COVID-19: Auswirkungen auf die Niere

COVID-19: Auswirkungen auf die Niere

Die COVID-19-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen auf den menschlichen Körper, einschließlich der Nieren. In diesem Artikel werden die morphologischen Veränderungen und die Pathophysiologie der Nierenschädigung bei COVID-19 untersucht.

Morphologische Nierenveränderungen und Pathophysiologie der Nierenschädigung bei COVID-19

Bei einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus wurden bisher keine spezifischen Veränderungen oder charakteristischen morphologischen Läsionen festgestellt. Stattdessen ist ein akuter Schaden der proximalen Tubuli das dominierende histologische Merkmal. Die Nieren zeigen dilatierte Tubuli, abgeflachte oder vakuolisierte Epithelzellen und eingedicktes Material im Tubuluslumen.

Studien an COVID-19-Patienten haben gezeigt, dass dieser akute Tubulusschaden mit vermehrter Vakuolisierung, Epithelnekrose und Erythrozytenkonglomeraten in den glomerulären Kapillaren einhergeht. In einigen Fällen wurden auch pigmentierte Zylinder beobachtet. Autopsiestudien bestätigen diese Befunde und zeigen zusätzlich kleine Fibrinthromben in den glomerulären Kapillaren.

Diese Veränderungen weisen auf eine indirekte Ursache der Nierenschädigung hin. Bei COVID-19 führt die verminderte Sauerstoffsättigung des Blutes aufgrund der Lungenbeteiligung zu einer ischämischen Schädigung der proximalen Tubuli. Hinzu kommt eine virusbedingte Aktivierung des Komplementsystems, die zu Entzündungen und Schädigungen der Nierenzellen führt. Eine gesteigerte Komplementaktivierung verstärkt die Schädigung anderer Organe und begünstigt die Hyperkoagulopathie.

Darüber hinaus wurde eine pathophysiologische Rolle der neutrophilen extrazellulären Traps (NET) bei schweren COVID-19-Verläufen festgestellt. Die COVID-19-Patienten zeigen eine Aktivierung und Degranulation der neutrophilen Granulozyten im Blut, was zu einer Verschließung von Blutgefäßen und Gewebeschäden führen kann. Auch wurde eine dysregulierte Immunantwort bei COVID-19-Erkrankten mit Komorbiditäten wie Diabetes mellitus und eingeschränkter Immunkompetenz beobachtet, was zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko führen kann.

Zusammenfassung

Die Nierenschädigung bei COVID-19 ist gekennzeichnet durch einen akuten Tubulusschaden mit dilatierten Tubuli, abgeflachten oder vakuolisierten Epithelzellen und eingedicktem Material im Tubuluslumen. Diese Veränderungen werden durch verschiedene indirekte Faktoren hervorgerufen, darunter eine verminderte Sauerstoffsättigung des Blutes, eine virusbedingte Aktivierung des Komplementsystems und eine dysregulierte Immunantwort. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um das volle Ausmaß und die langfristigen Auswirkungen der Nierenschädigung bei COVID-19 zu verstehen.

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Quelle: Original Article