Cookies: Schütze dich vor Online-Spionage

Cookies: Schütze dich vor Online-Spionage

Cookies sind kleine Datensätze, die dein Browser beim Besuch einer Webseite speichert. Sie haben praktische Funktionen, wie das Speichern von Produkten im Warenkorb, auch wenn dein Computer ausgeschaltet wurde. Leider überwiegen jedoch die nervigen Funktionen für Verbraucher.

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat Cookies in den letzten drei Jahren zu einem Thema gemacht. Obwohl sie in den Richtlinien der DSGVO nicht explizit erwähnt werden, unterliegen sie der Verordnung, da sie eine der gebräuchlichsten Methoden sind, um persönliche Daten im Internet zu erfassen. Aus diesem Grund erscheint auf jeder Webseite eine Cookie-Einwilligung, in der die Nutzer dazu aufgefordert werden, den Einsatz von Cookies zu genehmigen.

Schutz der eigenen Daten

Selbst wenn du der Verwendung von Cookies widersprichst, ist es wahrscheinlich, dass einige dennoch im Speicher landen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt daher, deinen Internetbrowser so einzustellen, dass Cookies nach dem Schließen des Programms gelöscht werden. In Chrome kannst du dies über das Menü Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Cookies und andere Websitedaten tun. In Safari findest du die Einstellungen unter Datenschutz, und im Microsoft Edge unter Datenschutz, Suche und Dienste. Diese Tipps gelten auch für Smartphones und Tablets. Wenn du mobil über deinen Browser surfst anstatt Apps wie Amazon, Zalando und Co. zu nutzen, bist du sicherer unterwegs.

Der Schutz deiner Daten kann sogar bares Geld sparen. Indem du verhinderst, dass Portalbetreiber bei jedem Seitenaufruf höhere Angebotspreise anzeigen, kannst du Geld sparen. Tatjana Halm, Referatsleiterin Markt und Recht der Verbraucherzentrale Bayern, erklärt dies ausführlicher.

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Interessante Einblicke

Der Blick auf die Cookies kann auch sehr aufschlussreich sein. Manchmal werden alle Tracking-Datensätze aufgeführt, die auf der Webseite verwendet werden. Die Anzahl dieser Datensätze kann schnell mehrere Hundert erreichen. Da das Ablehnen von Cookies oft mühsam ist, während das Akzeptieren nur mit einem einzigen Klick möglich ist, gibt es Bestrebungen, dass es in Zukunft nur zwei Schaltflächen für Zustimmung und Ablehnung geben sollte. Anna Gallina, Verbraucherschutzsenatorin in Hamburg, äußert sich zu diesem Thema.

Es gibt Cookies, die unverzichtbar für die Funktion einer Webseite sind, wie zum Beispiel das Speichern von Informationen über den verwendeten Browser. Diese “notwendigen Cookies” können in der Regel nicht abgelehnt werden. Dann gibt es noch andere, kleinere Datenmonster, die nicht unbedingt notwendig, aber hilfreich für den Seitenbetreiber sind, um das Angebot zu optimieren. Dabei handelt es sich um Leistungs-, Analyse- oder Statistikcookies. Marketingcookies hingegen dienen dazu, Werbung personalisiert und gezieltes auf anderen Webseiten zu schalten.

Am schlechtesten wird der Ruf von Drittanbieter-Cookies sein, auch Third-Party-Cookies genannt. Ihr einziger Zweck besteht darin, den Nutzer auszuspionieren und ein genaues Profil zu erstellen, das dann oft an den Meistbietenden unter den Werbeanbietern verkauft wird. Bekannte Browser wie Firefox oder Safari blockieren bereits standardmäßig Third-Party-Cookies. Der Marktführer Chrome von Google wird dies im Laufe dieses Jahres ebenfalls tun.

Neue Methoden zur Identifizierung

Werbende sprechen bereits von der “Cookiecalypse”. Browser-Anbieter entfernen bestehende Standards und erschweren damit das Leben der meisten Marktteilnehmer entlang der Werbewertschöpfungskette. Verbraucherschützerin Halm geht davon aus, dass Werbetreibende nach anderen Möglichkeiten suchen werden, um das Surfverhalten im Internet auszuwerten, was auch als Tracking bezeichnet wird. Es ist unwahrscheinlich, dass das Tracking verschwindet, sondern es wird sich lediglich die Art und Weise ändern.

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Eine neue Methode zur Identifizierung von Nutzern ist das Fingerprinting. Dabei wird der Nutzer ohne Verwendung von Cookies anhand von Informationen wie dem Browser, der Bildschirmauflösung, der Zeitzone und vielem mehr identifiziert. Laut Mozilla, der Stiftung hinter dem Browser Firefox, können Internetnutzer durch eine Kombination all dieser Daten mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent identifiziert werden.

Wenn du es nicht glaubst, kannst du auf der Website Coveryourtracks.eff.org der Electronic Frontier Foundation (EFF) testen, welche Informationen dein Browser preisgibt. Die Organisation für Datenschutz bietet auch die zusätzliche Erweiterung Privacy Badger für die gängigsten Browser an. Damit kannst du Cookies blockieren, aber dieser Schutz bietet keine Lösung für einen digitalen Fingerabdruck. Mit den neuen Methoden der Werbetreibenden geht der Kampf um die Identität der Nutzer in die nächste Runde.