Cranberry oder Preiselbeere: Die Unterschiede und was sie so besonders macht!

Cranberry oder Preiselbeere: Was genau ist der Unterschied?

Was genau unterscheidet eine Cranberry von einer Preiselbeere? Hier erfahren Sie alles Wichtige über die beiden Beeren.

Cranberry oder Preiselbeere: Was genau ist der Unterschied?

Rosarot und bittersüß – das sind die beiden Beeren, die wir in vielen unserer Lieblingsgerichte finden. Ihre Ähnlichkeit kann jedoch Verwirrung stiften. Man könnte meinen, dass die kirschgroße Cranberry eine hochgezüchtete Sorte der kleineren Preiselbeere ist oder dass “Cranberry” einfach nur die englische Bezeichnung für dieselbe Pflanze ist. Aber was ist wirklich dran? Lesen Sie weiter, um die Unterschiede herauszufinden.

Cranberry oder Preiselbeere: Die Unterschiede

Zunächst einmal die harten Fakten zur Pflanzensystematik: Die Cranberry und die Preiselbeere gehören zwar verschiedenen Arten an, aber der gemeinsame Gattungsname Vaccinium zeigt ihre Verwandtschaft. Sie gehören zur Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) zusammen mit der Heidelbeere und über 450 weiteren Arten.

Die Cranberry, auch Amerikanische Moosbeere genannt, ist eine in Nordamerika heimische, kriechende Wildpflanze, die in großem Stil angebaut wird. Andere Moosbeeren sind auch in Eurasien verbreitet, werden jedoch hier nicht näher vorgestellt. Die scharlachroten Früchte der Cranberry haben vier große Luftkammern, die zur enormen wirtschaftlichen Bedeutung der “Kranichbeere” beitragen. Diese Struktur ermöglicht eine effiziente Ernte, indem die Felder geflutet werden und die Beeren an der Oberfläche schwimmen. Allein in den USA, dem Land mit der weltweit größten Produktion, werden jährlich über 300.000 Tonnen geerntet.

Schwimmende Cranberrys in einem gefluteten Feuchtgebiet in Amerika zur Erntezeit im Oktober

Die Preiselbeere hingegen ist ein niedriges Gehölz, das auf den ersten Blick der Cranberry zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie kommt ebenfalls in Nordamerika und Asien vor und hat ihre größte wirtschaftliche Bedeutung in Nordeuropa, wo sie wild gesammelt, aber auch angebaut wird. Die Hauptlieferanten sind Finnland, Norwegen und Schweden. Die Ansprüche der Preiselbeere an den Standort ähneln denen der Cranberry: Kalkarme, durchlässige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6, Halbschatten und eine dicke Schneedecke im Winter machen beide glücklich.

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Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Beeren liegt in der Größe und dem Geschmack der Früchte. Während die Preiselbeere kleinere, dunkelrote und sehr herbe Beeren hat, können die Cranberries fast Kirschgröße erreichen und sind deutlich milder.

Verwendung und Inhaltsstoffe von Cranberry und Preiselbeere

Beide Beeren sind roh nur bedingt zum Verzehr geeignet, da sie sauer und bitter schmecken und zu Verstopfung und Blähungen führen können. Sie sind jedoch in Saucen, Chutneys und Marmeladen sehr beliebt und werden als säuernde Beigabe bei Gemüseeintöpfen und Braten verwendet. Getrocknet sind sie eine knusprige und leckere Zutat für Müsli oder zum Knabbern.

Getrocknete Cranberries sind eine beliebte Zutat in süßen und pikanten Speisen

Die vielfältigen Inhaltsstoffe beider Beeren machen sie auch zu beliebten Heilmitteln. Die Preiselbeeren enthalten viele Vitamine wie A, C, B1 und B2, Kalium und andere Mineralstoffe. Der Gehalt an Pektinen und organischen Säuren ist hoch. Ein interessanter Inhaltsstoff ist das Arbutin, das harndesinfizierend wirkt und positive Auswirkungen bei Darmvirusinfektionen hat. Arbutin kommt nicht in vielen Pflanzen vor und ist in der Preiselbeere hauptsächlich im Kraut und in geringen Mengen in der Frucht enthalten.

Kleine Blätter und große Beeren schmücken die amerikanische Cranberry

Die viel gelobte Wirkung gegen Entzündungen der Harnwege wurde in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt, jedoch ist die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung der Beeren unbestritten. Die Cranberry-Pflanze hat ähnliche medizinische Qualitäten wie die Preiselbeere und enthält ebenfalls organische Säuren wie Chinasäure. Anthocyane und Flavonoide, gesunde Pflanzenfarbstoffe aus der Gruppe der Polyphenole, tragen hier ebenfalls zum Zellschutz bei.

Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Beeren noch einmal zusammenzufassen:

  • Verwandtschaft und Herkunft: Die Cranberry und die Preiselbeere sind verwandt, aber unterschiedliche Arten. Während die Cranberry in Nordamerika in großem Stil angebaut wird, stammen Preiselbeeren größtenteils aus Wildsammlungen in Nordeuropa.
  • Aussehen und Verwendung: Cranberries können kirschgroß und scharlachrot sein, während Preiselbeeren klein, dunkelrot und sehr herb sind. Beide Beeren eignen sich für pikante Marmeladen und Saucen und werden gerne zu deftigen Fleischgerichten serviert. Getrocknet sind sie eine leckere Zutat für Müsli und zum Knabbern.
  • Medizinische Bedeutung: Die Inhaltsstoffe von Preiselbeere und Cranberry ähneln sich stark. Sie haben eine hohe antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, werden jedoch in Bezug auf ihre Wirkung bei Harnwegsinfektionen und Darmviren kontrovers diskutiert.
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Cranberries sind deutlich größer als Preiselbeeren und schmecken süßer

Cranberry im eigenen Garten anbauen

Die Cranberry ist nicht nur aufgrund ihrer gesunden Beeren interessant, sondern macht auch als Bodendecker eine gute Figur. Damit sie gedeiht, muss jedoch der richtige Standort gewählt werden: Der Boden sollte einen pH-Wert von etwa 5 haben und humos-sandig sowie durchlässig sein. Ist der Boden zu basisch und schwer, kann er durch Zugabe von Sand, torffreier Rhododendronerde und Rindenmulch verbessert werden. Alternativ kann die Cranberry auch in einem Topf angebaut werden, vorausgesetzt das richtige Substrat wird verwendet. Eine detaillierte Anleitung zum Anbau von Cranberrys finden Sie in unserem Spezialartikel.

Weitere Beeren für Ihren Garten finden Sie in diesem Artikel.

Jetzt wissen Sie Bescheid über die Unterschiede zwischen Cranberry und Preiselbeere und was sie so besonders macht. Probieren Sie doch mal beide Beeren aus und entdecken Sie ihre einzigartigen Geschmacksnuancen!