: die Schaumweine Spaniens

In Spanien, vor allem in der Weinregion ‘Penèdes’ bei Barcelona, werden seit dem 19. Jahrhundert Schaumweine hergestellt. Spanien ist heute der zweitgrößte Schaumweinproduzent der Welt. Die Schaumweine werden als Cava bezeichnet und es gibt drei Qualitätskategorien: die Einstiegs-Cavas liegen 9 Monate auf der Hefe, ab 18 Monaten gibt es die Reifestufe Reserva und ab 30 Monaten dürfen die Schaumweine als Gran Reserva bezeichnet werden. Es gibt auch Cavas, die mit französischen Spitzenniveaus konkurrieren können.

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Der König des Schaumweins: Champagner

Champagner, Sektkorken

Champagner gilt zweifellos als der König des Schaumweins. Nicht nur, weil er in der gleichnamigen französischen Region Champagne erfunden wurde, sondern auch, weil seit dem 17. Jahrhundert definiert wird, wie Champagner hergestellt werden soll. Nur Schaumwein, der in der Champagne hergestellt wird, darf den Namen Champagner tragen. Champagner wird auf besondere Weise hergestellt, bei der zweiten Gärung entsteht die Kohlensäure in der Flasche. Es gelten strenge Regeln für den Anbau der Trauben, den Ausbau des Weins und die Mindestlagerzeit auf der Hefe.

Champagner gilt auch heute noch als Luxusgetränk und Symbol für besondere Anlässe. Dennoch können auch handwerklich perfekt gemachte deutsche Winzersekte geschmacklich mit Champagner mithalten. Ein Blick auf kleine Familienbetriebe lohnt sich oft mehr als auf die großen Marken.

Fazit

Beim Genuss von Schaumwein entscheiden Sie, was Ihnen wichtig ist. Die wichtigsten Qualitätsfaktoren sind die Qualität des Grundweins, die Art der Herstellung und die Reifedauer. Länger gereifte Schaumweine, hergestellt in traditioneller Flaschengärung, sind geschmacklich oft erste Wahl. Champagner, deutsche Winzersekte, Cava und hochwertiger Prosecco bieten allesamt erstklassige Qualitäten. Neben dem Budget spielt auch der eigene Geschmack eine große Rolle. Wichtig ist, den Schaumwein bewusst zu wählen und die Unterschiede zu kennen.

Champagner-Tabelle

Champagner-Tabelle