Corona-Pandemie: Impfdosen für 13,1 Milliarden Euro bestellt

Corona-Pandemie: Impfdosen für 13,1 Milliarden Euro bestellt

Die bisherigen Bestellungen von Corona-Impfstoffen haben den Bund insgesamt 13,1 Milliarden Euro gekostet, wie nun erstmals bekannt wurde. Die Preise wurden vor allem durch die Unternehmen BioNTech/Pfizer und Moderna im Jahr 2021 um etwa 50 Prozent erhöht. Die genauen Details der Verträge zwischen der EU-Kommission und den Pharmakonzernen sind geheim, aber nun sind erstmals Dokumente aufgetaucht, aus denen die genauen Preise, Mengen und Bestelldaten hervorgehen.

Massive Preisunterschiede

Der günstigste Impfstoff stammt von der Firma AstraZeneca, die ihn gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat. Der Bund bestellte bereits im August 2020 mehr als 56 Millionen Dosen zum Preis von rund 2,30 Euro pro Impfdosis. Am teuersten ist der Impfstoff von Moderna, für den im September 2021 knapp 30 Euro pro Dosis festgelegt wurden. Weitere Preisunterschiede gibt es auch bei den Unternehmen Johnson&Johnson und Novavax.

Preiserhöhungen in der Pandemie

Besonders auffällig sind die Preiserhöhungen von BioNTech/Pfizer und Moderna mitten in der Pandemie. Im Dezember 2020 bestellte der Bund knapp 39 Millionen Impfdosen von BioNTech zum Preis von rund 15,50 Euro pro Dosis. Neun Monate später erhöhte sich der Preis bereits auf rund 23,20 Euro pro Dosis. Ähnlich verhielt es sich bei der Firma Moderna. Diese Preispolitik stößt bei vielen auf Kritik, da die Pharmakonzerne auch bei den bisherigen Preisen hohe Gewinne erzielt hätten.

Rendite finanziert Forschung

Die Pharmabranche argumentiert, dass die Renditen in der Industrie hoch sein müssten, da das Risiko in der Forschung und Entwicklung extrem hoch sei. Außerdem müsse der Preis eines Impfstoffs nicht nur auf den Herstellungskosten basieren, sondern auch auf dem gesellschaftlichen Wert des Mittels. Die Pharmakonzerne hätten sich zudem durch teure Auflagen in den Verträgen abgesichert, was höhere Preise zur Folge hatte.

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Forderungen nach Transparenz

Die genauen Preise und Vertragsklauseln liegen in der Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestags. Es gibt Forderungen nach mehr Transparenz, damit die Öffentlichkeit wissen kann, wie Steuergelder eingesetzt werden. Der Rechnungshof sollte Zugang zu den Unterlagen bekommen, um diese zu prüfen. Auch die Menge der bestellten Impfstoffe gerät zunehmend in die Kritik. Deutschland hat sich seit Beginn der Pandemie zur Abnahme von insgesamt 672 Millionen Dosen verpflichtet, was pro Einwohner eine hohe Zahl ist. Es wird diskutiert, ob diese Menge tatsächlich benötigt wird oder ob ein Teil der Impfstoffe an ärmere Länder gespendet werden könnte.

Die Corona-Impfstoff-Bestellungen und die damit verbundenen Kosten werfen viele Fragen auf. Eine transparente Aufklärung ist wichtig, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu erhalten. Gleichzeitig sollten die Pharmaunternehmen auch den gesellschaftlichen Wert ihrer Produkte im Blick behalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise und Bestellungen in Zukunft entwickeln werden.