Cherry Eye beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Cherry Eye beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Cherry Eye beim Hund kann sowohl für den Hund als auch für den Besitzer sehr beunruhigend sein. Doch was genau ist ein Cherry Eye und wie kann man es behandeln?

Was ist ein Cherry Eye beim Hund?

Der Hund hat drei verschiedene Augenlider: ein oberes, ein unteres und die Nickhaut. Die Nickhaut enthält die Nickhautdrüse, die einen Teil der Tränenflüssigkeit produziert. Normalerweise wird die Nickhautdrüse durch Knorpel und Gewebe stabilisiert und geschützt. Wenn jedoch diese Strukturen zu schwach sind oder die Drüse sich vergrößert (auch bekannt als “Nickhautdrüsen-Hyperplasie”), ragt sie über das Augenlid hervor und wird sichtbar.

Dieses auffällige Erscheinungsbild wird als Cherry Eye oder Kirschauge bezeichnet. Der Name stammt von der Ähnlichkeit mit einer Kirsche. Doch was sind die Ursachen und Symptome dieses Zustands?

Symptome: Wie äußert sich ein Cherry Eye bei Hunden?

Ein Cherry Eye ist recht einfach zu erkennen. Im inneren Augenwinkel ist eine rote Struktur zu sehen, die das hervorstehende Augenlid darstellt. Zusätzlich sind die Bindehaut und die Augenlider oft gerötet.

In den ersten Tagen nach dem Auftreten des Cherry Eye ist ein tränendes Auge typisch. Später kann es zu einem trockenen Auge und vermehrtem Blinzeln kommen. Der Hund könnte vermehrt das Auge zukneifen oder versuchen, sich daran zu kratzen.

Ursachen: Warum entsteht ein Cherry Eye?

Die genaue Ursache für einen Cherry Eye bei Hunden ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass dieser Zustand besonders bei Hunderassen mit kurzen Nasen vererbt wird.

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Das Alter des Hundes scheint ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung des Cherry Eye zu spielen. Bei älteren Hunden tritt es häufiger auf, insbesondere wenn sie zu trockenen Augen neigen oder an Augentumoren leiden. Bei relativ jungen Hunden, insbesondere unter zwei Jahren, tritt ein Cherry Eye häufiger auf.

Hunderassen wie Amerikanische Cockerspaniel, Beagle, Englische Bulldoggen, Französische Bulldoggen und Lhasa Apso scheinen ein erhöhtes Risiko für einen Cherry Eye zu haben. Bei kurzköpfigen Rassen liegt das Problem oft darin, dass weniger Platz für die Organe im Kopf zur Verfügung steht. Bei großen Hunderassen hingegen kann der Knorpel, der die Nickhaut unterstützt, zu lang sein.

Behandlung: Wie kann ein Cherry Eye behandelt werden?

Es ist wichtig, dass der Nickhautdrüsen-Vorfall behandelt wird, um Komplikationen zu vermeiden. Bei einigen Hunden rutscht die Nickhaut von selbst in ihre ursprüngliche Position zurück. In anderen Fällen ist jedoch eine örtliche Betäubung durch den Tierarzt erforderlich, um die Nickhaut wieder einzusetzen.

Die Entfernung der Nickhautdrüse ist keine effektive Methode, da dies zu einem Mangel an Tränenflüssigkeit führen kann, was zu trockenen Augen führt. Vor der Operation können Besitzer das Auge ihres Hundes mit einer pflegenden Salbe vom Tierarzt behandeln, um Austrocknung und Entzündungen zu verhindern.

Die operative Behandlung umfasst in der Regel die Fixierung der Nickhaut an ihrer ursprünglichen Position. Dabei werden der Knorpel korrigiert und die Innenseite der Nickhaut gestrafft, um ein erneutes Hervortreten zu verhindern. Die Nachsorge nach der Operation umfasst die Verabreichung von antibiotischen Augentropfen und Antibiotika in Tablettenform sowie gegebenenfalls entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Zusätzlich kann das Tragen einer Halskrause oder einer anderen Vorrichtung erforderlich sein, um zu verhindern, dass der Hund sich am Auge kratzt.

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Prognose: Wie ist die Aussicht bei einer Cherry Eye Erkrankung?

Die Prognose für eine dauerhafte Besserung des Cherry Eye ist in den meisten Fällen gut. Es ist jedoch wichtig, dass Tierhalter sofort nach Auftreten der ersten Symptome einen Tierarzt aufsuchen und eine Behandlung beginnen. Die Dauer des Zustands vor der Behandlung, das Vorhandensein und der Fortschritt einer möglichen Entzündung, die Größe der Nickhautdrüse, die Stabilität von Knorpel und Bindegewebe, die Form der Augenhöhle und das Alter des Hundes können die Erfolgsaussichten beeinflussen. Zudem ist es wichtig, die Anweisungen des Tierarztes zur Nachsorge zu befolgen.

Insgesamt besteht jedoch eine gute Chance auf eine dauerhafte Besserung des Nickhautvorfalls. Warten Sie also nicht zu lange, sondern suchen Sie frühzeitig einen Tierarzt auf, um die bestmögliche Behandlung für Ihren Hund zu gewährleisten!