Die Bundesregierung hat beschlossen, dass der kostenfreie Bürgertest ab dem 11. Oktober nicht mehr verfügbar sein wird. Dies bedeutet, dass sich jeder mindestens einmal pro Woche nicht mehr kostenfrei auf das Coronavirus testen lassen kann. Die Testkosten werden nicht mehr von den Steuerzahlern übernommen, da kostenlose Impfungen nun für alle möglich sind.
Dennoch gibt es immer noch Millionen ungeimpfte Menschen in Deutschland, die einen negativen Corona-Test benötigen, um Restaurants oder Kulturveranstaltungen besuchen zu dürfen. Auch viele Geimpfte möchten sich in bestimmten Situationen gerne testen lassen, um das Virus nicht möglicherweise unbemerkt weitergeben zu können.
Wie funktionieren die Tests nun also in Zukunft? Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema:
Kostenpflichtige Corona-Tests: Ausnahmen – wer hat weiterhin Anspruch auf einen freien Test?
Das Ende der kostenfreien Bürgertests gilt nicht sofort für alle Bevölkerungsgruppen. Es gibt Ausnahmen, die in der neuen Coronavirus-Testverordnung der Bundesregierung festgelegt wurden:
- Kinder von zwölf bis 17 Jahren und Schwangere können bis zum 31. Dezember mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Test machen. Dies liegt daran, dass erst vor Kurzem eine allgemeine Impfempfehlung für sie vorliegt.
- Kinder, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test zwölf Jahre alt geworden sind, können sich weiterhin gratis testen lassen.
- Personen, die aufgrund einer medizinischen Kontraindikation nicht gegen das Coronavirus geimpft werden können, haben ebenfalls weiterhin Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest pro Woche.
- Studierende aus dem Ausland, die in Deutschland studieren und mit in Deutschland nicht anerkannten Impfstoffen geimpft wurden, können sich bis zum 31. Dezember 2021 kostenlos testen lassen.
- Menschen, die eine Corona-Infektion hatten und ihre Quarantäne beenden möchten, können weiterhin kostenlos getestet werden.
Natürlich haben auch Personen, bei denen der Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion besteht, weiterhin Anspruch auf einen kostenlosen Test. Kontaktpersonen können sich ebenfalls weiterhin kostenlos testen lassen. Es gelten auch spezielle Testregeln in Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.
Was kostet ein Corona-Schnelltest für Selbstzahler?
Die Kosten für einen Corona-Schnelltest können von den Anbietern selbst festgelegt werden. Angebot und Nachfrage werden den Preis regeln. Der Betreiber Coronatest.de, der zu den größten Anbietern in Deutschland mit 31 Testzentren gehört, plant, den Preis für einen Corona-Schnelltest auch nach dem 11. Oktober bei 24,99 Euro zu belassen. An großen deutschen Flughäfen kosten Corona-Schnelltests derzeit in der Regel etwa 29 Euro.
Es gibt jedoch auch günstigere Anbieter. Zum Beispiel bietet der Testzentrenbetreiber Corona 15, der Stationen in Hannover, Düsseldorf und Köln betreibt, Schnelltests je nach Standort von 14,90 bis 19,90 Euro an. Der große Testzentrenbetreiber Medicare bietet ebenfalls Schnelltests ab 14,95 Euro an.
Wird es künftig weniger Testzentren geben?
Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der Testzentren abnehmen wird. In den letzten Monaten haben viele Corona-Teststellen in Deutschland aufgrund der steigenden Impfquote und der damit verbundenen sinkenden Nachfrage ihren Betrieb eingestellt. Auch in den Apotheken wird das Testangebot voraussichtlich weiter zurückgehen. Viele Apotheken werden die Tests nicht mehr anbieten, da sich der Aufwand in Bezug auf Personal, Schutzkleidung und separate Räume nicht mehr lohnt.
Gibt es Alternativen?
Wer kein offizielles Corona-Testergebnis benötigt, kann auf Selbsttests zurückgreifen. Diese sind frei verkäuflich und können zu Hause durchgeführt werden. Die gängigen Corona-Selbsttests, bei denen ein Rachen- oder Nasenabstrich genommen wird, sind bereits für weniger als einen Euro in Drogerien und Supermärkten erhältlich.
Etwas teurer sind sogenannte Lolli- oder Spucktests, die vor allem für kleine Kinder besser geeignet sind. Lollitests, bei denen Speichel aus dem Mundraum aufgenommen wird, sind im Internet ab etwa 6 Euro erhältlich. Alle in Deutschland zugelassenen Selbsttests sind beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet.